Am Sonntagabend war der VfL bei der SGE aus Frankfurt zu Gast. Auf die doch recht überraschende Führung durch Polter in der ersten Halbzeit antworteten die Hausherren mit zwei Blitztoren nach der Pause. Ein Eigentor von Masovic, schon das vierte in dieser Spielzeit für den VfL, sowie ein Treffer von Kamada sorgten am Ende für den 2:1-Erfolg der Eintracht.
Viel erwartet hatten die 1.300 Bochumer in Frankfurter Auswärtsblock sicherlich nicht. Nach dem 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth hatte der VfL Bochum 32 Punkte auf dem Konto und nach der Wolfsburger Niederlage am Samstag war schon klar: Die Gefahr eines Abrutschen in der Tabelle bestand nicht mehr. Zwar gewann Borussia Mönchengladbach das Samstags-Topspiel gegen die Hertha aus Berlin, doch nach oben war durchaus einiges für den VfL möglich: Sowohl der 1. FSV Mainz 05, die noch zwei Nachholspiele haben, als auch Eintracht Frankfurt könnten zumindest zwischenzeitlich bei einem Erfolg überholt werden.
Umbauen musste Reis fast seine komplette Vierer-Abwehrkette, da Maxim Leitsch und Danilo Soares positiv auf Corona getestet wurden und Cristian Gamboa seine Gelbsperre absaß. So startete Konstantio Stafylidis, wie auch beim Pokalspiel gegen den SC Freiburg hinten links, für Herbert Bockhorn hinten rechts war es der erste Startelfeinsatz seit Anfang Oktober. Immerhin durfte erwartungsgemäß Erhan Masovic von Beginn an ran – sein erster Einsatz von Beginn seit Dezember.
Doch auch offensiv rieben sich einige die Augen, die eigentlich bei der Aufstellung Danny Blum erwartet hatten, wie der VfL es in sozialen Medien teilte. Allerdings verletzte sich dieser gegen seinen Ex-Verein beim Aufwärmen mit einer Problematik an der Wade und so rutschte Gerrit Holtmann in die Startelf. Bei Michael Ballack war es bei der Heim-WM 2006 „die Wade der Nation“, dann ist Danny Blum mindestens „die Wade von Bochum“.
Forscher Beginn der Eintracht und dann trifft der VfL
Die SGE hatte bereits nach zwei Minuten eine riesige Möglichkeit in Führung zu gehen, doch Daichi Kamada schoss knapp links vorbei. Die erste Torannäherung seitens des VfL war ein Schuss von Anthony Losilla, der knapp drüber ging. Wesentlich genauer machte es dann Sebastian Polter: Nachdem Asano ungestüm umgeräumt wurde trat Konstantinos Stafylidis den Freistoß haargenau auf den Kopf des 1,92-Mannes und es polterte im Frankfurter Kasten. Riesen Jubel beim VfL und den mitgereisten Fans: Die Führung hatte sich nicht unbedingt angedeutet. Sebastian Polter traf bereits im Hinspiel nach Vorlage von Stafylidis, für Polter war es sein achter Saisontreffer, für Stafy die zweite Vorlage
Asano vergibt – Kamada dreht das Spiel
Der VfL hatte in der ersten Hälfte noch eine riesige Möglichkeit, als Gerrit Holtmann den Ball flach in die Mitte spielte und Asano den Ball an Kevin Trapp scheiterte. Für Eintracht- Trainer Oliver Glasener war es ein „big safe“ für VfL- Trainer Thomas Reis eine Gelegenheit die Eintracht vor große Probelme zu stellen: „Wenn wir das zweite Tor machen, und das müssen wir machen, wird es schwer für die Frankfurter.“ Für Frankfurt, die letzten vier Heimspiele zuvor sieglos, hätte es den möglichen K.O. bedeutet. Stattdessen kam dann Frankfurt wieder kurz vor der Pause, allerdings rettete der VfL das 0:1 in die Halbzeit.
Eintracht mit den richtigen Anpassungen nach der Halbzeit
Das Oberwasser, was die Eintracht Ende der 1. Halbzeit hatte, nahm sie auch mit in die 2. Halbzeit: Ein Schuss von Lindström wurde so unglücklich von Erhan Masovic abgefälscht, dass dieser Unhaltbar im Tor von Manuel Riemann einschlug. Etwas mehr als fünf Minuten später war es dann der Japaner auf Seiten der Eintracht, der es besser als Asano machte: Aus kurzer Distanz prallte der Ball an sein Schienbein und dadurch ins Tor. Die Frankfurter hatten das Spiel binnen kürzester Zeit gedreht.
Thomas Reis reagierte mit einem Dreierwechsel: Milos Pantovic, Christopher Antwi-Adjei und Jürgen Locadia kamen für Patrick Osterhage, Takuma Asano und Gerrit Holtmann. Locadia spielte hierbei hinter Polter und war für die letzte gefährliche Situation in diesem Spiel verantwortlich: Sein Schuss aus der zweiten Reihe konnte Kevin Trapp nur nach vorne prallen lassen. Antwi-Adjei traf im Nachschuss allerdings nur der Pfosten.
Entsprechend bedient war Thomas Reis nach dem Abpfiff: „Am Ende müssen wir sagen, dass wir es versäumt haben, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Das war nicht nötig. Du darfst dir gegen so einen Gegner aber auch nicht solche zehn Minuten wie nach dem Wechsel erlauben.“
Es bleibt ein hartes Stück Arbeit
Mit 32 Punkten nach 25 Spielen ist noch keine Mannschaft in der Bundesliga abgestiegen, allerdings bleibt jeder Punkt in der Bundesliga ein Kraftakt. Der VfL hat vor rund 20.000 gegen Borussia Mönchengladbach die Chance, das Punktekonto weiter auszubauen. Dass es schwer wird gegen die Offensivpower der Fohlen ist klar und Punkte mal so „im Vorbeigehen holen“ ist in der Bundesliga sowieso ausgeschlossen. Also – ab ins Ruhrstadion und unsere Mannschaft nach vorne peitschen! ….bis unsere Mannschaft siegt…
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