Ich kann es nicht mehr hören!

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Es war mal wieder so ein Spieltag, bei dem nach dem Abpfiff und auch noch 2 Tage danach die so gut gekannte Ratlosigkeit zurück bleibt. Wie konnte es schon wieder passieren? Wieso stellt sich der VfL immer wieder selbst ein Bein?

Doch zurück zum Anfang.

Das Spiel begann mit einer Änderung, für den im letzten Spiel keineswegs enttäuschenden Luke Hemmerich lief Selim Gündüz auf, im Grunde mit derselben Marschroute und auch so ging es eigentlich los wie im Spiel zuvor, nur mit etwas mehr Sicherheit im Spiel. Bochum legte auch gleich gut los, hatte eine Großchance durch Hinterseer und machte einen sehr fokussierten Eindruck. Um diesen dann grad mal in der siebten Minuten wieder zunichte zu machen. Fehler im Aufbau, unsortiert und man lag wieder einmal unnötig zurück.

Schon vor dem Gegentor musste Braunschweig verletzungsbedingt den Torwart wechseln und den Debütanten Engelhardt ins kalte Wasser werfen, Bochum blieb nach dem Tor weiterhin dominant, aber …5€ ins Phrasenschwein… liegt man zurück, reicht gut aussehen halt nicht, da muss die Pille auch mal notfalls mit Gewalt ins Tor. Grad ein Debütant im Tor sollte die ganze Zeit beschäftigt werden, natürlich ist nicht jeder Keeper wie Volkan Ünlü, auch wenn selbst dieser letztlich einen Sieg feiern konnte, aber da muss man als Offensivspieler eigentlich noch geiler auf Torabschlüsse werden! Spätestens nach der Halbzeit und dem zweiten verletzungsbedingten Wechsel sollte da einfach mehr kommen.

Frank Goosen sprach über ein anderes VfL-Ereignis (ich möchte nicht darüber reden!) mal vom Ball essen und ihn im gegnerischen Tor wieder ausscheißen.

Aber zurück zum Fazit in der Überschrift: Ich kann es nicht mehr hören. Auf „gut gespielt“ ist geschissen. Auf dominant ist geschissen. Auf Niederlagen ist geschissen! Kräht morgen kein Hahn mehr nach, ob man nun wie in diesem Spiel kaum Fehler gemacht hat oder ob man wie in Kiel versagt hat. Macht die Defensive einen Fehler, muss die Offensive auch mal einspringen. Da können die Zahlen vom Braunschweig-Spiel noch so gut aussehen (wobei diese ja auch nicht aussagen, wie schwach der Torabschluss beispielsweise war). Da kann grad das Duo Stöger/Kruse wieder über lange Zeit stark gespielt haben, sich Maxim Leitsch nach etwas wackeligen Anfangsminuten die Startelf-Nominierung redlich verdient haben und auch sonst so einiges gepasst haben.

Keine Punkte, kein sehr gutes Auswärtsspiel!

Das alles soll jetzt nicht gegen einzelne Spieler (wobei einige Spieler schon sehr schwach in der letzten Linie sind) und schon gar nicht gegen Rasiejewski gehen, bei dem man schon nach kurzer Zeit eine neue Handschrift erkennen kann, das Problem ist ja nicht neu und bei unterschiedlichem Personal und auch bei verschiedenen Chefs an der Seitenlinie. Nur wie entwickelt man eine Siegermentalität?

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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