Am 27. Spieltag der Bundesliga trat der VfL Bochum auswärts bei Bayer 04 Leverkusen an. Trotz eines mutigen Auftritts unter feinstem Flutlichtstrahl verloren unsere Jungs das Match mit 1:3. Der Abstiegskampf geht in die spannende Schlussphase und ein Spiel ohne Punkte ist ein Spiel ohne Punkte. Dennoch war die sich zuletzt entwickelnde Positivtendenz im Gesamtauftreten der vom ‚Hec-King‘ dirigierten Truppe von der Castroper Straße auch am Freitagabend sicht- und spürbar. Ein Kommentar.
Allen Beteiligten war klar, dass das Auswärtsspiel bei Xabi Alonsos Meistertruppe, die zuletzt wieder gierig am Hinterteil des Tabellenführers schnuppert, ein hartes Brett werden wird. Dieter Hecking, der uns im Falle des Klassenerhalts erfreulicherweise erhalten bleiben wird, benannte vorab, dass die Werkself eine herausragende Mannschaft ist, die aufgrund des Ausscheidens aus der Champions League mit Biss antreten wird.
Die frisch patentierte „DI“ brachte die Idee hervor, personell erneut auf den Kniff, der im Hinspiel fruchtete, zurück zu greifen. Gerrit Holtmann rutschte anstelle von Jakov Medic in die Startelf. Seine Aufgabe sollte darin bestehen, Leverkusens Jeremie Frimpong auf dem linken Defensivflügel als Abfangjäger gegenüber zu stehen. Maximilian Wittek rutschte einen Platz nach rechts und übernahm den Posten des linken Innenverteidigers. Darüber hinaus gab es keine personellen und taktischen Änderungen im Vergleich zum letzten Spiel.
Solider Auftritt trotz klarer Rollenverteilungen in Halbzeit eins
Die ersten 45 Minuten zeigten im Großen und Ganzen, dass der Gegner die vergangene Saison mit der Meisterschaft krönte. Leverkusen zeigte sich überwiegend dominant und spielgestaltend. Dennoch zahlte sich dies auf der Anzeigetafel im ersten Spielabschnitt nur einmal aus. In Minute 20 ließ unsere Defensive Aleix Garcia nach einem Zuspiel von Ezequiel Palacios auf rechter Halbhöhe am Sechzehner zu viel Platz. Es folgten ein feiner Schlenzer, ein chancenloser Blick Timo Horns und ein Krachen des Tornetzes rechts unten – 0:1.
Wesentlich lauter und fulminanter krachte das Netz erneut in Minute 26. Diesmal jedoch hinter Lukas Hradecky. Der im Tor der Werkself agierende Finne streckte sich vergeblich – gegen die überragende Volleyflöte von Felix Passlack war nichts zu machen. Nachdem Hradecky den vorhergehenden Abschluss von Georgious Masouras noch gut parierte, zeigte unser Rechtsverteidiger die in ihm schlummernden Offensivqualitäten. Den abprallenden Ball legte er sich selbst nach feiner Annahme hoch, trümmerte den rechten Spann unter das Leder und versenkte dieses mit einer traumhaften Bananenparabel im linken Eck – 1:1.
Kaum sichtbares Land in Halbzeit zwei
Nach Wiederanpfiff zeigte Leverkusen klar, dass keine Option darin bestehen sollte, sich im Titelkampf von unseren blau-weißen einen Stock in die Speichen stecken zu lassen. Zunächst war es Victor Boniface, der nach feinem Querpass von Pierro Hincapie vom linken Flügel in der 60. Minute die Kugel zentral zum 2:1 Führungstreffer über die Linie schob.
Der starke Palacios strich wenige Minuten vor Ende seinen zweiten Scorer ein, indem er das 3:1 für Amine Adli vorbereitete. Ein Ballverlust von Matus Bero gegen Boniface, ein solide schnelles Umschaltspiel der rot-schwarzen, ein feiner Steckpass des Argentiniers und Adli hatte wenig Mühe, das Spielgerät am herauskommenden Horn vorbei zum ‚DWM‘ (Das-warˋs-Moment) zu versenken.
Neben einem von Bero zu zentral auf Hradecky vollendeten Schuss und einem zu hoch angesetzten Kopfball Philipp Hofmanns konnte der VfL keine nennenswerte Torchance mehr erspielen.
