Kommentar: Stets bemüht.

Foto: Tremark Fotografie

Und wieder einmal ist ein Spieltag rum. Gegen Aue baute man sich etwas auf, nur um es mit dem Arsch wieder ein zu reißen. Bochum-Fan zu sein ist oftmals frustrierend, aber momentan ziemlich brutal und ich habe Angst um meinen Verein.

Wenn es in den Süden geht, sollte ich am Besten zuhause bleiben. Mein persönlich letzter Sieg war glaub ich in der Allianz-Arena, selbst an ein Unentschieden kann ich mich nicht richtig erinnern. Hätte es kein sehr leckeres Essen gegeben, wäre wieder einmal ein ganzes Wochenende für die Katz. Aber genug drumherum geredet.

Die Vorzeichen zum Spiel waren nicht die Besten, mit Losilla fehlte einer von zwei Spielern, die man nicht annähernd ersetzen kann. Man wollte es im Kollektiv lösen und hat sich auch bemüht, dieses zu tun. Die Sorgen von Fürth waren allerdings größer, so fair muss man sein. Janelt könnte ich als positionsgetreuem Ersatz nicht einmal eine Schuld zuweisen, er konnte da nur blöd aussehen. Das Spiel lief an ihm ein wenig vorbei, ohne dass er groß was falsch gemacht hat, nur eben auch nicht viel richtig.

Ich könnte mich so sehr über einzelne Dinge auslassen, mich über Spieler aufregen, aber das bringt es nicht. Eigentlich hilft nur ein „Zusammen“. Nur ist es in dem Fall natürlich unglücklich, wenn nach dem Spiel zwar die meisten Spieler zu den Fans gehen und sich teilweise auch trotz sehr aufgeheizter Stimmung stellen, aber auch einige wenige Spieler verschwinden. Wenn dabei noch ein Spieler ist, der aufgrund von Alter und Erfahrung eigentlich als einer der raren Führungsspieler erhofft werden könnte, macht mir das noch mehr Angst um meinen VfL. Ich hoffe, dass ernsthaft aufgearbeitet wird, auf wen man im Abstiegskampf zählen kann und dass man es vielleicht schafft, manche Spieler noch auf Abstiegskampf zu trimmen, die ihren Stiefel gefühlt nur so runter spielen.

Zum Spiel will ich eigentlich nicht viel sagen. Man schenkt alle Gegentore her, man trifft ebenfalls glücklich. Es gab kurze Phasen, in denen man am Drücker war, aber selbst beim Stand von 1:1 war man nicht gallig, am Ende noch zu gewinnen – Körpersprache und zum Beispiel sich beim Wechsel sehr viel Zeit zu nehmen, zeigen dem Gegner dann auch, dass für sie noch mehr geht.

Über eigentlich immer dieselben Wechsel ärgere ich mich allerdings. Es kommen immer zwei Wechsel, im Grunde positionsgetreu und ohne die Gegner dabei auch nur ein bisschen mit einer taktischen Änderung zu überraschen, mal deren Defensivkonzept zumindest kurzzeitig vielleicht aufzubrechen. Dann ist dabei noch ein Spieler, der als offensiver Mittelfeldspieler völlig fehl am Platz ist. Ob er als Mittelstürmer mit mehr Spielpraxis auf dieser Position funktionieren würde, weiß ich nicht, in seiner aktuellen Rolle klappt es jedenfalls ganz und gar nicht. Er schafft es nicht, dem Spiel irgendwelche positiven Impulse zu geben und kommt weder an einem Gegenspieler vorbei noch ist er im Spielaufbau hilfreich. Das muss der Trainer meiner Meinung nach auch sehen und wenn man bei einem langjährigen Fußballlehrern manchmal eine gewisse Betriebsblindheit erkennen kann, sollte ein relativ neuer Coach eigentlich noch einen klareren Blick auf das Geschehen haben und nicht so früh in nicht funktionierende Muster verfallen. Hier ist es Zeit für Reis, einen Schritt nach vorne zu machen.

Über den Trainer will ich ansonsten nicht so viel sagen, ich hoffe nur, dass er Ideen hat, wie man die Situation im Winter verbessern kann, ob personell oder wie auch immer, Hauptsache am Ende stehen wir über dem Strich.

Die beiden letzten Spiele des Jahres 2019 haben wieder was von dem wichtigen Darmstadt-Spiel vor nicht allzu langer Zeit. Es hängt so viel davon ab…

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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Ausgecheckt: Das letzte Mal auswärts im Jahr 2019

Doch noch entspannte Weihnachten für den VfL Bochum?