Die nächste Runde in der Tesche

Foto: VfL Bochum

Puh, einmal durchatmen. Nach 120 Minuten verließ der VfL Bochum gegen Regionalligist Wuppertaler SV durch Tore von Zoller und Tesche als Sieger das Feld. Die erste Halbzeit, in welcher der Underdog führte, ließ viele VfL-Fans ratlos zurück. Was Thomas Reis bis zum Wolfsburg-Spiel ändern muss und welche Eindrücke wir sonst in Wuppertal gesammelt haben, besprechen wir in unserem Nachbericht!

These 1: Mit dieser Leistung steigen wir sofort wieder ab

Matthias Rauh: Man muss jetzt nicht alles direkt schwarz sehen. Man ist finanziell in der Bundesliga relativ abgeschlagen auf Tabellenplatz 17, nur Fürth hat noch weniger Geld zur Verfügung. Klar ist auch, dass man gegen einen Regionalligisten, vor allem in der ersten Halbzeit, besser auftreten muss. Doch man muss es, denke ich, differenzierter sehen: Die Wuppertaler haben eine starke Rückrunde in der Regionalliga (Platz vier in der Rückrundentabelle) gespielt und sind weitestgehend zusammengeblieben. Beim VfL hat Rexbecaj nach nur einer Woche Training gespielt und die offensiven Automatismen ohne Zulj sind einfach noch nicht vorhanden. Ich traue dem VfL aber noch eine Entwicklung während der Saison zu. Auch in der letzten Saison sind wir holprig gestartet und konnten uns am Ende oben festbeißen.

Thorsten Amberge: Knapp im Pokal weitergekommen – na und? Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es springen muss. Der VfL hat sich in Halbzeit 1 vorführen lassen und völlig zu Recht das 0:1 kassiert. Aber eigentlich spielte ab Minute 46 nur noch der VfL und Wuppertal konnte froh sein, dass das Spiel in die Verlängerung ging und nicht nach 90 Minuten schon entschieden war. Gute Chancen hatte der WSV nach Halbzeit 1 nicht mehr. Es spielte nur noch der VfL, dem man letztlich nur die schwache Chancenverwertung ankreiden kann. Und wir wissen doch alle, dass wir in der Bundesliga sowieso anders auftreten werden. Erstrundenpartien können außerdem auch anders ausgehen. Mal in Fürth nachfragen, wie die den Ausflug nach Babelsberg fanden. Und ist man ehrlich – drei Gegentore in Bayreuth zu kassieren, ist auch nicht erstligareif. Und just in den Minuten, als ich diese Zeilen schreibe, kassiert die SGE zwei Gegentore beim Waldhof und Hinteregger sieht Gelb-Rot obendrein. Es geht also immer schlimmer und wie ich schon sagte – Es ist halt Pokal. Es ist nichts passiert am Samstag und wir sind in Runde 2. Das zählt. Nach dem „Wie“ fragt spätestens nach der Auslosung keiner mehr.

Claudio Gentile: Schwarzmalen würde ich nicht sofort, aber klar wurde auch: Mit Zulj ist erstmal der Taktgeber weg. Wirkliche Kreativität ist aktuell im Kader eher begrenzt vorhanden. Ja, es ist davon auszugehen, dass wir in den meisten Spielen viel tiefer stehen werden als in der vergangenen Spielzeit und Geschwindigkeit eine Waffe sein wird. Trotzdem – verlassen wir uns in bester Fifa-Manier nur auf die Pace > 90 Spieler, haben wir ganz schnell ein Problem, sobald die Gegner einfach nur etwas tiefer gegen uns verteidigen. Überbewerten würde ich das Spiel nicht, es gibt genug Profivereine, die sich in Runde 1 des Pokals schwer tun, aber die richtigen Schlüsse sollten daraus trotzdem gezogen werden.

