Kommentar: Es ist Zeit…

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Ich bin dann soweit, wegen mir darf die seit Beginn der Rückrunde gerumpelte Saison 2018/19 endlich enden und wir können uns als Fans die wohlverdiente Verschnaufpause gönnen.

Drei Pflichtspiele in der Saison 2019/20 sind gespielt, drei mal folgte die Ernüchterung. Schon die Testspiele waren bis auf das ordentliche Spiel gegen Hertha spielerisch mau, dies hat sich dann in der Saison fortgesetzt. Es ist wenig Struktur erkennbar, der Ball wird in der Regel lang herausgeschlagen, auf gute Ballverarbeitung von Lichtblick Ganvoula gehofft, doch der kann oft auch nichts anrichten. Fehlt er wie beim Auftakt oder wie im Pokal mit Blum der zweite Spieler im Kader, der aus dem Nichts Torgefahr ausstrahlen kann, sieht das noch schlimmer aus.

Im Gegensatz dazu brennt bei jedem hohen Ball so intensiv der Baum, dass es besorgniserregend ist. Genau wie weiterhin sowohl offensive Standards (seit x Jahren kommen gefühlt 80% der Ecken auf Kniehöhe beim ersten Verteidiger im Weg an) als auch vor allem defensive Standards. Da passt sehr wenig zusammen und es ist Zeit für Dutt, den ich an sich sehr mag, da schnell eine Lösung zu finden, am besten nach dem Motto eines ehemaligen Trainers von uns, „Die einfachen Dinge richtig machen.“.

Nur, warum sind wir so gestartet? Am Charakter der Mannschaft würde ich den Start nicht fest machen, da die Mannschaft nach Rückstand leidenschaftlich fightet, nur läuft es erst etwas besser, sobald man die Brechstange nach Rückstand nutzt und fernab aller taktischen Feinheiten den Gegner niederringen will. Auch die individuelle Klasse ist bei vielen Spielern vorhanden und selbst wenn es Spieler im Kader gibt, bei denen ich nicht glaube, dass sie die Leistungsfähigkeit für die zweite Liga haben, es soll hier um keine Abrechnung gehen. Ich bin allerdings schon etwas besorgt angesichts des Zustands der Mannschaft.

Ausblick?

Doch was kann man tun? Natürlich ist das eine Frage, zu der ich als Laie schwer was substanzielles sagen kann. Wichtig ist, dass auch von den Verantwortlichen frühzeitig erkannt wird, dass wir so ein Problem haben und schnell der richtige Weg eingeschlagen werden muss mit 2-3 Neuzugängen auf Kernpositionen, vor allem aber spielerisch. Kriegen wir nicht die Kurve, wird auch die wie jedes Jahr fernab jeder logisch erklärbaren Hoffnung auf Besserung wieder große Anfangsunterstützung der Fans bald nachlassen und man sich über 11.000 Fans gegen Sandhausen oder Aue ärgern. Und persönlich möchte ich gerne mehr von Bapoh sehen, der belebend wirkt und als einer der wenigen Spieler im Kader auch mal unberechenbare Dinge macht, Haken schlägt und den Gegner damit durcheinander bringen kann.

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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