Die Spieler des VfL vom afrikanischen Kontinent

Hier noch Balljunge beim VfL, jetzt Profispieler beim VfL Bochum: Ulrich Bapoh Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

„In Bochum hatten se nie die Schwatten – in Wattenscheid hatten se die Schwatten“ – so äußerte sich Uwe Fellensiek in der Doku „Wer braucht schon ein Sektfrühstück beim VfL“ über Spieler vom afrikanischen Kontinent beim VfL.

Mittlerweile entspricht das aber auch nicht mehr ganz den Tatsachen, denn der VfL hatte mittlerweile durchaus seine „Schwatten“, wobei vor allem die Spieler aus Kamerun mir persönlich immer eine Riesenfreude bereiteten.

Mit 15 „deutschen Profis“ beginnt am 21. Juni2019 der Afrika-Cup und endet am 21.07.2019. Dieser findet in diesem Jahr statt üblicherweise im Winter diesmal im Sommer statt und wird in Ägypten statt in Kamerun ausgetragen, welche auch Titelverteidiger sind. Erstmals wird das Turnier mit einem Starterfeld von erstmals 24 Teams ausgetragen und findet zum 32. Mal statt. Wir haben uns zum Turnierstart gedacht, dass wir uns mal anschauen werden, welche Spieler vom afrikanischen Kontinent bei uns mit teils großem oder auch mäßigem Erfolg kickten.

Als allererster Spieler vom afrikanischen Kontinent dürfte einem Delron Buckley einfallen. Buckley, der der bislang einzige Spieler aus Südafrika war, der bei uns unter Vertrag stand, kam mit 17 Jahren aus seiner Heimat zu uns und war bis 2004 bei uns unter Vertrag. Der pfeilschnelle Außenstürmer spielte nach seiner Zeit bei uns bei Arminia Bielefeld, Borussia Dortmund, dem FC Basel, beim FSV Mainz 05, bei Anorthosis Famagusta auf Zypern, beim Karlsruher SC und bei seiner letzten Station vor seinem Karriereende in der Heimat bei Maritzburg United. Für sein Heimatland Südafrika, der aber auch die deutsche Staatsangehörigkeit mittlerweile besitzt, war Buckley bei den Weltmeisterschaften 1998 und 2002 sowie beim Afrika-Cup 2004 im Einsatz. Einen nationalen Erfolg konnte er in der Schweiz feiern, wo er 2007 mit dem FC Basel Pokalsieger wurde. Mit Borussia Dortmund war er zudem im Pokalfinale 2008, aber dieses Finale verlor Buckley mit dem BVB gegen Bayern München.

Delron Buckley im Trikot der schwarz-gelben Nachbarn. Foto: Helmut S. Otto (Wikimedia Commons)

Für den VfL war Buckley während seiner langen Karriere am meisten im Einsatz. In der Bundesliga war er in 110 Spielen im Einsatz, traf dabei zehnmal und bereitete sechs Treffer vor. Im Unterhaus kam der „Bucklige“ auf 67 Spiele mit 10 Toren bei sechs Torvorlagen. Im DFB-Pokal kam er auf 17 Spiele mit vier Toren und drei Toren. Sein Pflichtspieldebüt feierte er in der 2. Bundesliga für den VfL, als er am 30.09.1995 15 Minuten zum Einsatz beim 2:0-Sieg des VfL bei Fortuna Köln.

Was ist einem bei Buckley in Erinnerung geblieben?

Bei Buckley, bei dem während seiner gesamten aktiven Zeit man immer das Gefühl hatte, er sei ein schlampiges Genie und Genie und Wahnsinn lagen nah beinander, blieben vor allem drei Tore vielen Bochumer Anhängern in Erinnerung. Sein erstes Pflichtspieltor für den VfL war der Treffer zum bislang letzten Auswärtssieg bei Borussia Dortmund in der Saison 1998/1999, als Buckley in der 90. Minute zum Sieg traf. Mit teils glänzenden Augen dürften alle Bochumer Fans zudem an den Treffer von Buckley in der „Turnhalle“ auf Schalke am 26.04.2003 zurückdenken, als Buckley, erst in Minute 75 ins Spiel gekommen, in der 89. Minute uns im ersten Spiel in Schalkes neuer Arena zum viel umjubelten 2:1-Sieg traf.

