In den Fußstapfen von Daniel Fernandes: Gonçalo Paciência heißt der neue Angreifer! Nach den Abgängen von Simon Zoller und Luis Hartwig hat Marc Lettau einen Stürmer verpflichtet, der die Bundesliga bestens kennt. Gonçalo Paciência kommt mit der Erfahrung von 67 Bundesligaspielen zum VfL. Der Portugiese wird für ein Jahr von Celta Vigo ausgeliehen. Wir stellen den Stürmer vor.
Die ersten Schritte
Gonçalo Mendes Paciência wurde am 1. August 1994 in Porto geboren und sein Talent für den Fußball wurde ihm offensichtlich in die Wiege gelegt. Sein Vater Domingos Paciência war selbst Profifußballer und bestritt über 250 Spiele für den FC Porto. Sein sechs Jahre jüngerer Bruder Vasco ist ebenfalls Fußballprofi. Alle drei haben eines gemeinsam: Sie sind echte Mittelstürmer.
Die Karriere von Gonçalo Paciência begann bereits im zarten Alter von acht Jahren, als er in die Jugendakademie des FC Porto aufgenommen wurde. Sein Debüt in der ersten Mannschaft gab er nach 28 Spielen für Portos B-Mannschaft in der zweiten portugiesischen Liga. Am 25. Januar 2015 wurde er in der 59. Minute für Hector Herrera eingewechselt. Porto verlor das Spiel zwar mit 0:1, beendete die Saison aber auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Konkurrenz für den damals 20-jährigen Paciência war enorm: Jackson Martinez und Adrian Lopez waren die Platzhirsche, der talentierte Vincent Aboubakar als das große Talent dahinter. Um ihm mehr Spielpraxis zu ermöglichen, wurde er im Sommer 2015 an Academica Coimbra ausgeliehen.
Ankommen im Profigeschäft
Das Leihgeschäft mit Academica Coimbra war zwar nur mäßig erfolgreich, dennoch absolvierte Paciência 27 Spiele und traf dreimal ins Schwarze. Dennoch konnte er den Abstieg in die zweite Liga nicht verhindern. Für die nächste Leihe verließ er Portugal und wechselte zum griechischen Spitzenklub Olympiakos Piräus. Obwohl sein Landsmann Paulo Bento dort Cheftrainer war, konnte er nicht die gewünschte Spielpraxis sammeln. Deshalb wurde die Leihe in der Winterpause beendet und er wechselte zum Rio Ave FC in die portugiesische Liga.
Im malerischen Vila do Conde, etwa 30 Autominuten nördlich von Porto, lief es für Paciência deutlich besser. Obwohl er in 15 Spielen nur einmal traf, beendete das Team die Saison auf dem siebten Tabellenplatz. Paciências nächste Station war auf Leihbasis Vitória Setúbal, wo er erstmals richtig erfolgreich war. In 25 Spielen erzielte er beeindruckende 11 Tore. Besonders bemerkenswert war sein Auftritt im portugiesischen Pokalfinale gegen Sporting Lissabon, als er das Führungstor erzielte und im Elfmeterschießen erfolgreich war. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen wurde seine Leihe im Winter beendet und er feierte mit Porto seinen ersten Meistertitel.
Der Sprung nach Deutschland
In der darauffolgenden Saison 2018/19 wechselte Paciência für 3 Millionen Euro zum damaligen DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt. Er verpasste allerdings einen Großteil der Hinrunde verletzungsbedingt. Nach seiner Genesung kam er häufig als Joker zum Einsatz und erzielte wichtige Tore, unter anderem den 4:2-Siegtreffer im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Benfica Lissabon.
In der darauffolgenden Saison steigerte Paciência seine Torquote und erzielte wettbewerbsübergreifend 10 Tore in 43 Spielen. Eine starke Leistung, wenn man bedenkt, dass er dafür nur 2231 Spielminuten benötigte, was etwa 24 Spielen entspricht. Trotz der starken Konkurrenz auf seiner Position durch André Silva und Bas Dost konnte er seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen.
In der Saison 2020/21 wurde Paciência an den FC Schalke ausgeliehen, wo es für ihn jedoch nicht optimal lief – unter anderem aufgrund einer Knieverletzung. Dennoch sorgte er mit seinem einzigen Saisontor für den ersten Punktgewinn der Schalker (1:1 gegen Union Berlin am vierten Spieltag).
Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt kam Paciência wieder als Einwechselspieler zum Einsatz und erzielte wichtige Tore, wie den Siegtreffer gegen Royal Antwerpen in der Europa League. Auch wir Bochumer werden uns an ihn erinnern – vor allem an den verschossenen Elfmeter gegen uns.
Im Sommer 2022 wechselte Paciência von Eintracht Frankfurt zum spanischen Erstligisten Celta Vigo. Er wollte mehr Spielpraxis und verließ die Eintracht nach vier Jahren. Für Vigo erzielte er in 28 Spielen drei Tore. Trotz eines Vertrags bis 2025 wurde Paciência nun ausgeliehen, da der spanische Erstligist das norwegische Stürmertalent Jörgen Strand Larsen vom FC Groningen verpflichtete.
Was können wir erwarten? Von Daniel Zeuthen & Claudio Gentile
Mit Pacienca haben wir einen Spieler in den Kader geholt, der vor allem für die neue Ausrichtung mit einer Doppelspitze wichtig werden kann.
Er vereint ein Profil, das wir in dieser Form noch nicht im Kader haben. Neben guten körperlichen Grundvoraussetzungen und Kopfballstärke bringt er gleichzeitig eine hohe Beweglichkeit mit. Der Portugiese ist somit in der Lage, beide Profile (Hofmann und Asano) bei uns im Sturm zu ersetzen, wenn auch nicht 1:1, sondern mit einer etwas anderen Interpretation. Was insbesondere in den Daten heraussticht, ist seine Tendenz viele Abschlüsse zu suchen. Das war selbst bei Schalkes Katastrophensaison der Fall, nur konnte die Mannschaft ihn dort selten in vielversprechende Positionen bringen. Außerdem bringt er ähnlich wie Daschner die Tendenz mit, Eins gegen Eins Duelle zu suchen – etwas das ihn stark von Hofmann unterscheidet. Dazu dürfte Paciência auch im Abschluss stärker sein.
Auch wenn er im offensiven Output stark von seinem Team abhing – Das ging von internationaler Klasse (18-19 und 19-20) über durchschnittliche Leistungen bei Frankfurt 21-22 und Celta Vigo, bis hin zu einer sehr schwachen Saison bei unseren Nachbarn, den Ab-steigern von 20-21, so ist doch eines immer präsent: seine hohe Einsatzbereitschaft und auch defensive Qualität. Pacienca ist ein sehr laufstarker Spieler. Eine Eigenschaft, die sich in den letzten Spielen immer mehr als zentral für unseren Fußball herausstellte. Bestes Beispiel war die Zeit zwischen der 45. und 60. Minute gegen den BVB, als sowohl bei Hofmann als auch bei Asano der Kräfteverschleiß immer deutlicher wurde und beide nicht mehr das intensive Anlaufen wie in der ersten Halbzeit zeigen konnten. Sofort wurde der BVB stärker. Erst als mit Jimmy und Broschinski zwei frische Kräfte in die vordere Reihe kamen, bekam man den BVB wieder in den Griff. Wir dürfen gespannt sein auf die ersten Einsätze.
Wer uns einmalig unterstützen möchte kann das gerne über PayPal tun: paypal.me/einsachtvieracht
Laden...