Aue soll kein Stimmungskiller sein

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)
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VfL will nachlegen und oben angreifen

Nach dem hart umkämpften und verdienten Heimsieg gegen Darmstadt 98 und der allseits beliebten Länderspielpause steht für unseren VfL am kommenden Samstag bereits das nächste Heimspiel an. Der Gegner hat eine lange Anreise hinter sich, wenn um 13 Uhr im Ruhrstadion die Partie gegen Erzgebirge Aue angepfiffen wird. Die VfL-Fans hoffen auf eine Rückkehr von Chung Yong Lee und darauf, dass der Schwung aus dem letzten Spiel mitgenommen werden kann, um mit einem weiteren Dreier oben anzugreifen.

Doch Aue wird nicht ins Ruhrgebiet kommen, um die Punkte zu verschenken. Will der VfL dreifach punkten, wird er wieder alles in die Waagschale werfen müssen. Da ist es von Vorteil, dass der neue Publikumsliebling rechtzeitig aus seiner koreanischen Heimat zurückgekehrt ist und Trainer Robin Dutt zur Verfügung stehen wird. Gerade gegen die Auer, die aller Voraussicht nach tief stehen und abwarten werden, kann der wendige Dribbler aus Fernost entscheidende Impulse setzen. Fehlen wird hingegen Robbie Kruse, der sich beim Spiel seiner australischen Nationalmannschaft verletzte und ausfallen wird.

Beim letzten Aufeinandertreffen zweifacher Torschütze, diesmal verletzungsbedingt aber nicht dabei: Robbie Kruse.
Beim letzten Aufeinandertreffen zweifacher Torschütze, diesmal verletzungsbedingt aber nicht dabei: Bochums Australier Robbie Kruse. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

VfLer sichert Aue den Klassenerhalt

Dass es überhaupt in dieser Saison zum Duell mit Erzgebirge Aue kommt, steht erst seit Ende Mai fest. Aue konnte den Abstieg in der zurückliegenden Saison nämlich erst in der Relegation vermeiden. Gegen des Karlsruher SC gab es zunächst ein torloses Unentschieden im Wildpark, während das Rückspiel mit 3:1 für die Gastgeber endete. Alle drei Treffer erzielte übrigens der ehemalige VfL-Kicker Sören Bertram.

In dieser Saison läuft es für die Auer deutlich besser. Aktuell rangiert das Team mit 14 Punkten auf Platz 13 und hat einen Vorsprung von vier Zählern auf den Relegationsplatz. Zuletzt gab es jedoch zwei Niederlagen in Folge (in Heidenheim und gegen den HSV), so dass die Gäste an der Castroper Straße ein wenig unter Zugzwang stehen werden.

Große Probleme bereitet den Erzgebirglern traditionell der Angriff. Gerade mal 13 Tore stehen in dieser Spielzeit zu Buche (zum Vergleich: Simon Terodde hat bereits 16 Mal getroffen). Die vier arrivierten Stürmer bringen es aktuell erst auf sechs Treffer. Für einen Hoffnungsschimmer sorgte indes der 19 Jahre alte Florian Krüger, der im Sommer aus Gelsenkirchen nach Aue gewechselt war , lange verletzungsbedingt ausgefallen ist und unlängst in einem Testspiel gegen Hertha mit einer starken Leistung aufhorchen ließ. Aue-Coach Daniel Meyer sieht in Krüger eine Option, die er vielleicht schon am Samstag ziehen wird.

Beim VfL sieht es derzeit wesentlich besser aus als beim Gast aus Sachsen . Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage (zwei Siege und drei Unentschieden) und dem Sprung auf Platz 5 hat die Stimmungskurve wieder einen Knick nach oben gemacht. Mit einem weiteren Heimspiel vor der Brust sollte die Marschroute klar sein: Drei Punkte und somit den Anschluss an die Aufstiegsplätze schaffen, bevor es anschließend gegen zwei Konkurrenten um den Aufstieg gehen wird.

Bergmann, Neitzel und Todt: Endstation Aue

Dass Aue nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern zählt, ist aber auch klar. Zuletzt gab es Ende April zwar einen 2:1-Heimsieg gegen die Mannschaft aus Sachsen (die Tore in einem intensiven Spiel erzielte Robbie Kruse). Aber auch an die letzte Heimniederlage gegen Aue werden sich vermutlich noch viele VfL-Fans schmerzlich erinnern. Es war der 5. April 2013. Der VfL steckte tief im Abstiegskampf und wollte sich mit einem Sieg gegen Aue etwas Luft verschaffen. Nach einer desaströsen Leistung und einer 0:3-Niederlage stand der VfL mit dem Rücken zur Wand. Trainer Karsten Neitzel und Sportvorstand Jens Todt mussten gehen. Es folgten die fulminante Rückkehr von Peter Neururer und vier Siege in Folge, die dem VfL den Klassenerhalt sicherten. Bereits ein halbes Jahr zuvor war Trainer Andreas Bergmann nach einer 1:6-Klatsche im Erzgebirge entlassen worden.

Insgesamt trafen der VfL und das Team aus Sachsen schon 16 Mal in der 2. Bundesliga aufeinander. Der VfL konnte acht Partien für sich entscheiden, Aue behielt bei fünf Aufeinandertreffen die Oberhand. Die Statistik und die Formkurve sprechen also für unseren VfL. Hinzu kommt, dass Aue in der Fremde erst vier Punkte geholt hat, während der VfL das zweitbeste Heimteam der 2. Liga stellt. Es könnte schlechtere Voraussetzungen für einen angenehmen Samstagmittag im Ruhrstadion geben. Und vielleicht erleben die VfL-Fans ja endlich mal eine entspannte Schlussphase.

Autor: Stephan Kottkamp

Meine Liebe zum VfL hat ganz klassisch angefanegen. Im Mai 1986 hat mich mein Vater zum ersten Mal mit ins Ruhrstadion genommen. Der VfL spielte gegen die Bayern und holte ein 1:1-Unentschieden (Tore: Frank Benatelli und ein gewisser Lothar Matthäus). Seither war ich unzählige Male im Ruhrstadion und erinnere mich am liebsten an die Zeit unter Klaus Toppmöller. Auch deshalb zählt Fußballgott Thomas Stickroth für mich zu den größten VfLern aller Zeiten.

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