Als nächster großer Spieler vom afrikanischen Kontinent in der Vereinshistorie des VfL ist Raymond Kalla zu nennen. Peter Neururer attestierte Kalla in neururer-esker Art und Weise, wenn „dieser Spieler bei einem Flutlichtspiel zum Kopfball nach oben ging, sich der Abendhimmel verdunkelte“. Kalla bildete mit Frank Fahrenhorst das legendäre Innenverteidiger-Duo, mit dem der VfL in den UEFA-Cup 2003/2004 einzog. Zum VfL kam Kalla zu Beginn der Spielzeit 2002/2003 von Extremadura aus Spanien, wo er vier Jahre unter Vertrag stand und zuvor bereits in Griechenland bei Panachaiki für drei Jahre kickte. Den VfL verließ Kalla nach dem Abstieg 2005/2006 und wechselte in die Türkei zu Sivasspor. Nach nur einem Jahr in der Türkei zog es ihn wieder die Heimat zu Union Douala und beendete die Karriere 2010. Kalla gehörte insgesamt dreimal zum WM-Kader Kameruns und war sowohl 1994, 1998 und 2002 dabei neben vier Teilnahmen am Afrika-Cup und einer Confed-Cup-Teilnahme 2001. 77 Erstligaspiele mit sechs Toren machte Kalla für uns. Seine letzte Partie machte er in der Abstiegssaison 2004/2005, als er Schalke das 0:2 mit einem Kopfball in die Mitte vorbereitete, von Meichelbeck unmittelbar ersetzt wurde und danach seinen Stammplatz bei uns verloren hatte.

Nach Karriereende wurde Kalla wegen Steuerhinterziehung vom Landgericht Bochum im Jahr zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilte. Kalla gab zu, dass er 640.000 Euro vom VfL erhalten hatte, die er nicht versteuern ließ.

Köln war die zweite Profistation von Marvin Matip, ehe er schließlich in Ingolstadt den Durchbruch feierte. Foto: K.Pazunder (Wikimedia Commons)

Zu Raymonds Kallas Zeit beim VfL begann auch ein weiterer kamerunischer Profi seine Karriere, Marvin Matip. Bei Weitmar 45 hatte er das Fußballspielen erlernt und kam 1994 zum Bochumer Nachwuchs. In der Saison 2004/2005 wurde Matip von Peter Neururer ins kalte Wasser geworfen und machte sein einziges Pflichtspiel für den VfL beim 0:3 gegen den VfL Wolfsburg. 2005 zog Matip nach Köln weiter, wo er über eine Leihe beim Karlsruher SC 2010 beim FC Ingolstadt landete, bei denen er bis zuletzt unter Vertrag stand. Matip machte neben etlichen Spielen in den deutschen U-Mannschaften auch drei Länderspiele für Kamerun. Sein „kleiner Bruder“ Joel Matip, frisch gebackener Champions-League-Sieger, ebenfalls kamerunischer Nationalspieler, spielte im Gegensatz zu Marvin Matip nur für zwei Jahre von 1998 bis 2000 in der Bochumer Jugend, bevor er bei Schalke durchstartete und seit 2016 bei Liverpool spielt.

