Eine große kleine Geschichte des VfL bei Weltmeisterschaften

Foto: Danilo Borges (Wikimedia Commons)

Das Turnier in Russland steht vor der Tür und wir wollen einmal etwas durchleuchten, wie die Geschichte der Weltmeisterschaften in Bezug auf den VfL aussieht. Auch wenn wir uns bemüht haben, so kann es natürlich immer noch sein, dass jemand vergessen wurde. Alexi Lalas war leider zwar in Bochum im Gespräch, hat sich aber für einen Italien-Wechsel entschieden. Falls euch noch jemand einfällt, sind wir über einen Hinweis sehr dankbar. Und welcher Spieler hätte es für euch noch verdient gehabt, ebenfalls zu WM-Ehren zu kommen?

Nominiert ist mit Flügelflitzer Robbie Kruse (zu unserer Spielervorstellung) ein aktueller VfL-Spieler für sein Heimatland Australien, bei Deutschland stehen gleich zwei Spieler im Kader, die ihre Wurzeln in der Bochumer Jugend haben, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan. Zudem sind die ehemaligen Bochum-Spieler Takashi Inui (Japan) und Hólmar Örn Eyjólfsson (Island) für ihre Heimatländer nominiert. Inui war 2011/12 ein Jahr in Bochum aktiv, bevor er nach Frankfurt abgegeben wurde, und sorgte als Wirbelwind für einige Aufregung bei den Spielen. Nach der WM geht es für ihn zu Betis, somit könnte er in der Vorbereitung beim Turnier im Ruhrstadion auf den VfL treffen, falls er da nicht mehr im Nach-WM-Urlaub ist. Eyjólfsson, der Sohn des früheren Bundesligaprofis Eyjólfur Sverrisson, war von 2011 bis 2014 drei Jahre in Bochum aktiv und eher Ergänzungsspieler in der Innenverteidigung oder als Aushilfs-Rechtsverteidiger. In der WM-Qualifikation kam er nicht zum Einsatz, zuletzt aber auf Spielzeiten und rückte dennoch ein wenig überraschend Anfang 2018 durch starke Leistungen mit Levski Sofia (die die Mannschaft bis ins Pokalfinale führten) in das Aufgebot der Isländer.

WM-Teilnehmer während der Bochumer Zeit oder direkt drumherum

Joo-Sung Kim
Technisch starker Stürmer oder offensiver Mittelfeldspieler, nahm an drei Weltmeisterschaften (86, 90, 94) als Stammspieler teil. Er stand von 1992-94 beim VfL unter Vertrag, hier konnte er sich nicht so durchsetzen, eine Ohrfeige gegen einen Dresdener Ersatzspieler war vermutlich sein größtes Ausrufezeichen. Zudem flog er auch in der zweiten Liga noch zwei Mal vom Platz, einmal davon gleich zu Beginn bei der „Kultfahrt nach Meppen“. War Zweiter bei der Wahl zu Asiens Fußballer des Jahrhunderts hinter Bum-Kun Cha, aber wohl nicht wegen seiner Zeit in Bochum.

Stanislav Sestak

Stanislav Sestak im Trikot von Bursaspor, Foto: Ultraslansi (Wikimedia Commons)

Der schnelle Stürmer kam nach dem Abstieg mit dem VfL bei der Weltmeisterschaft 2010 zum Einsatz, im dritten Gruppenspiel allerdings nur noch mit einem Kurzeinsatz und im Achtelfinale kam er nicht mehr zum Einsatz. Somit konnte er sich nicht für einen großen Verein empfehlen und er verließ den VfL zunächst leihweise in Richtung Ankara, bis heute stottert der Verein die dann folgende Ablöse für den festen Wechsel ab, aber darauf soll hier nicht länger eingegangen werden. Seine Rückkehr nach Bochum zur Saison 2014/15 war dann von kurzer Dauer, inzwischen lässt er seine Karriere in der zweiten slowakischen Liga „ausklingen“ und wurde in der abgelaufenen Saison immerhin Zweiter in der Torschützenliste.

