Hilson #14 und Amy bleiben bis #2022 bei #1848

Amy und Herrchen spielen bis 2022 gemeinsam an der Kemnade. Foto: Tom Weilandt (Privat)
Dreamteam: Tom und Amy. Foto: Tom Weilandt (Privat)

Was sich in den letzten Tagen schon angekündigt hat, wurde nun auch von offizieller Seite bestätigt. Tom Weilandt verlängert seinen Vertrag anne Castroper bis 2022.

Im Ruhrpott kommt in der Regel ein Spielertyp ganz besonders gut an – der Ackergaul. Unermüdlich rennen, bis die Pferdelunge anfängt zu kotzen, den Gegner hart angehen. Technik ist dabei nebensächlich, Hauptsache das Pottherz auf’fe Tribüne hat das Gefühl, der Spieler hat alles gegeben.

„Wenn ich gute Spiele mache, ist alles super. Dann heißt es „Der Tom ist filigran.“ Wenn es nicht so läuft, dann bist du wieder „zu filigran“. Ich bin so wie ich bin und denke, dass ich der Mannschaft mit meinen Fähigkeiten helfen werde.“ – Tom Weilandt im Interview mit einsachtvieracht

Tom Weiland wie wir ihn am liebsten sehen! Foto: Fabian Budde (photomafia)

Alles das, was man hier im Ruhrpott schätzt ist Tom Weilandt auf dem ersten Blick nicht. Ein Spieler, dessen Spielstil auf der Ostkurve teils als „lethargisch“ verschrien war und ist. Jemand, mit feiner Technik, der nicht über die Körperlichkeit kommt. Hatte er in seinem ersten Jahr an der Castroper mit 3 Toren und 7 Vorlagen in 22 Ligaspielen zwar durchaus ansprechende Scorer-Werte, waren seine Leistungen aber insgesamt schwankend. Kritische Stimmen wurden schnell laut, dass Weilandt wohl doch nicht die Verstärkung ist, die man sich erhofft hatte. Dabei spielte er zu der Zeit häufig auf dem Flügel. Eine Position, die er spielen kann, aber nicht unbedingt seine Stärken zur Entfaltung kommen lässt.

„In Kiel durfte ich mal wieder auf meiner gelernten, zentralen Position spielen, auf der ich mich natürlich sehr wohl fühle. Ich habe dort in Kiel einige gute Spiele gemacht. In Bochum spiele ich die Außenposition auch gerne. Häufig wechseln wir sehr flexibel die Seiten und können als Außenbahnspieler in die Mitte ziehen. Da macht es auch nur noch auf dem Papier einen Unterschied, ob man außen oder zentral spielt. Deswegen sehe ich mich selbst sowohl links als auch rechts oder zentral – alles, was offensiv ist. Das macht mich als Spielertypen auch aus.“ – Tom Weilandt

Unser Filigrantechniker bei der Arbeit. Foto: Tim Kramer (VfL Bochum)

In der Saison 2017/18 wurde er an den damaligen Aufsteiger Holstein Kiel ausgeliehen und spielte durchaus eine gute Rolle – in einer deutlich zentraleren Position auf dem Platz als noch zuvor beim VfL. Als feststand, dass er zur aktuellen Spielzeit 2018/19 zurück nach Bochum kommt, waren die Meinungen in der Anhängerschaft durchaus gespalten. Viele der Kritiker der Spielzeit 2016/17 kamen wieder hervor. Sie konnten mit dem Spielertyp Weilandt schlicht und einfach nix anfangen. Ich persönlich hatte viele Spieler der Kieler durch meinen beruflichen Einsatz in Kiel verfolgt und hatte einen durchaus positiven Eindruck von Tom’s Spiel in auf zentralerer Position im hohen Norden. Auch unsere Taktikjungs fanden die Idee eines Weilandts als Halbraumzehner durchaus interessant. Und anscheinend nicht nur die – auch unser Coach Dutt setze Weilandt vermehrt in der Art und Weise ein. Und er dankte es mit starken Leistungen. Nach 21 Spielen in der Liga stehen 7 Tore und 2 Vorlage auf Tom Weilandts Konto. Davon einige wunderbare Einzelleistungen, die uns am Ende jeweils drei wichtige Punkte bescherten (hier sein an Darmstadt und Aue erinnert). Schon vor der Saison im Interview mit unserem Blog sagte Tom, dass er sich in Bochum sehr wohl fühlt und sich freut, wieder zurückzusein. Das merkte man auch immer auf dem Platz.

Wir von einsachtvieracht sind ja unbefangen und stets Objektiv. Schön, dass du in Bochum bleibst! Foto: einsachtvieracht

Ein Spieler wie Tom Weilandt wird es in Bochum nie leicht haben. Aber eine Fußballmannschaft kann nicht nur aus 11 Fersenbeißern bestehen. Man braucht durchaus mal einen Freigeist, der durch geniale Aktionen ein Spiel entscheiden oder in die richtige Richtung lenken kann. Die Erwartungshaltung, dass das in jedem Spiel passiert, ist utopisch. Selbst auf Weltklasse-Niveau nimmt nicht ein Spieler jedes Wochenende die Gegner alleine auseinander. Mit Tom Weilandt hat aber endlich auch mal ein Leistungsträger anne Castroper verlängert, der Angebote von potenteren Ligakonkurrenten und einigen Clubs aus der Bundesliga hatte. Er hat sich also bewusst für unseren VfL entschieden. Alleine das sollte ihm aber nun endgültig bei so manchem kritischen Fan einen ordentlichen Kredit bescheren.

„Es hat schon ein bisschen was von „nach Hause kommen“.“ – Tom Weilandt

Hier bist du zuhause und wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit dir in Bochum, Tom! Glück auf!

Autor: Claudio Gentile

Als gebürtiger Bochumer wurde ich das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren ins Ruhrstadion geschleppt. Der VfL verlor. Was auch sonst. Trotzdem ließ mich der Verein nicht mehr los und spätestens als ich ein paar Tage nach meinem ersten Stadionbesuch das legendäre Papagei-Trikot mit einem "Peter Peschel"-Flock überstreifen durfte, war es um mich geschehen. Das ist jetzt 26 Jahre, wenig Siege und viele Niederlagen her. Wo die Liebe im Fußball hinfällt, kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Und eine Liga kennt Liebe auch nicht.

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