Endlich wieder Aufatmen in Bochum! Nach einer packenden zweiten Halbzeit machte der VfL den ersten Dreier gegen Holstein Kiel in Liga 2 dingfest. Durch die gleichzeitige Niederlage vom SV Wehen Wiesbaden und dem Unentschieden des Karlsruher SC baut der VfL somit den Abstand auf den Relegationsplatz sechs Spieltage vor Ende der Saison auf solide 6 Punkte aus und lässt uns Fans damit etwas durchatmen. Doch was dabei wirklich verwundert, ist die neu gewonnene Stabilität der Mannschaft.
Seit nunmehr sechs Spieltagen ist der VfL ungeschlagen. Mit 3 Siegen, 3 Unentschieden und somit 12 Punkten aus 6 Spielen ist der VfL eine der Mannschaften der Stunde. Fast noch verwunderlicher: In den vergangenen vier Partien wirkte der VfL in der Defensive endlich wieder sattelfest und musste nur einen einzigen Gegentreffer hinnehmen. Wirkte der VfL in der Hinrunde, insbesondere nach Führungen, defensiv ohne Orientierung, so konnte man gegen Kiel das Spiel ähnlich wie gegen Heidenheim halbwegs souverän zu Ende spielen. Sicherlich hätte unser Fanherz gut und gerne auf den Gegentreffer verzichtet, doch kam es nach dem 2:0 außer nach Standards kaum mehr zu brenzligen Situationen in der Hintermannschaft. Auf der Gegenseite hätte der VfL nach dem gekonnten Fernschuss von Milos Pantovic beziehungsweise spätestens bei der Großchance von Sebastian Maier alles klar machen können.
Die neue (Mini-) Erfolgswelle ist an einigen Punkten festzumachen:
So greifen die Neuzugänge der Winterpause spätestens nach der Spielpause voll. Vasilios Lampropoulos ist ein sicherer Anker im Abwehrzentrum und zusammen mit Maxim Leitsch einer der Garanten für die neue Stabilität und dem sportlichen Aufschwung. Gleichzeitig zeigt Robert Zulj Spielmacherqualitäten, die unserem Spiel lange Zeit gefehlt haben und Spieler wie Jordi Osei-Tutu, Silvère Ganvoula oder Pantovic somit deutlich besser in Szene setzt. Die jüngsten Veränderungen des vielmals gescholtenen Duos Thomas Reis und Sebastian Schindzielorz greifen momentan voll und lassen die Kritiker vorerst verstummen. Kurzum: Es läuft für den Moment endlich mal wieder in Bochum. Um ehrlich zu sein – ich habe fast schon wieder vergessen, wie sich so etwas anfühlen kann!
Doch bei all der Freude muss man den Ball weiter flach halten. Zu oft mussten wir Fans in den letzten Jahren erfahren, was es heißt, diesen Verein zu lieben. Zu oft folgte auf freudigen Momenten der bittere Sturz in die Realität. Noch sind sechs Spiele zu spielen und diese müssen genauso angenommen werden wie die Spiele davor. Man hat jetzt die große Chance gegen Nürnberg, vorzeitig fast schon alles klar zu machen und sich frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Man hat die einmalige Chance, sich etwas mehr Planungssicherheit in dieser schwierigen Phase des Fußballs zu schaffen. Hoffen wir, dass die neu gewonnene Stabilität endlich auch mal dafür reicht, den 2. Sieg in Serie einzufahren – auch wenn das so gar nicht zum VfL der letzten Jahre passen würde.
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