 

Eric Wynalda
Nahm an drei Weltmeisterschaften teil, 1994 nach seiner zweiten kam der Wechsel zum VfL, eine schwache Bundesliga-Saison, der Abstieg mit dem VfL, eine Suspendierung, die Begnadigung, eine halbwegs versöhnliche Restrunde in der zweiten Liga, danach der Wechsel in die neu gegründete MLS, wo er San José Clash zugeteilt wurde. Dort wurde er in der Auftaktsaison zum ersten Torschützen, in der Folge wurde er auch gleich zum Fußballer des Jahres in den USA gewählt und wurde zu einem „der“ Gesichter in der Frühzeit der MLS.

Raymond Kalla
Der Vollstrecker, Die afrikanische Grätsche… Spitznamen, die eigentlich schon alles über einen Spieler verraten.
Kam nach der WM 2002 zum VfL, der für ihn dritten Weltmeisterschaft als Stammspieler. Bildete mit Frank Fahrenhorst in seiner ersten Saison eine bärenstarke Innenverteidigung, die den VfL bis in den UEFA-Cup führte. Über die zweite Saison, angefangen beim Ausscheiden gegen einen Verein aus irgendeiner belgischen Stadt, muss man den Mantel des Schweigens legen. Kam später mit dem Gesetz in Konflikt (Steuerhinterziehung), sein Versuch, den schwarzen Peter dem VfL zuzuschieben, scheiterte. Abschließend darf Peter N. noch seinen Senf dazu geben: „Wenn er zum Kopfball hochsteigt, verdunkelt sich das Flutlicht.“.

Anthar Yahia
Ja sia, ja sia… der Algerier war Partner in der Innenverteidigung vom früheren „Team 2006“-Spieler Marcel Maltritz, wurde während seiner Bochumer Zeit 2009 zum arabischen Fußballer des Jahres gewählt. War bei der WM 2010 Stammspieler, wo Algerien mit einem beachtlichen 0:0 gegen England, allerdings jeweils 0:1-Niederlagen gegen Slowenien und die USA, ausschied. In dem Spiel gegen die USA flog er in der 90. dann zudem auch mit gelb-rot vom Platz

Delron Buckley
WM-Teilnahme 1998 und 2002 in einer Nebenrolle, pfeilschneller Außenstürmer mit Hang zur Selbstüberschätzung, der von Klaus Toppmöller „Mini-Ronaldo“ benannte Spieler bekam beim VfL nie die Konstanz in sein Spiel, obwohl er eigentlich alles mitbrachte, was einen Fußballer auszeichnet. Hatte seine beste Phase dann in Ostwestfalen, was ihm noch einen Vertrag in Dortmund einbrachte, dort kam er aber sportlich nicht besonders gut klar und auch so lief es nicht besonders. Unvergesslich sein Spruch, dass man in Südafrika Kinder nach ihm benenne.

Zlatko Dedic
Wechselte 2009/10 aus Italien zum VfL, in Bochum mit sehr durchwachsenen Leistungen, aber ebenfalls bei der WM 2010 dabei. Dort stand er im ersten Gruppenspiel gegen die Algerier (mit Yahia) auch in der Startelf, konnte nicht überzeugen und wurde in der 52. Minute ausgewechselt und war danach nur noch Einwechselspieler. Aktuell sorgte er mit seinen Toren dafür, dass Wacker Innsbruck in die erste österreichische Liga aufsteigen konnte. Nach Bochum kam er mit vielen Vorschusslorbeeren, langem Hickhack, in einer Saison, in der neben ihm nur noch ein Spieler (Johansson) verpflichtet wurde, trotz einer grausamen Vorsaison. Fünf Tore in 27 Ligaspielen in seiner ersten Saison und der Abstieg folgten, seine Quote in der zweiten Liga war nicht besser und so folgte die Ausleihe nach Dresden, wo er seine erfolgreichste Saison in Deutschland spielte. Nach der Ausleihe folgte noch eine mittelmäßige Saison in Bochum, bevor er den VfL dann ablösefrei wieder in Richtung Dresden verließ.

Chong Tese
Wechselte im Anschluss an die Weltmeisterschaft 2010 und seiner ersten WM-Teilnahme mit Nordkorea zum VfL. Wurde mit seinem frühen bemühen, deutsch zu sprechen und guten Leistungen schnell zum Publikumsliebling, seine Zitate kann man für die Nachwelt festhalten (zum Beispiel „Ich bin lustig, in Bochum zu spielen.“ aus seinem ersten Interview auf deutsch oder „Ja, unsere Fans gehen streng mit uns um. Aber Strenge ist auch Liebe.“ aus einem Interview mit den Ruhr Nachrichten). Verletzte sich leider schwer am Nacken und konnte anschließend nicht mehr an seine vorherigen Leistungen beim VfL anknüpfen, wechselte nach Köln, wo er aber auch nicht überzeugen konnte und ein Jahr später nach Südkorea ging.

