Bochum gegen Bochum und Bielefeld

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)
Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Heute findet also das zweite Heimspiel des jungen Jahres statt, am ungeliebten Termin am Montag Abend. Dafür gegen unsere besonderen Freunde aus Ostwestfalen. Unter anderen Voraussetzungen würde das Flutlicht in Verbindung mit dem Gegner für eine tolle Atmosphäre sorgen, Termin hin oder her. Aber es gibt gleich mehrere Gründe, warum es mir davor graut, den üblichen Weg ins Ruhrstadion zu suchen. Zum Einen ist da natürlich die sportliche Situation, es läuft einfach nicht und Existenzangst macht sich wieder breit. Aber noch wichtiger sind die anderen, alles überstrahlenden Probleme zwischen Verein und Fans, zwischen Fans und Fans und ganz offensichtlich auch zwischen Teilen des Vereins und anderen Teilen. Der Verein versinkt in Grabenkämpfen.

Der gefährlichste Gegner lauert im Inneren

Das soll hier kein blinder Aufruf sein, keine Aufforderung, dass irgendwer sich irgendwo zurücknimmt. Es ist eher ein Hilferuf. Niemandem soll sein Protest genommen werden, ich finde ihn sogar wichtig und auch die Opposition hat auf jeden Fall ihre Berechtigung. Aber ich hoffe, dass hier eine Form gefunden wird, die zumindest während des Spiels der ernsten sportlichen Situation angemessen scheint. Ich unterstelle jetzt mal jedem Bochumer Fan, dass er unbedingt verhindern will, dass der Verein in Liga 3 und vielleicht endgültig im Sumpf versinkt. Die Saison wird leider nicht angehalten, nur weil wir in Bochum gerade mehr Drama als bei GZSZ haben. Die notwendigen Punkte müssen geholt werden, ganz egal, welche Seifenoper sich da gerade abseits des Platzes abspielt. Dass eine junge Mannschaft, die eigentlich für den ganzen Schmarn, der passiert, recht wenig kann, mit Pfiffen immer weiter verunsichert wird, bringt uns dem Minimalziel Klassenerhalt, dass unter allen Umständen gesichert werden muss, nicht näher!

Und als persönliche Anmerkung hinterher, bei einem Protest nach dem hoffentlich gewonnenen Spiel wäre ich sofort dabei. Ich bin auch sehr unzufrieden mit den aktuellen Entwicklungen im Verein und glaube nicht, dass sich das durch ein wenig „Beruhigung“ im Verein alles bessert, wie bei diversen Aussagen von Verantwortlichen durchklingt. Da muss mehr passieren, ohne Einfluss von Außerhalb dürfte dies aber nicht geschehen.

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Aber gespielt wird auch noch

Kommen wir noch zur aktuellen sportlichen Situation: Inzwischen sind wir bei vier Abgängen, nachdem uns Diamantakos, Pavlidis, Bastians und Rieble verlassen haben, gekommen sind mit Ochs und Serra leihweise zwei junge Offensivspieler. Ochs stand zuletzt bereits in der Startelf, ließ aber noch die Bindung zu seinen Mitspielern vermissen und bietet sich eher für die Bank an, Serra dürfte eher noch keine Alternative sein. Losilla kommt hingegen nach Sperre zurück und dürfte sicher in die Startelf rücken, möglich wäre es, dass Leitsch für Hemmerich nach Außen rückt, aber viel wichtiger als jede Aufstellung ist die Einstellung und der Punch vor dem Tor, den sowohl Wurtz als auch Hinterseer vermissen lassen. Da bleibt nur zu hoffen, dass Kruse seinem schlechten Tag vom Duisburg-Spiel wieder einen guten folgen lässt. Die vielen Ballverstolperer waren doch sehr ungewohnt.

Kurz-Fazit

Ich wünsche mir 90 Minuten OWFI – Sch… A*****a B*******d (unter anderem), das soll dann aber nicht heißen, dass dann wieder alles gut wäre. Nur würde das helfen, überhaupt die Voraussetzungen zu bewahren, dass es irgendwann wieder gut werden kann.

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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Aufholjagd am Zebra(streifen)

Wir ham‘ die Schnauze voll!