Als Zaungast beim Abschlusstraining

Das Abschlusstraining des VfL Bochum fand heute um 13 Uhr statt. Die Uhrzeit ist erneut bewusst gewählt, um sich an die Anstoßzeit des morgigen Auswärtsspiels beim MSV Duisburg zu gewöhnen. Bereits vor dem Saisonauftakt gegen den FC St. Pauli wurden die letzten Trainingseinheiten in die Abendstunden verlegt, um die Körper der Spieler auf die späte Belastung vorzubereiten. Beim heutigen Training fehlten Marco Stiepermann und Selim Gündüz, welche beide morgen im Kader fehlen werden. Die komplette Trainingseinheit konnten dagegen die angeschlagenen Stefano Celozzi und Dimitrios Diamantakos absolvieren. Sportvorstand Christian Hochstätter beobachtete die gesamte Trainingseinheit ebenfalls von der Seitenlinie aus, hatte dabei jedoch meist sein Handy am Ohr.

Die beiden Übungen im Überblick.

Zu Beginn des Trainings übernahm Athletiktrainer Jörn Menger das Aufwärmprogramm der Feldspieler, während unsere Torhüter mit Peter Greiber auf einem anderen Trainingsplatz ihr Pensum absolvierten. Nach dem Aufwärmprogramm und einer kurzen Besprechung, teilten sich die Feldspieler in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe wurde von Joseph Laumann angeleitet und in zwei Mannschaften aufgeteilt. Die Teams bespielten ein abgestecktes Kleinfeld , wobei jeweils zwei Kleintore verteidigt werden mussten.

Verschieben, verschieben, verschieben

Die andere Gruppe hingegen wurde von Heiko Butscher angeleitet. Ihr gehörte die vermutlich morgen auflaufende Viererkette: Danilo Soares als Links- und Stefano Celozzi als Rechtsverteidiger sowie Felix Bastians als linker Innen- und Patrick Fabian als rechter Innenverteidiger. Diese Vier übten immer wieder das gemeinschaftliche Verschieben und attackieren des Ballführenden im richtigen Moment. Hierbei wurde der Fokus darauf gelegt, dass der Auftaktpass von der Außenbahn gespielt wird. Man simulierte die Viererkette des Mittelfelds vom MSV Duisburg, bei der Moritz Stoppelkamp und Cauly Oliveira Souza für die kreativen Momente zuständig sind und beide die Außenpositionen im 4-4-2 bekleiden. Bei der Trainingsform wurde permanent von der einen auf die andere Seite verschoben und es ging rein um die richtigen Laufwege beim Verschieben. Die Grafiken auf der rechten Seite sollen diese Übung veranschaulichen.

Der Zentrumsspieler des Gegners erhält den Ball und der rechte Innenverteidiger rückt heraus, um ihn in einen Zweikampf zu verwickeln.
Der Auftaktpass erfolgt vom rechten Außenbahnspieler des Gegners und die Abwehrkette verschiebt gemeinschaftlich nach rechts.

Als Martin Kompalla und Florian Kraft vom Torwarttraining zu den Feldspielern stießen, sang die Mannschaft Geburtstagskind Kraft vorab ein Ständchen. Im Anschluss spielte man in zwei Mannschaften auf ein Tor, wobei der erste Ball aus dem Zentrum heraus auf die Flügel gespielt wurde und diese durch hinterlaufen oder Kombinationen in den Halbräumen die Stürmer einsetzen sollten. Lukas Hinterseer und Johannes Wurtz kamen zu einigen guten Abschlüssen und Toren.

Nachdem Manuel Riemann und Felix Dornbusch Kraft und Kompalla abgelöst hatten, wurde 11 gegen 11 gespielt, wobei die Stammbesetzung vermutlich zusammen agierte und das Trainerteam nur auf zwei Positionen im Mittelfeld und bei der Besetzung des Sturmpaares unentschlossen zu sein scheint. Die Viererkette mit Soares, Bastians, Fabian und Celozzi wird so morgen auflaufen, davor agierten entweder Hoogland oder Merkel neben Losilla, auf links Eisfeld oder Stöger und rechts spielte Kruse. Auffällig war, dass Kruse, ebenso wie Losilla, immer mit der Viererkette gemeinsam spielte. Die Stürmerpaare Wurtz und Mlapa sowie Hinterseer und Diamantakos wechselten das Team zusammen mit Merkel und Stöger als diese Hoogland und Eisfeld ersetzten.

Matchplan und Aufstellung

Nach den Trainingseindrücken würde sich die aufgezeigte Mannschaftsaufstellung anbieten. Hiermit würde Atalan das 4-4-2 der Duisburger spiegeln und unsere Jungs auf die offensiven Außenbahnspieler der Duisburger einstellen, welche stets einen Drang nach innen haben. Im 3-5-2 wären hier schlicht zu viele Räume, welche Stoppelkamp, Cauly sowie die immer wieder auf die Außenbahn abkippenden Tashchy und Brandstetter ausnutzen könnten. Sollte Kingsley Onuegbu auflaufen, welcher eher körperliche agiert und das Zentrum hält, wäre er bei Patrick Fabian gut aufgehoben. Hoogland und Losilla unterstützen in dieser Formation immer wieder unsere Außenverteidiger und müssen Außenbahnspieler der Zebras bei ihren Rochaden ins Zentrum übernehmen. Dabei werden sie durch den ballnahen Innenverteidiger unterstützt, welcher aus der Viererkette herausrückt.

Offensiv wird Kruse erstmals als Rechtsaußen agieren, wodurch Celozzi den Spielaufbau tief übernehmen wird und links schafft Thomas Eisfeld auf der Außenbahn Platz für Danilo Soares. Der Vorteil in dieser Position besteht für Eisfeld darin, dass er sich dem aggressiven Mittelblock der Duisburger entzieht und das Spiel situativ im letzten Drittel durch Überzahlsituationen gestalten kann. Im Angriff sollten Diamantakos und Hinterseer die Nase vorne haben. Unsere Mannschaft wird versuchen die beiden Viererketten der Duisburger über die Außenbahnen auszuhebeln und durch Kombinationen und Rochaden in die Halbräume zu gelangen. Hierbei werden die Angreifer und Eisfeld immer wieder Überzahlsituationen auf den Flügeln kreieren und sich für die Kombinationen anbieten.

Autor: Sebastian Hettmann

Als ich zum ersten Mal bewusst im Ruhrstadion war, spielte der VfL Bochum in der Saison 2002/2003 gegen den Hamburger Sport Verein und ein direkt verwandelter Eckstoß sowie einige Anekdoten von meinem Großvater lassen mich seither den Rothosen die Daumen drücken. Ich kam allerdings nie wieder vom Ruhrstadion los und bin seitdem regelmäßig ins Ruhrstadion gegangen. Seit der Saison 2006/2007 fiebere ich als Dauerkarteninhaber im Block N2 bei Spielen unseres VfL mit.

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