Daniel Fernandes
Hatte eine positiv formuliert sehr unglückliche Zeit in Bochum und wurde nach einandhalb Jahren beim VfL mehrfach nach Griechenland verliehen, bevor er den Verein dann später Richtung Cluj verließ. Während einer der Ausleihphasen wurde er dann sogar als dritter Keeper für die WM 2010 in den Kader von Portugal berufen, angesichts der Leistungen beim VfL ein wenig verwunderlich für jemanden, der seine weitere Karriere in Griechenland nicht verfolgt hat.

Weitere nennenswerte Ex-Bochumer mit WM-Vergangenheit

Matthias Herget
Von 1976-78 beim VfL mit den ersten Schritten in der Bundesliga, über Essen nach dann nach Uerdingen, wo er sich mit guten Leistungen für die Nationalmannschaft qualifizieren konnte. Kam 1986 einmal bei der WM zum Einsatz, war Klaus Augenthaler und Ditmar Jakobs nur dritte Wahl, galt aber als einer der besten Liberos der damaligen Zeit, seine Spielweise passte aber nicht zur defensiven Ausrichtung der DFB-Elf.

Yildiray „Illi“ Bastürk
Hat den Verein zwar ein Jahr vor seiner sehr erfolgreichen WM-Teilnahme mit der Türkei verlassen, da er seine Seniorenkarriere aber beim VfL begann, soll er hier nicht unerwähnt bleiben. Ist nach dem Abstieg 2001 für eine beträchtliche Summe nach Leverkusen gegangen und ein Jahr später wurde er dann WM-Dritter, sein persönlich größter Erfolg und auch der seiner Nationalmannschaft. Neben ihm stand mit Fatih Akyel noch ein weiterer Ex-Bochumer im WM-Aufgebot (eine Halbzeit VfL 04/05), mit seinen 7 Spielen über die volle Zeit war er dort aber vielfach häufiger im Einsatz als beim VfL, ein Kapitel zum schnell vergessen.

Stefan Kuntz
Kam 1994 immerhin zu einem Kurzeinsatz, als „Spieler Bochumer Prägung“, zweimaliger VfLer und ehemaliger Sportvorstand gehört er aber auf jeden Fall in diese Aufzählung. Hat insgesamt 25 Länderspiele, dabei blieb die DFB-Elf ohne Niederlage. Der ausgebildete Polizist, ehemalige Stürmer und Kurzzeit-Libero, Vorstand des VfL und aktuelle U21-Trainer ist bei der WM 2018 als Experte für die ARD tätig.

Christoph Kramer

Christoph Kramer gegen Marcos Rojo Foto: Danilo Borges (Wikimedia Commons)

„Herr Schiedsrichter, ist das hier das WM-Finale?“ Hauptsache, er erinnert sich daran, die Dauerkarte beim VfL zu verlängern. Von Beginn seiner Leihzeit an ein Gewinn für den VfL, sowohl spielerisch als auch charakterlich. Hier legte er zudem den Grundstein für eine Karriere, die ihn bis zum Weltmeistertitel inklusive Finaleinsatz führte, auch wenn er sich an das vermutlich wichtigste Spiel seiner noch längst nicht beendeten Karriere nicht mehr so richtig erinnert. 2018 ist er leider nicht dabei, grad auf seiner Position ist die Auswahl aber auch immens und vielleicht wollte Löw einfach keine drei Ex-Bochumer um einen Platz kämpfen lassen.

 

Zvjezdan „Zwetschge“ Misimovic
Lief 2014 für sein Heimatland Bay…äh Bosnien-Herzegowina bei der WM auf, die Krönung seiner Nationalmannschaftskarriere. In seiner Bochumer Zeit aufgrund des fehlenden Tempos immer kritisch beäugt, kam er aber auf eine beachtliche Karriere, wurde unter anderem deutscher Meister mit dem „kleinen“ VfL aus Wolfsburg.

