…das kann doch nur der Tommy sein! Tommy Weilandt – Bomber der Nation! Als ich mich Ende Juli über Tom Weilandt zwecks eines Portraits beschäftigt hatte, habe ich meine Erwartungen an Weilandt etwas gedämpft. Fünf Saisontore wären schon gut, dass er endlich mal zeigt, was in ihm steckt. Das war mein Gedankengang. Doch Weilandt hat bereits in der Hinserie meine (alle) Erwartungen übertroffen! Aber fangen wir erst einmal von vorne an…
Tom Weilandt wurde nach seiner ersten Saison beim VfL mit 10 Scorerpunkten (drei Treffer, sieben Vorlagen) im Folgejahr zu Holstein Kiel verliehen, da er beim VfL nicht mehr gebraucht wurde. Beim KSV brauchte Weilandt etwas Anlaufzeit, kam am Ende aber auf 19 Spiele, bei denen er einen Treffer erzielte und drei auflegte. So war Weilandt nach seiner Rückkehr von uns als „feine Klinge“ im zentralen Mittelfeld eingeteilt, statt wie in seiner ersten VfL-Spielzeit überwiegend als Flügelspieler eingesetzt zu werden.
In der Vorbereitung werden die Grundlagen gelegt
Die Vorbereitung lief für Weilandt auch einigermaßen zufriedenstellend, so erzielte Weilandt in den Vorbereitungsspielen insgesamt acht Treffer, war damit insgesamt der zweitbeste Torschütze des VfL. Gegen Köln rechneten alle zumindest mit einen Kaderplatz für den 26-jährigen Rückkehrer.
Tatsächlich bekam den Kaderplatz aber Milos Pantovic, der sogar in der Startelf auftauchte und ein gutes Debüt hinlegte. Schon in der letzten Saison gehörte Weilandt gegen St. Pauli und Duisburg nicht zur Startformation..
Beim 0:2-Auswärtssieg in Duisburg gehörte Weilandt dann wenigstens zum Kader, da Johannes Wurtz verletzt fehlte. Zum Einsatz kam Weilandt trotzdem nicht, nach Sams Roter Karte wurde ihm Gyamerah als Flügelspieler sogar vorgezogen.
Beim Pokalaus in Flensburg wirkte Weilandt über 60 Minuten eher glücklos, bis er von Baris Ekincier eingetauscht wurde. Und gegen den SV Sandhausen gehörte Weilandt zwar erstmals zur Startformation in der Liga, wurde in der 76. Minute für Vitaly Janelt ausgewechselt. Dennoch startete für Weilandt die Liga erst richtig mit dem Spiel gegen den SV Sandhausen.
Der eigentliche Saisonstart gegen den SV Sandhausen
Beim Auswärtsspiel in Paderborn war Weilandt erstmals auf der 10er-Position im 4-2-3-1-System anzutreffen. Und noch besser: In der 45. Minute erzielte Weilandt sogar den Führungstreffer für den VfL! Für den Sturmlauf zum Ausgleich kam zwar Silvere Ganvoula ins Spiel (der später auch den Ausgleich erzielte), Weilandt hatte aber seinen ersten Scorerpunkt in der Saison gesammelt!
Dann kam das Ingolstadt-Spiel. Weilandts Körpersprache war wie die des gesamten Teams eine komplett andere. Er holt in der dritten Minute den Elfmeter raus, den Hinterseer verwandelt. Legt zehn Minuten für Robbie Kruse auf, der mit einem Distanzschuss Knaller überwindet. Und fünf Minuten später verwandelt Weilandt selbst mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze. Zwar fiel gegen Ingolstadt kein Spieler sonderlich mit der Leistung ab, Weilandts Galaleistung in der ersten Halbzeit gefiel mir von allen Spielern sogar mit am besten.
Auch beim Auswärtsspiel in Kiel war Weilandt wieder unter den Torschützen, er traf zum 1:2 gegen seinen ehemaligen Leihverein. Auf diese Leistungen wurden auch andere Vereine aufmerksam. Nach Liga-Zwei.de-Informationen war Anfang Oktober sogar der englische Zweitligist Sheffield Wednesday daran interessiert, Weilandt zu verpflichten.
Weilandt ließ auf dem Platz weiterhin Taten folgen. Gegen Bielefeld spielte er in der 8. Minute die gesamte Bielefelder Hintermannschaft aus, scheiterte mit seinem Schuss erst an Keeper Ortega, köpfte den Abpraller aber über den Keeper hinweg zum Tor des Tages.
Die Früchte der Arbeit aus der Vorbereitung erntet Weilandt während der Hinrunde
Auch einen Monat später war Weilandt erneut der Matchwinner mit dem Tor des Tages. Gegen Darmstadt schien dem VfL die Ideen auszugehen, da setzte Weilandt zum Solo in der 62. Minute an. Er umkurvte die Darmstädter Verteidiger wie Slalomstangen und der Ball schlug im Tor von Heuer-Fernandes ein.
Und dann war ja noch das Spiel gegen Erzgebirge Aue. Wohl das bis jetzt emotionalste Spiel in dieser Saison! Der VfL rannte nach Rückstand an, ehe Weilandt in der 73. Minute nach dem zigsten Nachschuss verwertete. Und in der 92. Minute dann der absolute Wahnsinn mit seinem Geniestreich. Ach was erzähle ich euch, ihr wart doch auch live mit dabei!
Damit ist Weilandt in der Halbserie mit sieben Treffern und zwei Torvorlagen der zweitbeste Scorer im Trikot des VfLs. Das Naturell des Spielers kommt natürlich in der Spielidee von Robin Dutt absolut zum tragen. Die Feinheiten seiner Interpretation des Außenspielers bringen gefährliche Raumänderungen mitsich, wodurch die gegnerische Abwehr ständig in Bereitschaft sein müssen und andere Räume freigeben müssen. Im Zusammenspiel mit Chung-yong Lee werden Räume so neu interpretiert und gedeutet, was unserem Offensivspiel immens gut tut.
Weilandt ist aus der aktuellen Mannschaft nicht mehr rauszudenken und hat mittlerweile seinen eigenen Song von den VfL Fans gedichtet bekommen. Hoffen wir, dass eine Vertragsverlängerung bald finalisiert wird und wir weiter für Tom singen dürfen!
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