Wenig Messbares – dennoch ein Zuversicht bietender Auftritt
Wie bereits erwähnt – ohne Punkte hast du schlichtweg eines: verloren. 8:14 Torschüsse, 34:66 % Ballbesitz und 1:3 Tore. So dünn die Statistik sich auch liest, so dick war eben auch der Gegner. Unter Flutlicht kannst du auswärts beim deutschen Meister verlieren. Wir wurden weder abgeschlachtet, noch waren wir chancenlos. Wir schossen erstmalig seit dem Wiederaufstieg ein Tor in der Bayarena und konnten 51% der geführten Zweikämpfe für uns entscheiden.

Subjektiv betrachtet habe ich einen mutig und fokussiert spielenden VfL Bochum gesehen. Vereinzelt gut abgewehrte Angriffe und daraus resultierend erspielte Kontersituationen, die letztendlich nicht optimal vollendet werden konnten. Keine Spur von der zu Beginn der Saison lähmenden Angst und Verunsicherung. Keine offensichtliche Missgunst und Disharmonie unter den Spielern. Positivreaktionen im gefüllten Auswärtsblock nach Abpfiff. Ein weiterer klarer Fortschritt.
Hätte Schiedsrichter Sven Jablonski sich dazu entschieden, den im Strafraum von Boniface gegen Passlack geführten Zweikampf in Minute zehn zu überprüfen und auch einen zweiten Blick auf die Balleroberung von Boniface gegen Bero vor dem 1:3 geworfen – möglicherweise hätte es Entscheidungen der Offiziellen gegeben, die den Spielverlauf nochmal in andere Bahnen gelenkt hätten. Nun denn: Hätte, wenn und aber. Am Schiedsrichter soll es natürlich nicht gelegen haben.
Voller Fokus auf das Ziel, was ganz Bochum erreichen will
Sieben Spiele stehen noch an, bevor am 17. Mai drei Clubs aus dem Oberhaus wegrasiert werden. Wir alle wünschen uns natürlich, dass unser VfL nicht dazu gehört. Nachdem zuletzt zweimalig beim Stand von 1:3 abgepfiffen wurde ist eine Steigerung in Form eines Punktgewinns langsam aber sicher notwendig. Die Konkurrenz hat teilweise gepunktet und es gibt keinen Nährboden, auf dem sich ausgeruht werden darf.
Alle Beteiligten müssen sich weiterhin ins absolute Maximum pushen, um das große Ziel des Klassenerhalts zu erreichen. Coach Dieter geht voran. Seine bevorstehende Vertragsverlängerung im Falle eines weiteren Jahres in Liga eins ist aus meiner Sicht ein ergänzender Anreiz zum selbstverständlichen Herzenswunsch, kommende Saison an der Castroper weiter erstklassigen Fußball zu sehen.
Im nächsten Heimspiel muss die Hütte brennen
Am fünften April gastiert der VfB Stuttgart im Ruhrstadion. Rund um Tabellenplatz zehn rotierend und seit sechs Spielen sieglos sind die Schwaben voraussichtlich ebenfalls an einem Sieg interessiert.
Ein eventueller Vorteil könnte für uns in der Personalsituation der Mannschaft von Sebastian Hoeneß bestehen. Mit Maximilian Mittelstädt und Angelo Stiller, die am aktuellen Spieltag die jeweils fünfte gelbe Karte sahen, fallen zwei Leistungsträger bei den rot-weißen aus. Auch der zuletzt in der Innenverteidigung gesetzte Ameen Al-Dakhil steht nicht bereit, da er aufgrund einer Notbremse mit glattrot vom Rasen geschickt wurde.

Maßgeblich ist jedoch, was unsere Jungs und Regisseur Dieter sich selbst einfallen lassen. Unabhängig von der Situation des Gegners. Sollte die Truppe eine dem aktuellen Auswärtsspiel ähnelnde Leistung hinlegen, bin ich zuversichtlich, dass nach zuletzt zwei Heimniederlagen auch im Ruhrstadion endlich mal wieder gepunktet werden kann.
Wichtig wird es sein, dass die Atmosphäre passt. Dass alle Anwesenden im Kollektiv die bestmögliche Stimmung aufˋs Parkett legen, um der Mannschaft Rückhalt zu erweisen und jeden der Elf auf dem Rasen zusätzlich zu motivieren, 101% zu geben!
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