Im zweiten Teil unserer Zeitreise spielen wir daheim gegen Trabzonspor. Flutlicht, ein volles Stadion und vollkommene Ekstase nach dem Spiel!
Das erste Heimspiel
Flutlicht, ausverkauftes Ruhrstadion und eine Atmosphäre, die ihresgleichen suchte, wo sofort zu spüren war, als ich das Stadion betrat – das ist nicht Bundesliga, das ist heute eine ganz andere Welt. Die West wurde vorher komplett mit Sitzplätzen in blau und weiß eingekleidet. Es sollte die erste von insgesamt drei magischen Nächten folgen, Eindrücke aus einer anderen Welt. Trabzonspor war zu Gast für das Rückspiel im Ruhrstadion.
Im Vorfeld des Spiels täuschte „Toppi“ Verletzungen und Ausfälle wichtiger Spieler an, so seien die im Hinspiel bereits fehlenden Thomas Stickroth und Peter Peschel nicht dabei und auch Sergej Juran drohe auszufallen. Nur: Spielen konnten sie alle drei am Spieltag – und zauberten sich wie die gesamte Elf am Abend in die Herzen von ganz Fußballdeutschland, und Toppi ließ dann auch wie folgt auflaufen:
Gospodarek – Stickroth, Kracht, Waldoch – Dickhaut, Hofmann – Peschel, Wosz, Reis – Közle, Juran.
Auf der Bank nahmen Ernst, Gülünoglu, Michalke, Reichel, Mamic und Baluszynski Platz, von denen Reichel für Közle, Mamic für Juran und Baluszynski im späteren Verlauf noch zum Einsatz kamen.
Eine magische Europapokalnacht für den VfL Bochum
22 Minuten dauert es bis zum ersten Torjubel im Ruhrstadion. Niemand anderes als der Fußballgott traf – Thomas „Stickinho“ Stickroth traf per Distanzschuss, der Ball schlug flach unten ein und ließ das Ruhrstadion erstmals beben. Leider traf nur 11 Minuten Trabonzspor durch Misse-Misse zum Ausgleich. Aber ein Traumtor kurz vor Pause ließ das Stadion abermals eben – Sergej Juran verwandelte eine scharfe Flanke von links zur Halbzeitführung des VfL. Die Verlängerung hätten wir damit erreicht, auch wenn Tomasz Waldoch sich kurz vor der Pause noch die gelb-rote Karte abholte. Aber die Elf wollte auch in Unterzahl mehr und spielte sich in einen Rausch. Die 2. Halbzeit lief nicht mal 10 Minuten, als erneut Juran wuchtig zuschlug und das 3:1 erzielte. Dies hätte Runde 2 bedeutet! Der VfL war aber immer noch nicht satt. Mirko Dickhaut erhöhte in Minute 60 auf 4:1. Und nur acht Minuten später war Peter Peschel ganz alleine vor Trabzonspors Tor und traf sogar zum 5:1. Leider hatte man noch über 20 Minuten zu spielen und nach dem 5:2 in Minute 73 und dem 5:3 in Minute 78 fehlte Trabzonspor nur noch ein Tor, um selbst in Runde 2 einzuziehen. Dieses Tor fiel in Minute 90 sogar noch, aber aus dem Aufstöhnen bei allen Bochumern im Stadion wurde großer Jubel, als der Assistent auf Abseits entschied.
Noch größer war der Jubel kurz danach, als das Spiel endgültig abgepfiffen wurde. Die erste magische Europapokal-Nacht des VfL war beendet und alle waren überglücklich.
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