Am 3. Spieltag der Saison 2021/22 zieht es den VfL Bochum in die Domstadt. Doch Vorsicht, der 1. FC Köln hat bei seinen beiden Aufholjagden gegen die Hertha und dem FC Bayern gezeigt, dass sie den intensiven Stil des neuen Trainers Steffen Baumgart bereits vollkommen aufgesogen haben.
Nach Veröffentlichung der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen dürfen heute 25.000 Zuschauer ins RheinEnergieStadion und wie bereits vorher ausgemacht, sind erstmals auch Gästefans zugelassen. In der neuen Verordnung heißt es nämlich, dass Sportveranstaltungen maximal 25.000 Zuschauer haben dürfen. Sollte es mehr als 5000 verfügbare Plätze geben, dürfen davon maximal 50 Prozent belegt sein und das RheinEnergieStadion fasst genau 50.000 Besucher.
Ernüchternde Bilanz in Köln
In der historisches Betrachtung ist die Domstadt gewiss kein gutes Pflaster für den VfL. Die Auswärts-Bilanz gegen den FC führt nur einen Sieg aus der Saison 2003/04 auf. Ansonsten mussten die Bochumer 20 Niederlagen hinnehmen. Da sind schon die sieben Unentschieden als Teilerfolg zu werten. Doch auch gegen Mainz sah der Blick in die Vergangenheit nicht gut aus und der VfL ging am Ende dennoch als Sieger vom Platz.
Eduard Löwen wieder im Kader – auch in der Startelf?
Der heutige Kader, um die Bilanz aufzubessern und die nächsten drei Punkte für die aktuelle Saison einzufahren, muss weiterhin auf Maxim Leitsch, Paul Grave, Luis Hartwig, sowie den für dieses Spiel noch rotgesperrten Robert Tesche verzichten. Hinzu kommen die neuen Ausfälle von Saulo Decarli und Takuma Asano.
Außerdem wird dem VfL Christian Gamboa fehlen. Unter der Woche wurde bekannt, dass die Verletzung aus dem Spiel gegen Mainz den Costa Ricaner mehrere Wochen außer Gefecht setzen wird. Ihn wird Herbert Bockhorn ersetzen, der nach überstandener Corona-Erkrankung wieder endgültig fit ist.
„Ansonsten spricht nichts gegen dieselbe Mannschaft, die schon gegen Mainz 05 begonnen hat“, um Thomas Reis Antwort auf der Pressekonferenz zu zitieren. Die zurückkehrenden Personalien Eduard Löwen und Danny Blum sind vorerst nur „gute Alternativen“, denn beide sind „noch nicht fähig über 90 Minuten zu spielen“.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Bockhorn, Lampropoulos, Bella Kotchap, Soares – Losilla – Pantovic, Rexhbecaj – Zoller, Holtmann – Polter
Köln ohne Uth und Thielmann
Bei der Heimmannschaft wird hingegen Rückkehrer Mark Uth nicht dabei sein. Der Stürmer hat vom Rücken ausgehende Probleme. Auch Youngster Jan Thielemann fehlte die gesamte Woche Trainingswoche krankheitsbedingt und steht nicht für die heutige Partie zur Verfügung. Hinzu kommen die bereits länger ausfallenden Marvin Schwäbe und Timo Hübers.
Dem FC verbleibt somit nur Anthony Modeste, die restliche Offensivreihe muss umgebaut werden. Wer die Plätze für die beiden Angreifer einnehmen soll, ließ Trainer Steffen Baumgart anders als Thomas Reis jedoch noch offen: „Wir haben einige Ideen, wie wir das kompensieren. Sebastian Andersson oder Ondrej Duda sind Kandidaten, aber auch Tomas Ostrak.“
Voraussichtliche Aufstellung: Horn – Ehizibue, Mere, Czichos, Hector – Skhiri – Özcan, Kainz – Ljubicic – Modeste, Duda
Baumgarts Spielidee bereits sichtbar
FC-Trainer Baumgart mag in der öffentlichen Benennung seines Kaders zwar kryptisch sein, die handschrift seiner Spielidee ist allerdings bereits nach wenigen Wochen bei seinem neuen Verein deutlich sichtbar. Der neue FC ist aggressiv und baut auf ein intensives Pressing. Möglichst früh möchten die Kölner durch ihr hohes Mittelfeldpressing den Ball vom Gegner erobern und besitzen dabei bereits zu diesem Zeitpunkt eine gute Kompaktheit. Sie treten in einer Raute vor einer Viererkette auf. Die Überzahl im Zentrum wird genutzt, um den Gegner auf die Außen zu lenken.
So stark das Pressing der Domstädter auch ist, weisen sie auch Schwächen in ihrer Verteidigung auf. Die Abstände innerhalb der Vierkette weisen immer wieder Lücke auf. Außerdem hinterließen die Außenverteidiger in den bisherigen Spielen keinen guten Eindruck und könnten gerade gegen den antrittsstarken Gerrit Holtmann vor Problemen gestellt werden.
Wer verfällt dem Druck als Erster?
Den Ball wollen die Kölner früh gewinnen, damit der eigene Weg zum Tor nicht mehr weit ist. Durch viele Positionswechsel einem vertikalen schnellen Passspiel sorgen sie für gefährliche Umschaltmomente.
In eigenem Ballbesitz haben sie trotz der kompakten Formation einen deutlichen Flügelfokus. Die eigentlich nicht vorhandenen Außenpositionen werden jedoch dynamisch von den Achtern oder den Stürmern besetzt.
Der FC Köln mag zwar darin aufgehen Druck auszuüben, selbst können sie diesen jedoch nicht sonderlich gut händeln, wenn sie gepresst werden. Der VfL Bochum könnte deshalb selbst zu guten Kontergelegenheiten kommen. Wer verfällt dem Druck des Anderen also als Erster?
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