Stephan Kottkamp: Der Bundesligist schlägt den Regionalligisten mit 2:1 nach Verlängerung. Standesgemäß geht anders, aber ein solches Ergebnis gibt es jedes Jahr zig Mal. Also kein Grund, in Panik oder Depression zu verfallen. Nach einer wirklich schlechten 1. Halbzeit mit einer wackeligen Defensive und einer Kreativität-freien Offensive zeigte der VfL ab der 46. Minute ein dominantes Spiel mit vielen guten bis sehr guten Möglichkeiten, den Einzug in Runde 2 innerhalb der regulären 90 Minuten klar zu machen. Dass es bis zur 110. Minute dauerte, war für die mitfiebernden Fans unangenehm, aber Ende gut, alles gut. Bleibt festzuhalten, dass der VfL noch viel Abstimmungsarbeit zu leisten hat, um in der Bundesliga mithalten zu können. Mit Asano und Antwi-Adjei konnten zwei Neuzugänge aber auch direkt zeigen, dass sie echte Verstärkungen sein können. Asano aufgrund seiner feinen Technik und Übersicht, Antwi-Adjei wegen seiner enormen Schnelligkeit, der die Wuppertaler Defensive nicht viel entgegensetzen konnte. Und offensichtlich knüpft Robert Tesche da an, wo er in der vergangenen Spielzeit aufgehört hat: Er erzielt in engen Spielen die entscheidenden Treffer.

Tobias WagnerDas Spiel ist als Maßstab für die Bundesligaspiele völlig ungeeignet. Als klarer Favorit musste der VfL das Spiel auf einem völlig bundesligauntauglichen Rasen machen. Beides wird in der Bundesliga nicht vorkommen. Der VfL kann als Außenseiter entspannt in die Spiele gehen und gegenüber der Erwartungshaltung nur gewinnen.

Fakt ist aber auch, dass die gesamte Vorbereitung gezeigt hat, dass die Spielanlage noch viel mehr auf Tempowechsel und die schnellen Außenbahnspieler fokussiert wird. Das macht hinsichtlich der bereits besprochenen Ausgangslage Sinn, ist aber ausrechenbar und hängt sehr von der Tagesform von Holtmann, Jimmy und Blum ab. Muss man mal einen Rückstand aufholen, so wird es auch auf Kreativität aus dem Mittelfeldzentrum ankommen. Hier ist aktuell Milos Pantovic die größte Hoffnung. So sehr ich ihn mag, für die Bundesliga ist das sicher nicht das angestrebte Niveau. Es wird dringend Zeit, dass Asano, Rexhbecaj und Löwen besser eingebunden werden.

Ein weiterer Sorgenpunkt ist die Abwehr. In der Zweitligasaison war man dort immer dann stark, wenn man die Spiele in der gegnerischen Hälfte dominieren und Gegenangriffe durch weites, aggressives Herausrücken direkt unterbinden konnte. War man selbst tiefer, gab und gibt es oft Abstimmungsprobleme, grad auf der rechten Seite mit Bella Kotchap, Losilla und Gamboa. Diese konnte Reis in der Vorbereitung nicht abstellen.

Beide Punkte lassen eine sehr schwere Saison erwarten, jedoch völlig unabhängig von dem Spiel am Samstag.

Moritz Möller: Auf einen Gegner wie am Samstag wird man selten in der Bundesligasaison treffen. Was man aber mitnehmen kann ist die Tatsache, dass man jedes Spiel 100% konzentriert angehen muss um etwas mitzunehmen. Gerade im Mittelfeld gab es noch etwas Veränderungen Löwen und Rexhbecaj haben noch keine komplette Bindung zu ihren Mitspielern. Thomas Reis hat unter Beweis gestellt ein Team über die Saison weiterentwickeln zu können. Das Spiel am Samstag hat gezeigt woran noch gearbeitet werden muss, ist aber kein Maßstab für die Liga.

These 2: Jimmy Antwi-Adjei muss in Wolfsburg von Beginn an auflaufen

Matthias Rauh: Zur Halbzeitpause wechselte Thomas Reis bekanntlich zweimal und brachte Lampropoulos für Bella Kotchap und Christopher Antwi-Adjei für Gerrit Holtmann. Vor allem der Neuzugang aus Paderborn brachte das benötigte Tempo rein und machte die bis dahin eher mäßig geforderte Wuppertaler Abwehrseite zu einer Schwachstelle. Jimmy schaffte es immer wieder, auch in kleinem Raum, den Ball vorbeizuspielen und den Gegner „nass“ zu machen. Nach 15 Minuten nahm der Wuppertaler Trainer den überforderten Hanke raus und brachte mit Montag einen defensiveren. Doch immer wieder strahlte Jimmy Gefahr für das Wuppertaler Gehäuse aus. Für mich ist Antwi-Adjei gegen Wolfsburg, auch wenn da der Gegner in Form von Ridle Baku namentlich deutlich stärker ist, ein klarer Kandidat für die Startelf.

