Vor der Länderspielpause empfängt der VfL die TSG 1899 Hoffenheim. Die Kraichgauer stehen auf Tabellenplatz 9 mit 14 Punkten. Die TSG kommt mit Rückenwind nach Siegen gegen die Hertha (2:0) und dem Pokalerfolg gegen Holstein Kiel (5:1). Doch auswärts konnte die TSG lediglich erst vier Punkte (Sieg in Augsburg und Remis in Bielefeld) sammeln…
Trainer Sebastian Hoeneß, Neffe von Uli Hoeneß, ist seit Juli 2020 für die Kraichgauer an der Seitenlinie in der Verantwortung. In der vergangenen Saison landeten die Hoffenheimer mit 43 Punkten „nur“ auf dem 11. Tabellenplatz. Was die schlechteste Platzierung seit fünf Jahren war, hatte aber lediglich mit der Ausfallzeit eines Spielers zu tun: Andrej Kramaric ist Rekordtorjäger der TSG Hoffenheim und hat bis jetzt im Trikot der TSG 99 Treffer erzielt. Bislang kommt Kramaric auf erst zwei Saisontreffer, davon einer im letzten Saisonspiel gegen die Hertha, dafür sechs Torvorlagen, alleine bei den Kantersiegen gegen Augsburg und Köln legte der Kroate zwei bzw. drei der Treffer auf.
Nur wenige Transfers trotz unbefriedigender Saison
Trotz der, wie oben angesprochen, schlechtesten Saison der letzten fünf Jahre, hielt man sich auf dem Transfermarkt sehr zurück. Es kamen lediglich ablösefreie Transfers, die allerdings relativ früh fix gemacht wurden und es in sich haben. Von Mitaufsteiger Greuther Fürth kam David Raum, der auf der linken Seite mittlerweile auch den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hat und auch wieder für die nächsten Länderspiele nominiert wurde.
Auch ein Angelo Stiller, bei den Bayern ausgebildet und die letzten zwei Jahre in der dritten Liga viel Erfahrung gesammelt inklusive einem Meistertitel, wechselte trotz anderer Angebote zur TSG. Die Verbindung mit seinem Ex-Trainer Hoeneß kann da sicher auch eine Rolle gespielt haben. Des Weiteren kam noch Sebastian Rudy ablösefrei von Schalke, war dieser schon in der letzten Saison an die Kraichgauer verliehen. Ebenso Abwehrtalent Chris Richards, der auch schon letzte Rückrunde vom FC Bayern an Hoffenheim verliehen wurde. Diese Leihe wurde ebenso verlängert.
Fest verlassen haben die TSG eigentlich nur Stürmer Ishak Belfodil zu Hertha BSC, die TSG kassierte sogar eine Ablöse. Maximilian Beier (zu Hannover 96), Justin Hoogma (zu Greuther Fürth), Ilay Elmkies (zu FC Admira Wacker Mödling) und Konstantinos Stafylidis zum VfL verließen die TSG auf Leihbasis. Alle hatten nicht die gewünschte Spielzeit, teilweise verletzungsbedingt, die sie bei ihren Leihvereinen sammeln sollen.
Der letzte Bundesliga-Sieg war gegen die TSG Hoffenheim
Am 13. Februar 2010 feierte der VfL ausgerechnet gegen die TSG Hoffenheim den bis auf Jahre lang letzten Bundesliga-Erfolg. Durch Tore von Sestak und dem eingewechselten Dedic, Ibisevic traf für Hoffenheim (wer auch sonst?) gewann der VfL mit 2:1. Das Team von Heiko Herrlich für die Nostalgie: Heerwagen, Concha, Maltritz, Mavraj, Pfertzel, Maric, Dabrowski, Freier, Holtby, Sestak, Epalle. Doch auch bei den wenigen Hoffenheim-Fans, 300 Gästefans werden erwartet, löst die Aufstellung Nostalgie aus. So spielten bei der TSG noch Carlos Eduardo, Demba Ba, Sejad Salihovic und Luiz Gustavo für den Dorfverein.