Um einen weiteren ganz großen Spieler, der ebenfalls wie Kalla am Ende wegen eines Skandals in Erinnerung geriet, kommt man ebenfalls nicht herum. Wir sprechen von Sunday Oliseh, dem möglicherweise besten Fußballer, den der VfL jemals unter Vertrag hatte. Oliseh war nur für eine vergleichsweise kurze Zeit beim VfL als Leihgabe des BVB und hatte als Mittelfeldstratege enormen Einfluss auf das Spiel des VfL. Oliseh kam zum VfL zu Jahresbeginn 2003 und hätte der BVB nicht fast das gesamte Gehalt übernommen, hätte der VfL ihn auch nie finanzieren können. Vor seiner Zeit bei uns und in Dortmund war er schon bei Juventus Turin, Ajax Amsterdam, dem 1. FC Köln, Reggina und RC Lüttich unter Vertrag. Oliseh nahm an zwei Weltmeisterschaften mit Nigeria teil und war auch Kader Nigerias bei Olympia 1996. Für den VfL kickte Oliseh in 32 Erstligapartien, legte neun Tore auf und erzielte ein Tor. Dieser Freistoßtreffer zum 3:0 gegen Dortmund war der goldene Abschluss des „goldenen Herbsts“ und den Momenten zum Genießen 2003/2004, als wir innerhalb einer Woche zuerst Schalke und Dortmund bezwangen, nachdem Oliseh selbst diese Momente mit einer Freistoßvorlage zum 1:0 auf Schalke durch Fahrenhorst eingeleitet hatte. Weniger golden war sein Abgang beim VfL. Am 28.02.2004 bestritt er sein letztes Spiel für den VfL im Heimspiel gegen Hansa Rostock, nachdem Oliseh nach angeblich rassistischen Beleidigungen gegenüber Vahid Hashemian diesem das Nasenbein brach. Daraufhin wurde er suspendiert. Bis 2005 spielte Oliseh danach noch beim BVB und war danach noch kurz bei Genk in Belgien unter Vertrag, bevor er seine Karriere beendete.

Der nächste Akteur, diesmal wieder ein Mann für die Offensive, ist mit mittlerweile 40 Jahren immer noch aktiv, wenn gleich auch nur in der Landesliga. Die Rede ist Mamadou „Momo“ Lamine Diabang. Diabang kam 2003 von Bielefeld zu uns und war bis 2006 mit einer zwischenzeitlichen Leihe zu den Kickers Offenbach bei uns unter Vertrag. Diabang machte 35 Erstligaspiele für den VfL, traf siebenmal und bereitete einen Treffer vor. Im Unterhaus kam er auf nur neun Spiele für uns und traf nur einmal. Sein wichtigstes Tor für den VfL erzielte Diabang im bereits erwähnten „goldenen Herbst“ des VfL, als er zum 2:0 auf Schalke per Kopf von der Strafraumgrenze traf.

Diabang knapp fünf Jahre nach seinem Engagement anner Castroper. Knapp zehn Jahre später hält Diabang immer noch seine Knochen hin. Foto: Steindy (Wikimedia Commons)

Der nächste Kameruner nach Kalla, der nachhaltig beim VfL in Erinnerung blieb, war Joel Epalle. Epalle war ebenfalls Nationalspieler seines Lands und nahm an Olympia 2000 und der WM 2002 teil. Vor seiner Zeit beim VfL war Epalle fast 10 Jahre in Griechenland bei etlichen Vereinen unter Vertrag, bevor er sich in der Winterpause uns anschloss und von Iraklis Thessaloniki zu uns wechselte. Bis zum Abstieg 2010 war Epalle bei uns unter Vertrag und wechselte danach nach Baku und im Anschluss abermals zu Thessaloniki, bevor er seine Karriere 2014 in Malaysia beendete.

Insgesamt machte Epalle 92 Erstligaspiele für den VfL mit acht Toren und bereitete 17 Tore vor. Sein wahrscheinlich stärkstes Spiel für den VfL machte Epalle im November 2007, als wir den VfL Wolfsburg mit 5:3 besiegten und Epalle nicht nur ein Tor selbst erzielte, sondern auch zwei Treffer vorbereitete.