Foto: VfL Bochum 1848

Claudio Gentile: Für mich vor allem wichtig zu sehen: wir haben jetzt einen zweiten Spieler, der eine ähnliche Geschwindigkeit drauf hat wie Gerrit Holtmann. Sollte der, wie gestern, mal einen schlechten Tag haben, hat man eine Alternative, ohne direkt die ganze Statik im Spiel zu ändern – und vice versa natürlich. Ob Jimmy jetzt direkt in Wolfsburg anfangen sollte, ist für mich persönlich sekundär, da gab es gestern ganz andere Punkte, an denen der VfL zuerst schrauben muss.

Stephan Kottkamp: Keine Frage, der spektakuläre Auftritt von Jimmy war das Highlight des ersten Pflichtspiels in dieser Saison. Wie er seine Schnelligkeit immer wieder ausspielte, um hinter die Abwehrreihe zu kommen und in der Mitte Zoller oder Asano zu suchen, war nicht nur sehenswert, sondern geradezu mitreißend. Ob er deswegen gegen den VfL Wolfsburg in der Startelf stehen muss, kann ich nicht beurteilen. Mit Gerrit Holtmann haben wir hier einen Spieler, der mit seinen Leistungen einen großen Anteil am Aufstieg hatte. Ihn nach einer zugegeben schwachen Leistung in Wuppertal direkt auf die Bank zu setzen, halte ich für übertrieben. Sollte er auch in Wolfsburg schwach starten, wissen wir ja, dass auf der Bank ein würdiger Ersatz sitzt.

Tobias Wagner: Die Leistung am Samstag war überragend. Seine Gegenspieler haben sich jedoch auch auf einfachste Weise übertölpeln lassen. In den Vorbereitungsspielen hingegen konnte Jimmy noch nicht überzeugen. Von daher würde ich Holtmann eher den Vorzug geben, da ich ihn auch defensiv stabiler einschätze. Als Einwechseloption ist ein nun mit Selbstbewusstsein agierender Antwi-Adjei noch wertvoller.

Stefan Zils: Holtmann hat sich über die letzte Saison zu einem Leistungsträger gemausert und eine gute Entwicklung gezeigt. Seine Leistung in Wuppertal war schwach, aber Fußball ist ein Mannschaftssport und die in den ersten 45 Minuten komplett nicht funktionierende Mannschaft hat auch ihren Teil dazu beigetragen, dass er schlecht aussah. Antwi-Adjei war in der Vorbereitung unauffällig, hat seinen Gegner am Samstag allerdings mit seinem Antritt schwindelig spielen können. Reis wird sich freuen, dass sich die Mannschaft zukünftig vielleicht nicht mehr so oft quasi von selbst aufstellt, dass Leistungen im Training und im Spiel mehr Einfluss darauf haben, wer nun am Ende aufläuft. Ich vermute allerdings, dass trotz der sehr auffälligen Leistung von Jimmy gegen Wuppertal Holtmann am Ende noch die Nase vorn haben wird.

Moritz Möller: In der Vorbereitung wurden die Leistungen von Antwi-Adjei von vielen kritisch beäugt und die Verpflichtung bereits in Frage gestellt. Jetzt wird Holtmann direkt von vielen auf die Bank gesetzt. Gegen Utrecht hatte die linke Seite mit Soares und Holtmann viele gute Aktionen mit Läufe in die Tiefe. Gegen Wuppertal am Samstag war davon wenig zu sehen und Antwi-Adjei eine willkommene Wechseloption. In der letzten Saison waren die Wechseloptionen begrenzt und ein klares Ziel in der Sommerpause war die Konkurrenz und Breite im Kader mit bundesligaerfahrenen Spielern zu verstärken. Thomas Reis hat seinen Spielern immer das Vertrauen geschenkt und wenn Holtmann in der Trainingswoche keinen Leistungseinbruch hat wird er auch gegen Wolfsburg starten, aber man weiß auch, dass dahinter Antwi-Adjei Druck macht und eine hervorragende Alternative ist.

These 3: Der VfL ist nur ohne Zuschauer erfolgreich

Matthias Rauh: Der VfL spielt die erfolgreichste Zweitligasaison seit 15 Jahren und das ausgerechnet in dem Jahr, in dem pandemiebedingt keine Zuschauer zugelassen sind. Hört sich nach einem Witz an, ist aber tatsächlich so. Sicherlich kann es für manche Spieler eine zusätzliche Belastung sein, wenn dreißigtausend Zuschauer da sind oder eben gar keine, doch pauschalisieren kann man das auf keinen Fall. Und ich denke auch, dass es auf jeden Fall im Sinne des VfL ist, dass Zuschauer wieder ins Stadion dürfen. Nicht nur, weil man das Stadion-Feeling einfach die letzten anderthalb Jahre so vermisst hat. Nein, noch ein Jahr leere Stadien wäre für viele finanziell angeschlagene Vereine dann der endgültige Todesstoß.

