Als jüngst die Vertragsverlängerung von Kapitän Anthony Losilla (bis 2021) in den sozialen Medien verkündet wurde, herrschte überall Freude. Unter meinem Portrait über Toto von vor gut 1,5 Jahren mit dem Titel „Der heimliche Star der Mannschaft“ war ein Kommentar zu lesen: „Wieso heimlich?“. Stimmt eigentlich, denn Toto ist seit mehreren Jahren das Gesicht der Mannschaft.
Als der nun 33-jährige Franzose 2014 zum VfL wechselte, war das Anforderungsprofil gut umrissen: Ein spielstarker Sechser mit ordentlichen Defensivqualitäten. Mit Anthony Losilla wurde man fündig – musste sich aber erst gegen diverse andere Zweitligisten im Werben um den früheren Dresdner durchsetzen. Damals hatten einige Fans noch ein großes Fragezeichen im Gesicht, ob ein Spieler von einem Zweitliga-Absteiger, der hauptsächlich in der Innenverteidigung gespielt hat, dem Anforderungsprofil überhaupt gewachsen ist. Nach 182 Spielen für den VfL wird jeder im Ruhrstadion sagen: Wenn nicht er, wer dann!?
Wie guter Wein: Je älter, desto besser.
Anfangs bildete Losilla mit Danny Latza die Doppelsechs. Dieser wechselte allerdings 2015 in die Bundesliga nach Mainz. Fortan bildete der Franzose mit Tim Hoogland die Zentrale im Mittelfeld. Die Beiden sorgten zusammen für eine große Stabilität, die zu einem Rekordstart in die Spielzeit 2015/16, mit 8 Spielen ohne Niederlage, führte. Trotz seiner zentralen Rolle und durchwegs starken Leistungen, stellte er sich nie in den Mittelpunkt, sondern ackerte weiterhin für die Mannschaft. Weil Hoogland zwischenzeitlich in die Innenverteidigung gerückt war, waren eine Spielzeit später Marco Stiepermann und verletzungsbedingt auch Russel Canouse seine Partner auf der Doppelsechs. Gelegentlich musste Losilla fortan die Mittelfeldzentrale verlassen, um in der Innenverteidigung auszuhelfen. So geschehen beispielsweise vor Weihnachten 2016, als er mit Zweitligadebütant Maxim Leitsch hinten erstmals in der Saison die null hielt und man 1:0 gegen die Löwen aus München gewann. Jüngst setzte Robin Dutt Losilla beim Start in die Spielzeit 2019/20 gegen Regensburg bewusst als 10er ein, da er dem Franzose und seiner Stärke im läuferischen Bereich größtmögliche Entfaltungsmöglichkeit geben wollte. Dieser Plan wurde nach genau einem Spiel aber schon wieder verworfen. Die Balance zwischen Defensive und Offensive war ohne Losilla als defensiven Stabilisator nicht ideal.
Nicht nur sportlich ein Gewinn
Seine Bescheidenheit ist auch das, was Toto Losilla bei den Fans so beliebt macht. Seine Tore zelebriert er nicht mit extravaganten Jubeln, sondern in ruhrpott-typisch in bodenständiger Art. Privat ist Toto ein ganz normaler Familienvater und auch den Fans erfüllt er jeden Autogrammwunsch.
So durfte ich es selbst erleben, als ich kurz vor dem Pokalspiel gegen die Bayern im Februar 2016 beim Training anwesend war. Für das Pokaltrikot hatte ich extra den Flock mit „Losilla 8“ anfertigen lassen. Er selbst freute sich riesig über diese Wertschätzung und unterschrieb selbstverständlich. Mein persönlich einziges Trikot mit Unterschrift hängt immer noch an einem Ehrenplatz in meinem Schrank und wird zu den Pokalspielen ausgepackt.
Anthony „Toto“ Losilla – der heimliche Star der Mannschaft. Oder doch kein heimlicher? Wir wollen einfach mal „Merci“ sagen! Merci Toto, für deinen vorbildlichen Einsatz auf und neben dem Platz!
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