Mitspieler von Epalle war Innenverteidiger Anthar Yahia. Auch Anthar Yahia schloss sich in der Winterpause 2007 dem VfL an, wurde vom OGC Nizza ausgeliehen und im Sommer fest verpflichtet. Ausgebildet wurde Yahia unter anderem in der U19 Inter Mailands. Yahia blieb bis 2011 beim VfL und wechselte danach zu Saudi-Arabien zu Al-Nasr Riad, bevor er nach Deutschland zurückkehrte und mäßig erfolgreich beim 1. FC Kaiserslautern kickte, zudem noch bei Esperance Tunis spielte, in Griechenland zudem noch spielte und zurück in Frankreich erst 2017 die Karriere beendete. Da er als Algerier sowohl für Frankreich als auch für Algerien spielberechtigt war, spielte Yahia zuerst für die U-Nationalmannschaften Frankreichs, war aber dann der erste Spieler, der von Regeländerungen der FIFA bezüglich der internationalen Spielberechtigung profitierte und ab 2004 für Algerien auflief. Er nahm für Algerien am Africa-Cup 2004 und 2010 teil. Zum Nationalhelden seines Lands wurde Yahia bei der Qualifikation zur WM 2010, als er im alles entscheidenden Entscheidungsspiel im Sudan gegen Ägypten das goldene Tor zur WM erzielte und zum Kader Algeriens als Kapitän seines Lands bei der WM in Südafrika gehörte bis zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft 2012.

Für den VfL lief er insgesamt 91mal in der Bundesliga auf, traf dabei fünfmal und legte außerdem zwei Tore vor. Im Unterhaus kam er auf 28 Spiele mit zwei Spielen. Seine letzte Partie für den VfL machte er im Relegationsrückspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Auch Mimoun Azaouagh, aus Marokko stammend, war Mitspieler von Yahia und Epalle. Azaouagh durchlief die Jugend-Abteilungen Eintracht Frankfurts und des FSV Mainz 05, bevor dem wuseligen Dribbler bei den Profis von Mainz 05 der Durchbruch gelang und er 2005 zu Schalke 04 wechselte. Seine Zeit bei Schalke war aber wenig vielversprechend und so wechselte er 2006 für ein Jahr auf Leihbasis zu Mainz 05 zurück. Nach einem weiteren Halbjahr bei Schalke 04 schloss er sich dem VfL in der Winterpause 2007/2008 zuerst auf Leihbasis an. Ab der Saison 2008/2009 unterzeichnete er für vier Jahre beim VfL, wurde aber vor der Saison 2010/2011 in die 2. Mannschaft zwangsversetzt unter Trainer Friedhelm Funkel, aber nach der Winterpause wieder in die 1. Mannschaft zurückgeholt. 2012/2013 wechselte Azaouagh zum 1. FC Kaiserslautern. Für die deutsche U21 machte er sechs Spiele, entschied sich dann aber, für Marokko aufzulaufen – nur: Von Marokko wurde er nie in die Nationalmannschaft berufen. Insgesamt bestritt er 61 Erstligaspiele für den VfL mit sieben Toren und 12 Vorlagen. Im Unterhaus machte er 24 Spiele für uns bei vier Toren und zwei Torvorlagen.

Hat nach seinem überaus erfolgreichen Jahr in den Niederlanden bei VVV Venlo einen Vertrag in den Emiraten abgeschlossen: Peniel Mlapa (hier rechts im Bild mit Ball) Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Mit Peniel Mlapa spielte in der jüngeren Zeit ein weiterer Offensivmann für den VfL, der aus Afrika stammte. Mlapas Eltern kamen aus Togo und nachdem er Spiele für die U-Nationalmannschaften Deutschlands machte, ist er mittlerweile Nationalspieler Togos. Mlapa stammte aus der Nachwuchsabteilung von 1860 München und wechselte, nachdem er bei 1860 München seine ersten Schritte im Profifußball tätigte, zu 1899 Hoffenheim. Nach zwei Jahren bei der TSG wechselte er zu Borussia Mönchengladbach, wurde aber im Juni 2014 bereits an den FCN verliehen. Ab August 2015 war er bei uns unter Vertrag und blieb bis August 2017, bevor er sich Dynamo Dresden anschloss. Nach einem erfolgreichen bei VV Venlo, wohin ihn Dynamo Dresden verliehen hatte in der abgelaufenen Spielzeit, wird er ab der neuen Spielzeit bei Al Ittihad Kalba in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Torejagd gehen. Für den VfL machte Mlapa 62 Spiele, in denen er 13mal traf und ihm drei Vorlagen gelangen.

