Gegnervorstellung Duisburg: Mit Selbstbewusstsein zum Klassenerhalt?

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)
Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Auf die Ziele in der kommenden Saison angesprochen stellte Duisburgs Chefcoach Ilia Gruev klar, dass es nur ein Ziel in der kommenden Saison geben kann. „Wir haben ein ganz klares Ziel, und nur das interessiert uns: Mindestens drei Konkurrenten hinter uns lassen und den Klassenerhalt schaffen!“ erklärte letzte auf der vereinseigenen Homepage. Dass dies nicht zu hoch gegriffen ist, unterstrich die Mannschaft beim Auftaktspiel in Dresden. Erst im allerletzten Moment schenkte man einen mehr als verdienten Punkt in Dresden her, als der Dresdner Lucas Röser in der 88. Minute per Kopf traf. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen die Rheinländer gegen die anfangs favorisierten Sachsen auf Augenhöhe.

Als Duisburg-Fan ist man leidgeplagt. Der frühere Dauergast in der Belletage des deutschen Profifußballs, immerhin mit weit über 900 Erstligaspielen, pendelt mittlerweile zwischen zweiter und dritter Liga – sicherlich Nachwehen  des 29.05.2013, als der Lizensierungsausschuss der DFL dem MSV wegen fehlender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit die Lizenz für die Ligateilnahme 2013/2014 verweigerte. Bei beiden Vereinen ist es wettbewerbsübergreifend die mittlerweile 51. Partie gegeneinander: Mit 19 Siegen haben die Bochumer in der Statistik leicht die Oberhand (17 Unentschieden, 14 Niederlagen).

Leistungsträger konnten gehalten werden

In der vergangenen Spielzeit gaben die Meidericher eine am neunten Spieltag erkämpfte Tabellenführung nicht wieder her und stiegen mit einem recht komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz erneut in die zweite Liga auf. Namhafte Spielerabgänge gab es seitdem nicht, mit Janjic (HS), Flekken (TW), Wiegel (RA), Onuegbu (MS) und Bomheuer (IV) konnten die tragenden Säulen des Aufstiegskaders gehalten werden.

Verstärkt hat man sich insbesondere auf den offensiven Außenbahnen: Moritz Stoppelkamp kam vom Karlsruher SC und Cauly Oliveira Souza von Fortuna Köln. Beide Neuzugänge wirbelten am vergangenen Sonntag gegen Dresden mächtig und machten insgesamt eine sehr gute Partie mit viel Druck nach vorne und zum Teil sehr starkem Kombinationsspiel. ‚Aufsteigerstatus‘ hin oder her: Am Samstag wird das eine richtig schwierige Aufgabe, vor allem für die defensiven Außenbahnspieler.

Müsste man zwingend Schwachstellen benennen, so ist die Abwehr für den ein oder anderen Patzer gut; allerdings konnte man sich hier gegen Dresden auf den bestens aufgelegten Torhüter Flekken verlassen, der die Duisburger lange Zeit im Spiel gehalten hatte.  Ferner eilt den Mittelstürmer nicht unbedingt der Ruf voraus, besonders abschlussstark zu sein: So effektiv und kombinationssicher sich die Außenbahnspieler durch die Dresdner kombinierten, am Sechszehner war meistens Schluss und zwingende Torgefahr ging eher von der ‚zweiten Reihe“ aus.

Duisburg im 4-4-2

Chefcouch Ilia Gruev definierte die taktische Marschroute wie folgt: „Wir wollen vor allem flexibel sein. Das bedeutet aber nicht, dass wir fünf verschiedene Systeme beherrschen müssen. Mir reichen zwei bis drei. In den Testspielen haben wir in einem 4-4-2, teilweise auch im 4-2-3-1 gespielt. Außerdem haben wir einige Male mit einem 5-4-1 gespielt. Es hat bisher gut geklappt.“

Konkret bedeutet dies, dass uns wohl ein 4-4-2 mit Doppelsechs erwarten wird und Duisburg – unter Druck – wohl auf ein etwas defensiveres 5-4-1 umstellen kann. Da dies gegen Dresden auch hervorragend geklappt hat, dürfte es für Gruev auch nicht erforderlich sein, die Anfangsformation bis auf den gelb-rot gesperrten Lukas Fröde zu ändern:

Flekken – Klotz, Mauber, Bomheuer, Wolze – Schnellhardt,  Hajri – Souza, Stoppelkamp – Brandstetter (Iljutcenko), Tashchy

Hinterseer und Kruse eine Option für Duisburg

Eine erfreuliche Nachricht gibt es bezüglich Lukas hinterseer und Robbue Kruse zu vermelden – beiden mischten im Training in der A-Elf mit und werden aller Voraussicht nach für den VfL zumindest im 18er-Kader, wenn beide nicht sogar in der Startelf stehen. Verletzungsbedingt passen müssen Jan Gyamerah und Selim Gündüz, die im Gegensatz zum Auftaktspiel nicht im aufgebot stehen werden. Dies gilt auch für die ohnehin (Langzeit-) Verletzten Timo Perthel, Vitaly Janelt und Evangelos Pavlidis. Da Stefano Celozzi für den erkrankten Jan Gyamerah in die Abwehrkette rückt, könnte man wie folgt auflaufen:

Riemann – Celozzi, Hoogland, Bastians, Danilo – Losilla, Eisfeld, Merkel – Stöger, Diamantakos, Hinterseer

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