Gegnervorstellung Bielefeld: Love to hate you

Bochum gegen Bielefeld… Schön klingt das für die meisten Menschen sicher erst einmal nicht. Und das war es auch oft nicht, doch die, sagen wir es mal nett, „Rivalität“ gibt dem Spiel in aller Regel eine Würze, die es äußerst spannend macht.

Wann es genau angefangen hat, weiß ich gar nicht. Aber richtig intensiv wurde es in den 90ern. Es gab ein übles, rassistisches Lied gegen Dariusz Wosz, mindestens einen Mittelfinger des selbigen. Es gab eine schöne Choreo der Bochumer mit dem Spruch „Kniet nieder vor König Dariusz, ihr Bauern.“ Und ich glaube, mit Wichniarek war auch mal was (oder war er nur generelle Reizfigur durch seine Mischung aus Torgefahr und Unsympathie, ich weiß es nicht mehr). Zudem vermute ich auch immer noch ein wenig, dass es sich beim Bielefelder (Letzt-)Jahrhunderttrainer und Kurzzeit-Bochumer Middendorp auch um einen „Trojanischen Ernst“ gehandelt haben könnte.

Die Fans des Gegners würden hier vermutlich andere Punkte finden, man pflegt seine Feindschaften eben durch Akzentuierungen. Doch es sind auch diese Spiele, meist auf Augenhöhe, die man gleich vermisst, wenn man nicht in derselben Liga ist, man liebt es quasi, sich zu hassen. Und das nicht nur wegen der Nähe und zum Teil relativ ähnlichen sportlichen Geschichte.

Nun ist es also mal wieder soweit, doch da die DFL den Fussballfans aus Bochum am liebsten jeden Spaß nehmen will, findet das Spiel Montags statt, wie zuletzt immer die Düsseldorf-Spiele in englischen Wochen stattfanden.

Aktuelle Form und Ergebnisse

Der Gastgeber ist in der Liga mit zwei Siegen gegen Aufsteiger Regensburg und bei Greuther Fürth gleich mal mit 6 Punkten gestartet, der erste Sieg nicht unverdient, beim zweiten spielte eigentlich nur Fürth, bis die Arminia innerhalb von 4 Minuten zwei Mal zuschlug und den glücklich entstandenen Vorsprung bis zum Spielende halten konnte. Am letzten Wochenende musste sich die Arminia im Pokal dann zuhause gegen Düsseldorf nach 1:0 Führung letztlich nach Verlängerung mit 1:3 geschlagen geben.

Der VfL hat weder in der Liga noch im Pokal beim Sieg in Karlsruhe über Nöttingen sonderlich überzeugen können, Hinterseer hat im Pokal zwar einen Dreierpack erzielt, es hätten aber auch 5-6 Tore werden können und besonders die Abwehr war nicht auf der Höhe. Doch mit jeder Woche sollte die Mannschaft die neue Spielweise besser verstehen, Atalan hat sich der Einfachheit halber jetzt erst einmal auf ein 4-3-3 festgelegt (welches natürlich weiter situativ sehr variabel ist), um die Mannschaft nicht mit 3 Systemen/Grundordnungen zu überfordern.

Personelles

Von der Pokalelf konnten Saglam und Hinterseer Punkte sammeln, Wurtz, Merkel und der mit Nasenbeinbruch jetzt eh ausfallende Fabian eher nicht, auch die Außenverteidiger waren nicht immer auf der Höhe. Es bleibt abzuwarten, wer wieder zu 100% fit wird, Eisfeld oder Stöger im Zentrum für Merkel und Bandowski auf Außen für Wurtz wären mögliche Wechsel, neben dem noch zu findenden Ersatz für Patti.
Bei den Bielefeldern kamen im ersten Spiel mit Rückkehrer Ortega, Brentford-Leihgabe Kerschbaumer und Routinier Teixeira drei Neuzugänge in der Startelf zum Einsatz, gegen Fürth waren es nach dem gelb-roten Karte für Teixeira im ersten Spiel nur noch 2. Der letztjährige Bochumer Quaschner kam in der Schlussphase des zweiten Spiels zum Einsatz, als Joker liefen auch die weiteren Offensivzugänge Weihrauch und Sporar auf, wobei letzterer im ersten Spiel gegen Regensburg gleich den Siegtreffer erzielen konnte. Im Grunde sind damit auch alle Neuzugänge bereits abgehandelt, die Abgänge waren eher unspektakulär, der Abgang von Cacutalua zu Aue ist für Bochumer vielleicht noch interessant, Yabo zurück nach Salzburg und die beiden wenig überzeugenden Torhüter Hesl und Davari nach Würzburg bzw. Duisburg.

Am Ende kackt die Ente (wie Buschi sagen würde)

Letztlich müssen solche packenden Rivalitätsduelle auf jeden Fall irgendwie gewonnen werden, auf lange Sicht bleibt für mich aber, dass es „unsere“ OWFI sind, gegen Heidenheim oder Aue ist es einfach viel langweiliger. Nur wenn wir aufsteigen dürfen sie auch gerne mal wieder runter. Zudem wird es auch eh langsam mal Zeit für einen Sieg, in der Saison und gegen Bielefeld.

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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