Riemann fehlt gegen den Konkurrenten

FC Augsburg - VfL Bochum | Grafik: Paddy Schneider

Der VfL Bochum tritt am 14. Spieltag der Saison 2021/22 beim FC Augsburg an. Schlussmann Manuel Riemann wird den Bochumern jedoch verletzungsbedingt fehlen. Allerdings muss auch Ligakonkurrent Augsburg auf Leistungsträger in der Defensive verzichten.

Die schlechtesten Passquoten der Saison

Die beiden Mannschaften spielen erstmalig in der Bundesliga gegeneinander. Damit treffen die beiden Teams aufeinander, die die bisher schlechteste Passquote in der laufenden Saison haben. Die Blau-Weißen kommen auf 70,6 Prozent, die Fuggerstädter auf 70,8 Prozent. Außerdem treffen die Spieler aufeinander, die am meisten gegnerische Pässe in der aktuellen Saison abfangen haben. Auf Seiten des FCA ist es Reece Oxford mit 29 abgefangenen Zuspielen und auf Seiten der Bochumer ist es Anthony Losilla mit 35, der diese Statistik damit anführt.

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Riemann fehlt Bochum

„Simon Zoller und Saulo Decarli stehen weiterhin nicht zur Verfügung“ teilte Thomas Reis auf der Pressekonferenz vor dem Spiel mit. Neben den Langzeitverletzten fehlt jedoch auch Torwart Manuel Riemann den Bochumern.

Manu ist ein positiv Verrückter, der grundsätzlich immer spielen möchte. Die Gefahr ist aber einfach zu groß, dass er die Verletzung weiter verschleppt. Wir haben danach noch eine englische Woche und drei schwere Spiele. Deshalb haben wir entschieden, dass das Spiel gegen Augsburg zu früh kommt.“ – Thomas Reis

Den Platz zwischen den Pfosten wird deshalb Michael „Bruno“ Esser einnehmen, der Riemann bereits im Pokalspiel gegen Augsburg bis zum Elfmeterschießen souverän vertreten hatte.

Voraussichtliche Aufstellung: Esser – Stafylidis, Masovic, Lampropoulos, Soares – Losilla – Löwen, Rexhbecaj – Asano, Holtmann – Polter

Augsburg ohne Leistungsträger in der Defensive

Die gestiegenen Coronazahlen sorgen für Geisterspiele in ganz Bayern, der Notstand beim FC Augsburg wird jedoch wegen der eigenen Defensive ausgerufen. Gleich mehrere Leistungsträger fallen aus. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw wurde am Sonntag positiv auf Corona getestet, er „ist in Quarantäne. Ihm geht es gut, er hat keine Symptome, aber da müssen wir abwarten, wie es weitergeht“.

Reece Oxford beklagt muskuläre Probleme und Felix Uduokhai „hat viele Wochen gefehlt und trainiert nur zu Teilen“ mit der Mannschaft, sodass ein Einsatz unwahrscheinlich ist. Man müsse mit dem Nationalspieler ebenso Geduld haben, wie auch mit Alfred Finnbogason, für den laut Weinzierl „das Spiel wahrscheinlich zu früh kommen wird. Wir haben zwar noch zwei Tage Zeit, aber ich denke, dass es noch dauert“. Ebenso fehlen Tobias Strobl und Noah Joel Sarenren Bazee.

Die Innenverteidigung der Augsburger stellt sich wie beim Punktgewinn gegen die Hertha von selbst auf. Weinzierl setzt erneut auf das Duo Robert Gumny und Frederik Winther. „Die beiden haben es in Berlin gut gemacht. Bis auf seinen Fehler war es ein gutes Spiel von Robert. Wir haben hundertprozentiges Vertrauen in die zwei.“

Voraussichtliche Aufstellung: Gikiewicz – Caligiuri, Gumny, Winther, Iago – Maier, Dorsch – Vargas, Pedersen – Hahn, Zeqiri

Augsburg im spielerischen Umbruch

Der FC Augsburg hat sich in den letzten Jahren zunehmend spielerisch zurückentwickelt. Vor allem unter Ex-VfL-Trainer Heiko Herrlich wurde sehr destruktiver Fußball gespielt. Unter Rückkehrer Markus Weinzierl soll die Mannschaft wieder attraktiveren Fußball bieten, doch ein solcher Umbruch gestaltet sich schwieriger als gesagt.

Der Kader bietet Spieler, die die nötigen Qualitäten besitzen. Niklas Dorsch beispielsweise kam für geschätzte sieben Millionen Euro Ablösesumme nach Augsburg. Zusammen mit seinem U21-Europameisterkollegen Arne Maier (ausgeliehen von Hertha BSC) kann er sicherlich eine gestalterische Rolle mittelfristig übernehmen.

Warum Augsburg und Bochum sich ähneln

Bisher kann der FCA ein solches Spiel jedoch noch nicht umsetzen. Aus einem 4-2-2-2 heraus ähnelt der Spielstil dem des VfL, dem eines Aufsteigers. Die Fuggerstädter bauen nämlich ebenfalls auf eine kompakte Defensive und setzen deshalb auf ein tieferes Mittelfeldpressing.

Das Sorgenkind ist der Angriff. Das Aufbauspiel ist häufig unstrukturiert, weshalb der VfL im Pokalspiel das ein oder andere Mal erfolgreich hohe Ballgewinne erzielen konnte. Aus dem Grund setzen die Augsburger auf ein direktes und simples Angriffsmuster – lange Bälle auf die schnellen Flügelspieler. So ähneln sich beide Mannschaften auch offensiv.

Seit der Pokalniederlage in Bochum erlebt der FC Augsburg einen Aufschwung. Die positiven Ergebnisse resultieren vor allem daraus, dass die Mannschaft zueinander gefunden hat und als Einheit agiert. Gerade daheim schlägt der FCA sich inzwischen wacker. Auch das sollte den VfL Fans bekannt vorkommen.

Die spielerischen Schwächen bleiben jedoch. Die Idee aus dem Pokalerfolg, defensiv den Fokus auf das Zentrum zu legen, dieses den Augsburgern zu nehmen, sollte weiterverfolgt werden. Dass die langen Bälle eher ungefährlich sind, zeigen die lediglich 12 Saisontore.

Autor: Janik Aschenbrenner

In meinem Freundeskreis dreht sich alles um die Blau-Weißen, für die ich in meiner Jugend selbst die Schuhe schnüren durfte - so kommt es, dass der VfL auch mich nicht los lässt. Durch meine Affinität zur Spielanalyse und Trainingslehre bin ich ansonsten bei Konzeptfußball zu finden. Fußball ist für mich eine Kunstform, die ich mitgestalten möchte.
Twitter: @Janik_Asc / janik.aschenbrenner@einsachtvieracht.de

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