Das Heimspiel am 4. Spieltag der Saison 2021/22 bestreitet der VfL Bochum gegen Hertha BSC Berlin. Der VfL möchte nach der erneuten Niederlage im Auswärtsspiel im Ruhrstadion eine weiße Weste behalten, während die Hertha endlich die ersten Punkte in dieser Saison einfahren möchte.
In Berlin steht man bereits wieder unter Druck. Vom Titel des „Big City Clubs“ verfolgt steht man nach drei Spieltagen als punktloses Tabellenschlusslicht da. Eine weitere Niederlage, gegen einen Aufsteiger und vermutlichen Nicht-Abstiegskonkurrenten, könnte schon jetzt Folgen mit sich ziehen. Bereits nach dem letzten Spieltag äußerte Geschäftsführer Carsten Schmidt Kritik an Trainer Pal Dardai, der daraufhin seinen Job öffentlich zur Verfügung stellte. Die Hertha kriselt.
Bochum – ein gutes Pflaster
Ein Blick zurück in die Vergangenheit sorgt wohl für wenig Aufmunterung in der Hauptstadt. Der VfL kann hingegen mit breiter Brust auflaufen, immerhin konnte er 15 der 21 bisherigen Aufeinandertreffen an der Castroper Straße für sich entscheiden und das mit einem sagenhaften Torverhältnis von 51:24 Toren.
Löwen fit für seinen Stammverein
Langsam aber sicher lichtet sich das Lazarett der Bochumer. Maxim Leitsch, Takuma Asano, Cristian Gamboa, Paul Grave und Luis Hartwig fallen weiterhin aus. Dafür melden sich Danny Blum und Eduard Löwen endgültig zurück. Die Leihgabe vom heutigen Gegner „konnte die Zeit nutzen. Für ihn war das Testspiel nochmal wichtig. Er ist auf jeden Fall einsatzfähig und somit eine Option für die Startelf“, so Thomas Reis.
Ein weiterer Ausfall wird Silvere Ganvoula sein. Beim Kongolesen sind es jedoch keine gesundheitlichen Gründe, sondern eine späte Rückkehr von der Nationalmannschaft.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Bockhorn, Bella Kotchap, Lampropoulos, Soares – Tesche – Losilla, Rexhbecaj – Zoller, Holtmann – Polter
Hertha fehlen fünf Stammspieler
Beim Gegner aus Berlin ist die Verletztenliste schon etwas länger. Neben Ersatzkeeper Rune Jarstein fehlen die potenziellen Stammspieler Marton Dardai, Marvin Plattenhardt, Davie Selke, Stevan Jovetic und Krzysztof Piatek. Welche Spieler die Fünf in Bochum ersetzen sollen, stand jedoch bereits bei der Pressekonferenz für Dardai zu „90 bis 95 Prozent“ fest.
Voraussichtliche Aufstellung: Schwolow – Stark, Boyata, Torunarigha – Zeefuik, Boateng, Ascacibar, Mittelstädt – Serdar – Richter, Belfodil
Dardai kündigt Fünferkette an
Außerdem steht für den Trainer fest, dass er nach der Pleitenserie zum Saisonstart Veränderungen an der Formation nehmen möchte. Um die Mannschaft zu stabilisieren, sucht er die Antwort in einer verstärkten Defensive. So wurde im Training eine Fünfer- statt der bisher vertrauten Viererkette einstudiert.
„Eine Fünferkette würde uns defensiv in vielen Situationen Überzahl geben, gleichzeitig könnten wir hoch verteidigen.“ – Pal Dardai
Die Berliner werden der Aufstellung nach vermutlich durch die Fünferkette abgesichert auf eine Manndeckung setzen. Durch die Ausrichtung ist eine klare Zuteilung für die Spieler gegeben, wodurch eine so kurzfristige Umstellung schneller implementiert werden kann. Der VfL steht erneut einem sehr kompakten Zentrum mit viel Man-Power gegenüber, womit er sich bereits in der letzten Saison am ehesten schwergetan hat. Der Aufsteiger wird wohl trotzdem das Spiel in die eigene Hand nehmen müssen. In der Rolle fühlen sie sich sowieso noch immer am wohlsten.
Mit Dominanz zum Erfolg
Wenn die Herthaner wie von Dardai angekündigt hoch verteidigen, um den VfL mit ihrer pressingstarken Besetzung zu erdrücken, dann besteht die Möglichkeit die Außenverteidiger tiefer und die Flügelspieler breiter zu postieren. So stellt man die gegnerischen Außen vor den Konflikt weit herausrücken zu müssen und die Halbverteidiger sich ebenfalls breiter zu positionieren. Damit wird entweder die Außenbahn bespielbar oder es entstehen Lücken zwischen den drei Innenverteidigern, die mit den temporeichen Flügelspielern anvisiert werden können.
Einsachtvieracht Stammtisch-Podcast #23
Im eigenen Ballbesitzspiel tat sich der Hauptstadtclub nicht nur in den ersten Spielen, sondern bereits in der ersten Amtszeit von Dardai schwer. Sie werden mit schnellen Umschaltspiel zum Torerfolg kommen wollen. Einen Strich durch die Rechnung der Gäste könnte die Heimmannschaft machen, indem sie sich selbst tief in der Defensive fallen lässt und diese Schwachstelle offenlegt. Gefährlicher für die Hertha und gleichzeitig sicherer für das eigene Tor wäre jedoch ein frühes Anlaufen der Flügel auf die Halbverteidiger der Dreierkette, während sie dabei die gegnerischen Außen in ihrem Deckungsschatten halten. Das würde die Herthaner ins Zentrum locken, welches durch den ballnahen Außenverteidiger verstärkt werden kann. So lassen sich frühzeitig Ballgewinne erzielen.
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