Tobias Wagner: In der zweiten Liga würde ich tatsächlich die These unterstützen, dass der VfL taktikpsychologisch von den fehlenden Zuschauern profitiert hat. So konnte man die Ballbesitz ruhiger strukturieren, da der psychologische Druck der Fans und Pfiffe bei Rückpässen ausblieben.

Mit der neuen Situation in Liga 1 wird dieser Faktor jedoch sekundär. Die Gegner spüren nun den Druck der Fans. Der VfL hingegen kann sich als Underdog von den Fans tragen lassen.

Stefan Zils: Ich denke schon, dass der ein oder andere Spieler, ob unerfahren oder vielleicht etwas sensibler, von den Spielen vor leeren Rängen profitiert haben dürfte. Der VfL spielte über Jahre wechselhaft bis schwach und natürlich gab es dann auch teilweise Unmut der Fans. Wenn bei einem Spieler im Kopf bleibt, dass er keinen Fehler machen darf, weil sonst negative Stimmung aufkommt, kann das schon etwas hemmen. Allerdings sollten der Aufstieg und die letzten Leistungen jetzt auch für genügend Selbstbewusstsein gesorgt haben, dass dies keinen großen Einfluss mehr haben darf. Zudem gieren die Fans nach Live-Fußball und der ersten Bundesliga, was auch die Mannschaft spüren sollte.

Moritz Möller: Die Erwartungshaltung in der zweiten Liga war über Jahre hinweg beim Bochumer Anhang man müsse, als gefühlter Bundesligist, die vermeintlich kleinen Gegner in irgendeiner Art und Weise knacken. Diese Favoritenrolle von den Rängen wird es in der kommenden Saison nicht geben. Vielmehr haben wir in Wuppertal einen Vorgeschmack darauf bekommen wie es laufen kann, wenn ein leidenschaftlich spielendes Team von den Fans unterstützt und angetrieben wird. Dann sind auch noch ein paar Prozent mehr drin die man raushauen kann.

These 4: Wir brauchen noch dringend neue Spieler

Matthias Rauh: Bereits in der Zweitligasaison liefen ja schon die Planungen für die erste Liga. Rund vier bis sechs Spieler, die die Qualität im Kader deutlich erhöhen, sollten her. Rund drei Monate später hat der VfL sieben neue Spieler verpflichtet, bei denen Asano, Löwen und Rexbecaj (beide letztgenannte als Leihe) das Kriterium definitiv erfüllen. Wenn man sagt, man braucht neue Spieler, muss es natürlich dann auch passen. Es bringt nichts, den elften Flügelspieler oder den fünften Mittelstürmer zu verpflichten, wenn dieser dann nicht an den etablierten Kräften vorbei kommt. Aber wenn es menschlich und finanziell passt, wüsste ich nichts, was dagegen sprechen sollte.

Claudio Gentile: Wir brauchen dringend Kreativität im Kader – das kann man meiner Meinung nach drehen und wenden, wie man will. Mit Zulj ist der kreative Kopf der Mannschaft gegangen – mit Löwen und Rexbecaj hat man zwei starke Spieler für die Zentrale geholt, aber keinen, der seine klare Stärke im kreativen Bereich hat. Aber auch hier gilt: Mit dem Budget des VfL muss man sich in irgendeiner Weise auch darauf verlassen, was am Ende der Transferperiode bei den großen Vereinen noch hinten runter fällt. Warten wir den August mal ab.

Foto: VfL Bochum 1848

Thorsten Amberge: Ich widerspreche der These, dass wir noch Neuzugänge bräuchten. Natürlich gibt es zig Spieler im Kader, die der VfL noch an den Mann bringen will. Das fängt bei Ekincier an, geht bei Weilandt weiter, Bonga ist auch stark in der Verlosung und Chibsah sowieso. Aber für all diese abwanderungswilligen und „überflüssigen“ Spieler wird man höchstens einen Minimalbeitrag an Ablöse kassieren, wenn überhaupt, oder etwas Leihgebühr (wie bei Bonga) und sich eher über das eingesparte Gehalt freuen, vor allem bei Weilandt. Sowohl Ekincier, Bonga und auch Chibsah dürften nicht die Welt verdienen bei uns.

