Ausgecheckt: Der Karlsruher SC – Endlich wieder im Unterhaus angekommen

Foto: Fabian Budde (Photomafia)

Am Sonntag treffen wir an Spieltag 10 auf einen der drei Aufsteiger, den Karlsruher SC. Der KSC wird neben zig Fans auch viel Tradition mit ins Ruhrstadion bringen, nachdem man nach dem Zweitliga-Abstieg 2016/2017 und zweijähriger Drittklassigkeit endlich wieder im Unterhaus angekommen ist.

Die großen Zeiten sind längst vorbei

Beim KSC denken die Älteren unter uns vor allem an Namen wie Winnie Schäfer, Euro Eddy Edgar Schmidt, Sean Dundee oder auch Dirk Schuster. In der Tat konnte der KSC einstmals  viele namhafte Spieler in seinen Reihen aufweisen. Viele große Spieler begannen ihre Karriere in Karlsruhe. Doch mit schöner Regelmäßigkeit verlor der KSC diese Talente an Bayern München. Zu diesen Spielern zählen nicht nur Oliver Kahn und Mehmet Scholl, sondern auch weitere  tolle Kicker wie Michael Tarnat, Michael Sternkopf, Oliver Kreuzer und Thorsten Fink. Unvergessen bleibt wohl der 7:0-Kantersieg im UEFA-Pokal gegen den damals zur europäischen Creme de la creme zählenden FC Valencia. Es war ein solcher Abend im Wildparkstadion, der den KSC zu einem der beliebtesten Vereine in Deutschland machte. Doch diese Zeiten sind lange vorbei.

Foto: Tremark Fotografie (VfL Bochum)

Den VfL und den KSC verbindet nicht nur eine lange gemeinsame Historie, sondern auch ein stetes Pendeln zwischen den Ligen. Dabei sind die Ausschläge bei den Karlsruhern noch breitgefächerter als beim VfL. Nach sehr erfolgreichen Jahren in der Bundesliga und im Europapokal erwischte es den KSC in der Saison 1997/98. Während man im UEFA-Pokal das Achtelfinale erreichte, verlief die Bundesligasaison katastrophal. Der ewige Trainer Winfried Schäfer musste gehen und wurde durch Feuerwehrmann Jörg Berger ersetzt. Doch auch Berger konnte den Abstieg nicht verhindern.

Mit einem Bein in der Bundesliga

Nach einem Bundesliga-Intermezzo zwischen 2007 und 2009 warten die Fans der Badener seither auf eine Rückkehr ins Oberhaus. Im Jahre 2015 war man mal wieder ganz nah dran. In der Relegation traf man auf den HSV und stand schon mit einem Bein in Liga 1, als Manuel Gräfe kurz vor Schluss einen mehr als fragwürdigen Freistoß gab und der mausetote HSV dadurch zum Ausgleich kam und das Spiel noch drehte. Diesen Rückschlag konnte der Verein nicht verkraften und orientierte sich anschließend nicht nach oben, sondern nach unten. Zwei Jahre später folgte fast zwangsläufig der Abstieg in Liga 3.

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Schaut man sich die Bilanz des VfL gegen den Karlsruher SC an, keimt für Sonntag ein zartes Pflänzchen der Hoffnung. Insgesamt kann der VfL 21 Siege verbuchen, bei 22 Unentschieden und 14 Niederlagen. Und auch die Heimbilanz ist sehr positiv: 15 Siege, zehn Unentschieden und nur fünf Niederlagen. Allerdings gingen die letzten drei Heimspiele gegen den KSC jeweils 1:1 aus. Daher datiert der letzte Heimsieg gegen Karlsruhe bereits aus dem Mai 2014. Das damalige 1:0 (Torschütze Adnan Zahirovic) war das letzte Spiel von Marcel Maltritz und ist deswegen wohl einigen in Erinnerung geblieben.

Gut in die Saison gestartet

Der KSC kam ordentlich in die laufende Saison. Aktuell rangiert man auf Platz 9 mit sehr ordentlichen zwölf Punkten und 13:15 Toren. Die 13 Saisontore verteilen sich dabei vornehmlich auf nur zwei Spieler. Neuzugang Hofmann, der aus Braunschweig kommend die Offensive verstärkte, stach bislang mit sechs Toren hervor und Mittelfeldakteur Stiefler, der dreimal netzte. Die letzten drei Ligaspiele endeten allesamt mit einem 1:1-Remis, dies waren die Partien in Darmstadt, zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim und zuvor die Partie beim 1. FC Nürnberg. Auswärts holte Karlsruhe bislang aus fünf Spielen fünf Punkte. Den einzigen Auswärtssieg feierte die Elf von Alois Schwartz zum Saisonauftakt beim 2:1 bei Mitaufsteiger SV Wehen-Wiesbaden.

Für Djuricin den Geldbeutel geöffnet

Zu Saisonbeginn verstärkte sich der KSC zwar auf nur wenigen Positionen, aber für jeden Mannschaftsteil kamen Neuzugänge. Für das Tor lieh man sich Gersbeck von Hertha BSC  aus, holte für die Verteidigung einen jungen Mann, Carlson, aus der U21 der Grashoppers Zürich, lotste für das Mittelfeld Fröde von Zweitliga-Absteiger Duisburg in die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs und verstärkte sich in der Offensive mit bereits genanntem Hofmann aus Braunschweig sowie auch mit Djuricin, für den der KSC den Geldbeutel öffnete und der mit Sturmpartner Hofmann bereits in Brentford in England zusammen kickte.

Wird der VfL seinen Aufwärtstrend auch gegen den Karlsruher SV fortsetzen können? Am Sonntagnachmittag sind wir schlauer!

Autor: Thorsten Amberge

Eine Dauerkarte beim VfL habe ich mit einjähriger Pause im Zivijahr 1998/99 ab der nächsten Saison im 20. Jahr, so dass ich verwundert feststellen muss, dass ich nunmehr doch zum alten Eisen langsam gehöre. Der VfL und ich haben aber lange gebraucht, um warmzuwerden. Erstmalig im Stadion bei Schwarz-Weiß Essen Mitte der 1980er Jahre, bin ich der typische Bochum-Fan, der über die Fanfreundschaft zum FC Bayern zum VfL kam – und gewissermaßen ein Erfolgsfan bin. Denn ich bin maßgeblich über die 1996/97er-Truppe dem VfL verfallen und habe mich seitdem diesem Verein total verschrieben. Ohne den VfL kann ich nicht – so einfach ist das.

Im Internet treibe ich seit nunmehr über 15 Jahren mein Unwesen und habe neben meiner nicht minder zeitintensiven Aktivität bei transfermarkt.de zuerst bei vfl-fanforum.de und dessen Nachfolger unservfl.de als Mitinhaber der Seite mit mehreren Akteuren des VfL sehr spannende Interviews und Gespräche führen dürfen. Meine zeitintensiven Vorberichte dürften sicherlich bekannt sein, einige meiner Interviews mit aktiven Spielern, aber auch mit Vorständen möglicherweise auch.

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