Vahid Hashemian
Der „Hubschrauber“ kam 2006 in allen drei Vorrundenspielen zum Einsatz, bis 2004 stand er beim VfL unter Vertrag, wo er nicht nur mit seiner Kopfballstärke glänzte, bevor er dann zum FC Bayern wechselte (nicht sehr erfolgreich) und ein Jahr später nach Hannover. 2008 kam er dann nochmal zurück zum VfL.

Sergej Juran

Sergej Yuran in Spartaks Veteranenelf – nun etwas runder, aber schon an der Gestik klar erkennbar Foto: Дмитрий Садовников – soccer.ru (Wikimedia Commons)

Genie und Wahnsinn lagen selten näher beieinander als bei ihm. Der „Büffel“ stand für Russland im Aufgebot der WM 1994, kam auch einmal zum Einsatz. Bleibt in Bochum unvergessen durch seine Tore beim erstmaligen Auftritt im UEFA-Cup. Besonders der Hackentreffer gegen Trabzon brachte ganz Bochum in Extase. Zwei Gelbsperren in sechs Spielen sind aber auch eher selten, seine Sperre im Rückspiel gegen Amsterdam war dann zwar schade, aber realistisch gesehen wäre auch mit ihm ein Weiterkommen nach der 2:4-Niederlage in Amsterdam eher unwahrscheinlich gewesen.

Und dann wären da noch…

Dariusz Wosz
War natürlich bei keiner WM dabei, aber stand im Vorfeld der WM 98 bei fünf Qualifikationsspielen auf dem Platz. Schlechter als die Mannschaft hätte er es dort vermutlich aber auch nicht gemacht. In einem Spiel bei dem Turnier wäre er aber auf einen weiteren Ex-Bochumer getroffen, Micky Stevic (21 Spiele in der Saison 03/04) stand genau im Spiel gegen die deutsche Mannschaft auf dem Platz. Er ersetzte in Bochum in der Endphase der Saison den suspendierten Oliseh.

Paul Freier
Debütierte vor der WM 2002 gegen Kuwait, verpasste aber letztlich den Sprung in den Kader. Sein letztes Spiel machte er noch nach der WM 2006, bei der er allerdings auch nicht dabei war.

Joel Matip
War natürlich nur vom siebten bis neunten Lebensjahr zwei Jahre beim VfL, aber trotzdem soll er nicht unerwähnt bleiben. Zwei WM-Teilnahmen (2010 und 2014) mit insgesamt drei Einsätzen und einem Tor für Kamerun.

Joel Epalle
Stand 2002 im Kader bei der WM, kam aber nicht zum Einsatz. In seiner Phase beim VfL konnte er sich nach langer Zeit wieder für die Nationalmannschaft empfehlen und kam beim Afrika-Cup 2008 zum Einsatz, wo er mit seinem Team erst im Finale scheiterte. In der folgenden WM-Qualifikation zur WM 2010 kam er dann aber nur noch einmal zum Einsatz und verpasste folglich auch die WM 2010.

Zoran Mamic
Hat sich mit guten Leistungen beim VfL für einen Platz im Aufgebot Kroatiens für die WM 1998 empfohlen sowie für einen ablösefreien Wechsel zu Bayer Leverkusen. Ging zwei Jahre später den umgekehrten Weg, eine der Rückholaktionen, die man sich hätte sparen können, auch wenn es sicherlich nicht nur an ihm lag. Stand zuletzt in den Medien wegen seines Prozesses wegen Veruntreuung (mit seinem Bruder Zdravko zusammen), aufgrund derer er fast fünf Jahre ins Gefängnis muss.

Sunday Oliseh
In Bochum als Leihspieler fußballerisch einer der besten Spieler, die ich je im VfL-Dress bewundern konnte. Es endete mit einem Knall gegen den Kopf von Vahid Hashemian (laut seiner Aussage wurde er rassistisch beleidigt). War vor seiner Zeit bei den Weltmeisterschaften 1994 und 1998 für Nigeria aktiv.