Reis beginnt mit gleichem Kader wie gegen Gladbach – Stiller bei Hoffenheim fraglich
Wechsel im Kader wird Reis nicht vornehmen, hat der bisherige Kader in den letzten Spielen überzeugt. So steht Herbert Bockhorn, der diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, nicht im Kader. Auch Silvère Ganvoula, der in der Länderspielpause wieder mit der Nationalmannschaft des Kongo verreist (deren Kapitän) er ist, steht nicht im Kader. Neben Ganvoula reisen in der Länderspielpause auch Asano und Armel Bella-Kotchap zu ihren Nationalteams Japan und Deutschland U21, bei Gamboa ist eine Abstellung zur Nationalmannschaft von Costa Rica ebenfalls wahrscheinlich.
Bei der TSG fehlen weiterhin Marco John, Ermin Bičakčić und Pavel Kadeřábek. Zwischen Angelo Stiller und Dennis Geiger entscheidet sich es kurzfristig, ob sie es in den Spieltagskader schaffen. Benjamin Hübner kehrte zurück in die Mannschaft, ist laut Trainer Hoeneß aber noch keine Option.
Voraussichtliche Aufstellung: Baumann – Posch, Grillitsch, Vogt – Akpoguma, Skov (Raum) – Geiger (Stiller), Samassekou – Rudy – Bebou, Kramaric
Defensiv-Heimmacht Bochum
Das letzte Gegentor in der Bundesliga im Vonovia Ruhrstadion kassierte der VfL in der 81. Minute beim Spiel gegen die Hertha von Myziane Maolida. Seitdem ist der VfL daheim in der Liga ohne Gegentor. Mit dem 0:0 gegen Stuttgart und dem 2:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt schon über zwei Spiele ohne Gegentreffer. Übrigens: Mit drei Gegentreffern hat der VfL die wenigsten aller Heimteams in der kompletten Bundesliga kassiert – und ausgerechnet alle drei Gegentreffer waren in dem Heimspiel gegen die Hertha.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Gamboa (Stafylidis), Masovic, Lampropoulos, Soares – Losilla, Rexhbecaj, Löwen (Pantovic) – Asano, Polter, Blum (Holtmann)
Vogt trifft auf Heimatverein – Stafylidis auf Hauptverein
Mit Kevin Vogt hat die TSG nicht nur einen Spieler, der man beim VfL die Stiefel geschnürt hat. Kevin Vogt, seit 2016 bei der TSG, hat fast seine komplette fußballerische Ausbildung beim VfL durchlaufen. Von 2004 bis zu seinem Wechsel 2012 zum FC Augsburg durchlief Vogt fast alle Jugendabteilungen bis hoch zu den Profis. An späteren Weiterverkäufen partizipierte der VfL finanziell, zum Beispiel Vogts Tranfer zum 1. FC Köln.
Das Hoffenheimer Trikot getragen haben ein halbes Jahr Michael Esser, Danilo Soares und eben Stafylidis, der 2019 zur TSG vom Augsburg kam. Da er in der letzten Saison verletzungsbedingt nicht zum Zuge kam, darf er in dieser Saison beim VfL Spielpraxis sammeln. Was der Grieche mit seinen seit dem Spiel gegen den FC Augsburg bekannten messerscharfen Flanken bislang auch wirklich tut.
Reis setzt auf Heimstärke
Eben genannte Heimstärke ist das, auf das Thomas Reis baut. „Wir wollen aktiv verteidigen und aktiv Fußball spielen. Wir wollen Nadelstiche setzen. Das ist die Spielidee, die wir grundsätzlich immer haben. Wir wollen gemeinsam mit den Fans angreifen und verteidigen, und das Stadion mit den Zuschauern im Rücken in ein Tollhaus verwandeln.“
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Glück auf und HOFFENtlich drei Punkte.
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