Somit sehe ich auch kaum bis gar keine freien Mittel mehr bei Neuzugängen und sehe demzufolge auch keine Neuzugänge mehr auf der Matte stehen. Die aus Sicht von Reis und Schindzielorz größten Baustellen wurden im Kader geschlossen. Das hat Sesi bei der Knappheit unserer Mittel auch vernünftig gelöst meiner Meinung nach. Da wird aber kein Zulj-Nachfolger mehr kommen, kein Konkurrent mehr für Zoller im Anflug sein oder ein Sechser, der den Kader qualitativ nach vorne bringt. Dafür haben wir einfach die finanziellen Mittel nicht. Wir müssen somit irgendwie so 16. oder 15. werden.

Tobias Wagner: Weitere Spieler wären sicher hilfreich. Grad im Mittelfeld sind die Neuzugänge aus meiner Sicht zu ähnlich. Rexhbecaj und Löwen sind eher laufstarke Box-to-Box-Spieler wie Anthony Losilla – Löwen etwas defensiver, Elvis etwas offensiver. Auf den Kreativpositionen als tiefliegender Spielmacher und Schaltzentrale im Zwischenlinienraum sind die Alternativen mit Tesche bzw. Pantovic und Asano rar. Das neue 4-3-3 versucht dies aufzufangen, die entsprechenden Rollen fehlen trotzdem. Zudem konnte Ganvoula bisher nicht nachweisen, dass er eine echte Alternative zu Simon Zoller ist. Dabei kann uns gegen hohes Pressing etwas Präsenz für das Festmachen langer Bälle sicher nicht schaden. Auch hier fehlt Robert Zulj, der ja in dieser Disziplin ebenfalls nicht zu verachten war.

Stefan Zils: Guckt man sich unseren Kader an, bzw. alleine schon den Spieltagskader von Samstag, dann sieht man, dass wir natürlich noch Spieler gebrauchen könnten. In der Bundesliga wäre mir nicht wohl dabei, manche der Spieler in einer gewichtigen Rolle auf dem Platz zu sehen, das dürfte allerdings nahezu jedem Aufsteiger so gehen. Bei unserer aktuellen Kaderstärke und unserer finanziellen Situation ist es allerdings immer auch ein Abwägen. Ich denke schon, dass wir noch den ein oder anderen Spieler sehen, aber dazu bräuchten wir am Ende auch weitere Abgänge.

Moritz Möller: Das Spielsystem ist der weniger dominanteren Rolle die der VfL nächste Saison auf dem Platz einnehmen wird angepasst worden. Geordnete Defensive mit schnellem Umschalten. Wie Manuel Riemann in einem Interview anführte hatte Robert Zulj nicht nur überragende fußballerische Qualitäten, sondern hat auch die Offensive geordnet und strukturiert. Mit den bisherigen Verstärkungen hat man das noch nicht ganz erreicht, Löwen und Rexhbecaj sind noch nicht lange genug beim Team um ihren Einfluß bewerten zu können. Ein Spieler der aus etwas defensiverer Postion als Zulj Kreativität ins Team bringt wäre wünschenswert aber für den VfL finanziell nur schwer machbar, wenn der Spieler auch die Qualität mitbringen soll direkt weiterzuhelfen. Daher wird man auf das Ende des Transferfensters und den Entwicklungen bei anderen Mannschaften abwarten. Sebastian Schindzielorz hat in den letzten Jahren ein gutes Händchen für gute Deals bewiesen, man darf gespannt sein was er diesen August noch aus dem Hut zaubert.

Written by Matthias Rauh

Obwohl in Bayern wohnhaft besitze ich eine Dauerkarte beim VfL und versuche, jedes Heimspiel und jedes Auswärtsspiel im Süden vom VfL mitzunehmen. Meine Begeisterung für den VfL entwickelte sich in der Saison 2006/07, endgültig besiegelt wurde sie bei dem eigentlich völlig belanglosen Spiel Karlsruher SC gegen den VfL im Jahr 2008. Während eines Fußballturniers wollten meine Mannschaftskameraden in der Bundesligakonferenz ständig die Zwischenstände von Bayern München und Nürnberg wissen, ich erntete misstrauische Blicke, als ich den Zwischenstand von Bochum wissen wollte. Abstieg, Relegation, Funkel, Neururer... ich bin immer noch dabei und freue mich immer mehr auf Spiele wie Bochum gegen Sandhausen als Bayern gegen Dortmund.

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