Der VfL hofft weiterhin auf Niederlagen der – realistisch gesehen – noch zwei Konkurrenten im Kampf um Platz 16. Das Schneckenrennen geht weiter, aber es sind immer weniger Spiele zu absolvieren. Mit dem späten 1:2 gegen den FC Augsburg verpasste der VfL zudem auch noch, wenigstens mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis zu sammeln, welches seit dem berauschenden Sieg beim FC Bayern ausblieb.
Am bereits 29. Spieltag waren die Fuggerstädter also zu Gast. Nach vier Spielen mit starken Gegnern konnte man Augsburg schon gefühlt als einfachen Gegner ansehen. Doch damit tut man dem Gegner unrecht, der eine sehr gute zweite Hälfte der Saison spielt und insbesondere in der Defensive sehr stabil steht. Bis zur Niederlage gegen die Bayern waren sie zudem auch lange ungeschlagen. Und selbstverständlich gibt es für den VfL in der Bundesliga auch keine einfachen Gegner.
Augsburg begann auch mit dem Selbstbewusstsein der letzten Ergebnisse und wirkte deutlich sicherer als der VfL. Dieser nahm zwar aktiv am Spiel teil, verbaute sich aussichtsreiche Aktionen aber meist durch Unsauberkeiten. Es brauchte allerdings einen unnötigen Ballverlust in der Defensive, damit der FCA in der 16. Minute durch Samuel Essende in Führung ging. Insbesondere Ivan Ordets als Gegenspieler von Essende und Georgios Masouras, der den Ball verlor, sahen da nicht gut aus.
Kurz nach dem Gegentor gab es die dickste Chance auf den Ausgleich in der ersten Hälfte durch Felix Passlack, der seinen Schuss knapp neben das Tor setzte. Nach weiteren Chancen auf beiden Seiten ging der VfL dann aber mit einem verdienten Rückstand in die Pause.
Andere Körpersprache, gleiches Problem
Der VfL kam gut aus der Pause, zeigte auch grad von der Körpersprache ein ganz anderes Gesicht. Das ganze Spiel verlagerte sich deutlich in die Augsburger Hälfte und in der 60. Minute traf Philipp Hofmann zum inzwischen verdienten Ausgleich.

Bochum hatte sich ins Spiel reingebissen und Augsburg den Spaß an selbigem durch konsequente Zweikampfführung genommen. Ab der 78. Minute war man zudem dann sogar ein Mann mehr, da Arne Maier nach VAR-Einsatz für sein heftiges Einsteigen gegen Bernardo die rote Karte sah.
Unser VfL war in der Folge weiterhin griffig und drängte Augsburg deutlich in deren Hälfte. Es gab dann auch ein paar späte Wechsel, um mit frischen Kräften anzugreifen. Die beste Chance hatte der eingewechselte Mats Pannewig, der nur den Pfosten traf.
Aber es kam, wie es bereits zu oft kam. Augsburg kam noch einmal über rechts, drei Gegenspieler verfolgten den nach außen ausweichenden Stürmer, wodurch Mert Kömür in der Mitte völlig allein gelassen wurde und ohne Mühe zum Sieg traf.
Viel Einsatz, keine Belohnung. Der Gegner hatte seine Chancen und machte das Ding, der VfL eben nicht. Nach dem Gegentor versuchte es der VfL in der neunminütigen Nachspielzeit zwar noch und kam unter Anderem weitere zwei Male durch Pannewig zum Abschluss aber Finn Dahmen ließ kein Tor mehr zu.
Fazit
Das 1:2 gegen zehn Augsburger markiert bereits die vierte Heimniederlage in Folge. Waren grad die Heimspiele in den letzten Jahren der Faustpfand für den Klassenerhalt, so schwimmt man aktuell mächtig. Zudem war es seit Dezember bereits das vierte Heimspiel, welches der VfL mit einem Tor Unterschied verliert. Nimmt man noch das Spiel gegen Frankfurt hinzu, wo das dritte Tor für Frankfurt erst spät in der Nachspielzeit fiel, kann man schon ein Muster erkennen.
Hätte ich das Spiel gestern noch am gleichen Tag bewertet wäre ich zu einer deutlich emotionaleren, wesentlich negativeren Wertung gekommen. Jetzt denke ich, dass das Spiel im Kontext der ganzen Saison schon fast zu gut bewertet ist. Nein, das Spiel gestern ist nicht das Spiel, bei dem man einen möglichen Klassenerhalt verschenkt hat. Allerdings ist es eins, in dem man drei Punkte hätte mitnehmen können und einen Punkt mitnehmen müssen.
Wenn die Torhüter immer durch super Paraden unsere Tore verhindern, ist es ein Stück weit auch fehlende Qualität, welche ja schon die ganze Saison hindurch bemängelt wird.
Noch sind ein paar Spieltage, um das Minimalziel Platz 16 noch zu erreichen. Allerdings braucht es dazu Punkte und keine Durchhalteparolen mehr. Man braucht sich auch nach einem verlorenen Spiel nicht mehr auf die Schultern klopfen, weil man ja dran war, der gegnerische Torwart so gut war oder dies oder das. Gertjan Verbeek sagte einmal die weisen Worte, dass es keine Ausreden im Top-Sport gäbe.
Höchste Zeit für den erst zweiten Sieg in Bremen, ohne Ordets und Matus Bero, aber das darf keine Rolle spielen.
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