In Kurzform noch weitere WM-Teilnehmer mit Bochumer Vergangenheit

Foto: Andrzej Otrębski (Wikimedia Commons)

Theofanis Gekas – Torschützenkönig beim VfL. Das und sein Tempo, seine Anzahl an Abseitsstellungen und seine Ruhrpott-Friese bleiben im Gedächtnis. Kam nach seiner Zeit beim VfL noch bei zwei Welt-meisterschaften zum Einsatz, blieb jedoch ohne Tor.
Shinji Ono –
Drei Weltmeisterschaften vor seiner Zeit beim VfL, die Zeit in Bochum könnte man am besten mit einem besonders in Internetforen immer wiederholten Halbsatz „Ein fitter Ono könnte…“ bezeichnet werden, konnte nur einige wenige Male seine Klasse andeuten.
Tomasz Waldoch – technisch starker Innenverteidiger, kam nach seiner Bochumer Zeit, bei einem Verein in der Nachbarschaft tätig, 2002 bei der WM zum Einsatz
Peter Madsen – Kam 2002 bei der WM nicht zum Einsatz für Dänemark, wechselte ein Jahr später dann zum VfL.
Maurizio Gaudino – 
im Kader der WM 1994, kam nicht zum Einsatz. Einsatz hat er beim VfL auch nur bedingt gezeigt, war nie ein Ersatz für Dariusz Wosz, am Ende stand der Abstieg.
Aleksander Knavs – Vor der Zeit bei Bochum war er 2002 bei der Weltmeisterschaft dabei, lieber wäre mir, ich würde ihn hier nicht erwähnen, stand er doch wie kaum jemand Anderes für den Abstieg 2005. Und wie in Bochum war seine WM-Karriere nicht unbedingt ruhmreich.
Vratislav Lokvenc – Kam wie Knavs 2004 von Lautern, wurde meiner Meinung nach zu unrecht oft mit Knavs und anderen in einen Hut geworfen, war für mich er eher Opfer der Situation.  Bei den Tschechen kam er 2006 im ersten Gruppenspiel zur Halbzeit für den verletzten Jan Koller, das Turnier endete nach der Vorrunde.
Mehdi Mahdavikia – Kam ein halbes Jahr nach der WM 98 leihweise zum VfL, trotz persönlich guter Leistungen konnte der Abstieg nicht vermieden werden, danach war eine Festverpflichtung utopisch und er ging zunächst ebenfalls leihweise nach Hamburg. Dort blieben seine Leistungen stark und er kam noch bei der WM 2006 zum Einsatz.
Vladimir Ljuty – ein Einsatz bei der WM 90, drei Einsätze in der ersten Abstiegssaison 92/93.
Minas Hantzidis – 1987/88 ein Jahr beim VfL, lediglich drei Teileinsätze beim VfL. Bei der WM 94 zwei Mal im Einsatz.
Aleksey Belik – 18 Minuten bei der WM 2006, 2008 ein halbes Jahr beim VfL. Behäbig und nur mit vier Einsätzen.
Ivo Knoflicek – Bis zur Niederlage der Tschechoslowakei gegen Deutschland bei jedem der Spiele 1990 auf dem Platz. Etwa ein Jahr später der Wechsel von St. Pauli zum VfL, ging am Ende der Saison aber ohne hier größeren Eindruck zu hinterlassen
Moharram Navidkia – Stand in Bochum zwei Jahre unter Vertrag, das letzte halbe Jahr schon wieder leihweise bei Sepahan FC. Konnte in Bochum keine Duftmarken setzen, aber war dennoch WM-Teilnehmer 2006 nach dem halben Jahr in der Heimat. Dort kam er allerdings nicht zum Einsatz.

Nicht nur Spieler

Holger Osieck

Holger Osieck Foto: Camw (Wikimedia Commons)

Co-Trainer bei der Weltmeisterschaft in Italien. In seiner kurzen Zeit als Trainer in Bochum durch Hilflosigkeit aufgefallen, er kam mit den von ihm so genannten „Imponderabilien des Fußballs“ nicht zurecht (also Unwägbarkeiten). Verhalf als Trainer Australien zur Qualifikation für die WM 2014, wurde aber dann vor dieser entlassen, nach zwei hohen Niederlagen.

Dr. Joachim Schubert
Zehn Jahre lang Vereinsarzt des VfL Bochum, später dann Arzt der Fußballmannschaft Togos bei der WM 2006

Bernard „Ennatz“ Dietz
In Bochum extrem erfolgreich in der Nachwuchsarbeit, wurde dann letztlich verheizt und dazu gedrängt, Trainer der Profis zu werden. Dies scheiterte, als Spieler war er bei der WM 1978 dabei.

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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