Im Hinspiel profitierte der VfL Bochum von dem durch Corona-Quarantäne ausgedünnten Kader des 1. FSV Mainz 05. Der Ruhrpott-Messi Gerrit Holtmann war nicht nur ganz schön schnell, sondern auch wendig bei seinem Tor zum 1:0. Das 2:0 erzielte Sebastian Polter nach einer Flanke des schmerzlich vermissten Simon Zoller. Doch gegen defensiv- und heimstarke Mainzer werden es keine einfachen Spiele.
Seitdem Bo Svensson im Amt ist haben die Mainzer einen Punkteschnitt von 1,58 Punkten pro Spiel erreicht. Das wären 54 Punkte auf eine Saison gerechnet – meist genug für das obere Tabellendrittel. Das zeigt welche gute Arbeit Svensson verrichtet. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Mainz vor seinem Amtsantritt nach dem 14. Spieltag der letzten Saison auf Rang 17, mit gerade einmal 6 Punkten, stand.
Dabei ist es in dieser Saison vor allem die Heimstärke, die Mainz auszeichnet. 18 Punkte aus 9 Spielen mit 18 zu 5 Toren. Da wird sich der bisher auswärtsschwache VfL, der auf fremden Plätzen in der Liga bisher gerade einmal 6 Tore erzielen konnte, ordentlich die Zähne ausbeißen.
Den Erfolg hat der FSV Mainz in erster Linie dem starken Defensivverhalten zu verdanken. Laut Wyscout lassen sie die zweitwenigsten Expected Goals zu.
Starkes Angriffspressing
Doch das Defensivverhalten dient in Mainz nicht nur der Torverteidigung. Insbesondere zuhause setzen die Mainzer auf ein hohes Anlaufen der Gegner, und wollen damit hohe Ballgewinne erzielen.
Laut fbref sind sie in Torschüssen nach ballgewinnenden Aktionen führend in der Liga. The Analyst sieht sie mit 6 Toren nach hohen Ballgewinnen auch dort an erster Stelle. Damit wird der Trainer aus der Rasenballschule mit Sicherheit sehr zufrieden sein.
Mit dem Ball gehört Mainz zu einem der direktesten Teams der Liga. Mit schnellen Bällen in die Spitze auf die immer gefährlichen Burkardt und Onisiwo, der Zentrumspräsenz der Achter und den vorschiebenden Flügelläufern versuchen sie gefährlich zu werden.
Der VfL sollte gut auf das Mainzer Pressing vorbereitet sein
Dem VfL Bochum sollte das starke Angriffspressing und direkte Spiel allerdings keine Angst machen. Das Offensiv-Pressing werden wir oft mit langen Bällen von Manuel Riemann überspielen. So sollte man hohe Ballgewinne der Mainzer weitestgehend vermeiden können. Auch Thomas Reis sprach in der Pressekonferenz über das hohe Mainzer Pressing, das die Gegner zu mehr langen Bällen als üblich zwinge.
Wie agiert der VfL gegen den Ball?
Wie der VfL auf das direkte Mainzer Spiel reagiert ist die viel interessantere Frage.
Mit einem hohen Anlaufen unsererseits würden wir unserer Philosophie folgen. Es liegt unserer Mannschaft besser, immer wieder die Momente zu suchen, den Gegner unter Druck zu setzen.
Die andere Option wäre es, tiefer zu agieren. So würde man Mainz weniger Räume und Eins gegen Eins Situationen ermöglichen.
Nachdem der forsche Ansatz so gut gegen den VfL Wolfsburg funktionierte, halte ich es für wahrscheinlich, dass wir auch in Mainz aggressiv anlaufen werden.
So könnte es aussehen
Armel Bella Kotchap konnte sich zwar mit einer guten Leistung für weitere Einsätze empfehlen, doch auch der aus der Gelbsperre zurückkehrende Erhan Masovic steht wieder bereit. Sollte Armels Athletik nicht den Ausschlag geben, dürfte Erhan durch seine starke Hinrunde noch einen Schritt voraus sein, und in die Startelf zurückkehren.
Im Zentrum ist Rexhbecaj nach einer Blessur wieder einsatzfähig. Löwen könnte in die Startelf zurückkehren, aber Pantovic hätte sich durch die gute Leistung gegen Wolfsburg, die er mit dem Siegtreffer krönen konnte, ebenfalls einen weiteren Startelf Einsatz verdient.
Auch Neuzugang Jürgen Locadia und Konstantinos Stafylidis üben Druck auf die erste Elf aus. Momentan kann Thomas Reis sich über große Konkurrenz in den meisten Mannschaftsteilen freuen.
Mainz muss die Innenverteidigung umbauen
Jeremiah St. Juste fehlt schon seit längerem mit einer Schulterverletzung aus und Moussa Niakathe wird durch eine Corona-Infektion nicht im Kader sein. Nachdem Alexander Hack gegen Leipzip einen Torschuss mit der Hand auf der Linie klärte, wird auch er gegen uns fehlen.
Zusätzlich fehlt mit Dominik Kohr ein im wahrsten Sinne zentraler Spieler der Mainzer.
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