Nando Rafael war zu dieser Zeit Mitspieler von Peniel Mlapa. Aus Angola stammend und bei Ajax Amsterdam ausgebildet, war Nando Rafael in der Bundesliga zuerst bei Hertha BSC unter Vertrag, bevor er für zwei Jahre bei Borussia Mönchengladbach von 2006 bis 2008 spielte. Danach kickte Nando Rafael in Dänemark bei Aarhus GF, bevor nach Deutschland zurückkehrte und zuerst beim FC Augsburg und dann bei Fortuna Düsseldorf spielte. Für Angola nahm er beim Afrika-Cup 2012 teil. Danach spielte er für ein Jahr in China bei Henan Jiaye und schloss sich, nachdem er im Probetraining zu überzeugen wusste, im Sommer 2015 dem VfL an. In der Saison 2015/2016 spielte er für uns und machte dabei vier Spiele, in denen ihm ein Tor gelang. Mittlerweile hat er die Karriere beendet.

Wurde nach Probetraining als Terodde-Backup verpflichtet: Nando Rafael. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Auch nur eine Randnotiz in den Annalen spielend ist Moise Ngwisani, der aus der Demokratischen Republik Kongo stammt. Der junge Linksverteidiger stammte aus der Stuttgarter Jugend und wechselte nach einem Jahr bei Heidenheims U19 im Sommer 2017 zu der U19 des VfL Bochum. Ngwisani schaffte es in der Folgesaison auch auf etliche Kadernominierungen unter Geertjan Verbeek, bevor er im Sommer 2018 zu Erzgebirge Aue wechselte und nach einem Jahr weiterzog und mittlerweile in der 2. Mannschaft von Borussia Mönchengladbach.

Nicht minder eine Randnotiz in den Geschichtsbüchern des VfL ist der einzige „deutsche“ Profi mit Bochumer Vergangenheit beim diesjährigen Afrika-Cup, Cebio Soukou. Soukou wird für den Benin beim Afrika-Cup auflaufen. für den er im November 2018 sein Länderspieldebüt gab. Soukou, der von der TuS Querenburg in die Jugend des VfL wechselte, wurde als A-Jugend-Spieler des VfL in der Saison 2010/2011 Torschützenkönig der A-Junioren-Bundesliga West mit 16 Treffern. Danach wechselte er in unsere 2. Mannschaft und spielte insgesamt elfmal für unsere Zweitvertretung. Zur Saison 2012/2013 verließ er unseren VfL und schloss sich Rot-Weiß Essen an. Bei RWE wurde er wegen der Einnahme von Doping im Spiel gegen die SF Lotte von Januar bis Juli 2015 gesperrt und verpasste das Finale um den Niederrhein-Pokal. Essen verließ er im Januar 2016 und schloss sich Zweitligist Aue an, wo er sein Debüt in der dritten Liga feierte und zur Aufstiegself der Veilchen gehörte, die 2015/2016 in die 2. Liga aufstieg. Nach zwei weiteren Jahren im Erzgebirge wechselte er 2018 zu Hansa Rostock und kickte dort sehr erfolgreich, so dass ihn Arminia Bielefeld zur neuen Spielzeit zurück in den Westen holte.

Schaffte über Hansa Rostock den Sprung zurück in die zweite Liga. Cebio Soukou, hier in Kluft von Erzgebirge Aue zu sehen. Foto: Bloodworx (Wikimedia Commons)

In der abgelaufenen Saison standen ebenfalls vier Spieler mit afrikanischen Wurzeln bei uns unter Vertrag.

