Ein Dreier gegen Darmstadt und der Beginn eines neuen VfL

Ein Bild sagt manchmal mehr als 1000 Worte. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)
Geht auch in schwierigen Momenten voran: Danilo Soares nach dem ganz wichtigen Sieg in der vorletzten Saison! Foto: Tim Kramer (VfL Bochum)

Heute unter Flutlicht steht das zweite Montagsspiel der Saison für unseren VfL an. Werden wir erneut einen möglichen 2-Tore-Vorsprung verspielen? Welche Elf lässt Robin Dutt an diesem Spieltag auflaufen? Wie viele Fans finden bei diesem bescheidenen Wetter den Weg anne Castroper? Aber all das gehört ja generell in eine Vorberichterstattung, die ich hier gerade eben nicht anstrebe. Ich möchte vielmehr auf unser letztes Spiel gegen Darmstadt zurückblicken, das erste Spiel nach Jens Rasiejewski. Das Spiel bevor Dutt die Mannschaft übernahm. Das erste und bislang einzige Spiel unter Heiko Butscher.

Ein Rückblick

Der erleichternde Torjubel zum 1:1 durch unseren Torjäger Lukas Hinterseer. Zuvor brachte Bregerie die Darmstädter in Führung. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Der VfL Anfang Februar zeigte sich desaströs. Im Dezember wurde der Vertrag von Trainer Rasiejewski verlängert. Die Saison war bis dato eine Katastrophe und im Kalenderjahr 2018 fand der VfL bis dahin nicht wirklich statt. Man startete in der vorletzten Januarwoche mit einem 0:2 im Heimspiel gegen den MSV Duisburg in die Rückrunde und verlor das unmittelbare Heimspiel danach, bei übelstem Regenwetter, ohne große Chance mit 1:2 gegen Arminia Bielefeld. Im Anschluss reiste man nach Dresden, wo am ersten Februarwochenende alles abermals gegen den VfL lief – man bekam früh einen Elfmeter gegen sich und verlor gefühlt ohne richtige Chance mit 0:2. Mit 1:6 Toren und null Punkten war der VfL somit in das Jahr 2018 gestartet und jeder war gefühlt fertig mit dem Verein.

Mit den Lilien aus Darmstadt hatte man den nächsten unangenehme Gegner vor der Brust – was also machen, um die Kehrtwende zu schaffen? Die Entscheidung drei Tage später fühlte sich wie eine Erlösung an. Rasiejewski sowie Christian Hochstätter wurden freigestellt, Schindzielorz übernahm Hochstätters Posten und Butscher sollte die Elf auf das Darmstadt-Spiel vorbereiten. Und das tat er.

Die Erleichterung war spürbar an diesem Abend: Tim Hoogland. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Cheftrainer? Heiko Butscher!

Natürlich war auch mitnichten im bislang einzigen Spiel unter Butscher alles Gold, was glänzte. Aber die Elf zeigte Charakter, kämpfte sich ins Spiel zurück, denn schließlich lag man ja zurück und hatte auch Dusel. Das Darmstadt-Spiel war auch die Wiedergeburt von Robert Tesche, der vorher nur die Tribüne kannte und sich bis zum heutigen Tag zu einem wichtigen Faktor in der Elf entwickelt hat. Was Butscher mit der Elf vor nicht mal 15.000 Zuschauern an einem Freitagabend schaffte, war es, der Elf Leben einzuhauchen. Unsere Jungs fingen sich einen Rückstand nach einer Standardsituation und drehte danach das Spiel in nur acht Minuten durch Lukas Hinterseer und ein Eigentor durch Fabian Holland. Letzteres war Glück, aber nicht weniger hochverdient. Heiko Butscher war das Fünkchen, welches das Publikum wieder hinter der Elf stehen ließ. Gemeinsam schaffte man einen immens wichtigen Heimsieg.

Butscher legt den Grundstein für einen neuen, alten VfL

Aus meiner Sicht wurde bereits in dem Spiel das kleine Pflänzchen gesät, welches den Auftrieb unter Robin Dutt bis heute begleitet hat. Dutt betont stets, dass Butscher mehr sei als nur sein Co-Trainer. Dutt verlor im Anschluss sein Premierenspiel zwar mit 0:1 in Heidenheim, aber danach führte uns der Weg bis auf Platz 6 zum Saisonende. In der bisherigen Saison bleibt der ruhige Kurs erhalten, auch wenn wir zuletzt einige Punkte haben liegen lassen. Dennoch ist der Kurs genau der Richtige.

Und mit dem Resultat von vor knapp acht Monaten könnte sicherlich jeder leben, nicht wahr?

Autor: Thorsten Amberge

Eine Dauerkarte beim VfL habe ich mit einjähriger Pause im Zivijahr 1998/99 ab der nächsten Saison im 20. Jahr, so dass ich verwundert feststellen muss, dass ich nunmehr doch zum alten Eisen langsam gehöre. Der VfL und ich haben aber lange gebraucht, um warmzuwerden. Erstmalig im Stadion bei Schwarz-Weiß Essen Mitte der 1980er Jahre, bin ich der typische Bochum-Fan, der über die Fanfreundschaft zum FC Bayern zum VfL kam – und gewissermaßen ein Erfolgsfan bin. Denn ich bin maßgeblich über die 1996/97er-Truppe dem VfL verfallen und habe mich seitdem diesem Verein total verschrieben. Ohne den VfL kann ich nicht – so einfach ist das.

Im Internet treibe ich seit nunmehr über 15 Jahren mein Unwesen und habe neben meiner nicht minder zeitintensiven Aktivität bei transfermarkt.de zuerst bei vfl-fanforum.de und dessen Nachfolger unservfl.de als Mitinhaber der Seite mit mehreren Akteuren des VfL sehr spannende Interviews und Gespräche führen dürfen. Meine zeitintensiven Vorberichte dürften sicherlich bekannt sein, einige meiner Interviews mit aktiven Spielern, aber auch mit Vorständen möglicherweise auch.

Schreibe einen Kommentar

Laden...

0

45 gute Minuten reichen nicht

Foto: Tim Kramer (VfL Bochum)

Der Weihnachtsbaum brennt nicht im November!