Silvère Ganvoula mit Sportvorstand Sebastian Schindzielorz Foto: VfL Bochum 1848

Silvere Ganvoula, ebenfalls aus der Republik Kongo stammend, bestritt in der abgelaufenen Spielzeit 21 Partien für uns, erzielte dabei fünf Tore und bereite ein Tor vor. Über Stationen in Marokko, der Türkei und Belgien landete er in Bochum. Bei ihm ist die Hoffnung noch gegeben, dass er für ein weiteres Jahr vom RSC Anderlecht aus Belgien ausgeliehen wird. Die Verhandlungen laufen.

Sidney Sam, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde, hat ebenfalls afrikanische Wurzeln. Sams Vater stammte aus Nigeria. Sam, der an der Ostsee in Kiel groß wurde, durchlief die Nachwuchsabteilungen Holstein Kiels und des Hamburger SV, bevor er beim HSV seine ersten Schritte im Profifußball machte. 2008/2009 zog es ihn zu Kaiserslautern, wohin ihn der HSV verliehen hatte. Nach einer guten Saison am Betzenberg verpflichtete ihn Bayer Leverkusen, wo Sam letztlich für vier Jahre spielte und auch zum Nationalspieler wurde. Insgesamt fünf Nationalspiele machte er. Nach seiner Zeit in Leverkusen wechselte er zu Schalke 04. Dort konnte er sich aber auf Dauer nicht durchsetzen und wurde im Januar 2017 an Darmstadt 98 verliehen, bevor er sich dem VfL Ende August 2017 an. Auch beim VfL wusste er auf Dauer nicht zu überzeugen, obwohl er gerade speziell nach der Verpflichtung von Trainer Dutt einen Befürworter aus alten Leverkusener Zeiten als sportlichen Verantwortlichen hinter sich wusste. Für den VfL machte Sam 42 Spiele mit zwei Toren und vier Torvorlagen. Sein auslaufender Vertrag wurde zum Saisonende 2018/2019 nicht verlängert.

 

Zu guter Letzt haben wir mit Ulrich Bapoh, der zuletzt an Twente Enschede verliehen war, dort 10 Spiele machte, dreimal traf und einen Treffer vorbereite und  – das wissen die Wenigsten – der Neffe von Samuel Eto’o ist, sowie mit Armel Bella-Kotchap, der über die Nachwuchsabteilungen des RW Ahlen, Grimlinghausen, Borussia Mönchengladbach, Unterrath und dem MSV Duisburg 2017 zu uns kam und in dieser Spielzeit seine ersten vielversprechenden Einsätze im Profifußball machte, zwei weitere vielversprechende Talente mit kamerunischen Wurzeln im Kader stehen.

Und wer weiß? Vielleicht hält „Sesi“ ja beim Afrika-Cup die Augen auf und sichtet dort Spieler wie Epalle oder Buckley für uns.

Autor: Thorsten Amberge

Eine Dauerkarte beim VfL habe ich mit einjähriger Pause im Zivijahr 1998/99 ab der nächsten Saison im 20. Jahr, so dass ich verwundert feststellen muss, dass ich nunmehr doch zum alten Eisen langsam gehöre. Der VfL und ich haben aber lange gebraucht, um warmzuwerden. Erstmalig im Stadion bei Schwarz-Weiß Essen Mitte der 1980er Jahre, bin ich der typische Bochum-Fan, der über die Fanfreundschaft zum FC Bayern zum VfL kam – und gewissermaßen ein Erfolgsfan bin. Denn ich bin maßgeblich über die 1996/97er-Truppe dem VfL verfallen und habe mich seitdem diesem Verein total verschrieben. Ohne den VfL kann ich nicht – so einfach ist das.

Im Internet treibe ich seit nunmehr über 15 Jahren mein Unwesen und habe neben meiner nicht minder zeitintensiven Aktivität bei transfermarkt.de zuerst bei vfl-fanforum.de und dessen Nachfolger unservfl.de als Mitinhaber der Seite mit mehreren Akteuren des VfL sehr spannende Interviews und Gespräche führen dürfen. Meine zeitintensiven Vorberichte dürften sicherlich bekannt sein, einige meiner Interviews mit aktiven Spielern, aber auch mit Vorständen möglicherweise auch.

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