Am 30. Spieltag der Fußballbundesliga gastierte der VfL Bochum beim SC Freiburg und reiste mit einer deutlichen 3:0- Niederlage im Gepäck zurück ins Ruhrgebiet. Die Hausherren liessen den Gästen aus dem Ruhrpott zu keinem Zeitpunkt mit ihrem Pressing Luft zum atmen und am Ende war man mit den drei Gegentoren noch gut bedient. Ein Kommentar.
Viel ist in vergangen Woche geschrieben und geredet worden über die Leistung des VfL in den letzten Wochen gegen die Europapokalaspiranten aus Hoffenheim und Leverkusen. In Hoffenheim ließ der VfL mit seiner mannorientierten Spielweise nur wenig Chancen zu und gewann durch zwei starke Aktionen von Takuma Asano, jeweils eingeleitet von präzisen Abschlägen von Manuel Riemann, etwas glücklich aber nicht unverdient.
In der Woche danach war zu lesen, dass der kommende Gast aus Leverkusen sich im Training speziell auf die gefährlichen Abschläge der Bochumer einstellte und selber versuchte eine Grundordnung dagegen zu finden um gefährliche Angriffe zu starten. Auch hier konnte man mit einer starken Mannschaftsleistung gegen einen nominell starken Gegner wenige Chancen zulassen und musste fast selber am Ende mit den vergebenen Chancen hadern.
Mit diesen vier Punkten im Rücken ging es nach Freiburg und auf der PK wurde schon die Frage gestellt, wie denn im Falle eines Sieges und eines rechnerisch möglichen Klassenerhalts die Feierlichkeiten am Wochenende aussehen würden. Die Freiburger spielen eine exzellente Saison und, gemessen an Ihren Möglichkeiten, vergleichbar überraschend wie bei den Jungs von der Castroper Straße. Zweimal durfte man sich schon mit Ihnen messen und nach zwei engen Duellen hatte Christian Streich wohl die richtigen Schlüsse gezogen wie die Bochumer zu bespielen waren. Zuletzt so an die Wand gespielt wurde der VfL in der englischen Woche bei Arminia Bielefeld, als man viele Körner im Derby gegen die Dortmunder gelassen hatte und Frank Kramer die richtigen taktischen Mittel fand, um den VfL mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
Keine Lösungen gefunden
Sicherlich ist die Niederlage ärgerlich, gerade weil die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt die Intensität auf den Platz bringen konnte die man sonst von ihr gewöhnt ist und die den Gegner in dieser Saison das Leben so schwer macht. Wie schon erwähnt konnte man die letzten beiden Duell gegen die Breisgauer eng gestalten, man darf aber auch nicht außer acht lassen, dass es das sechste Jahr in Folge in der Bundesliga für die Mannen von Christian Streich ist und man kontinuierlich etwas aufgebaut hat. Der VfL hingegen hat zwar in dieser Saison schon eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt, selten gab es zwei schlechte Halbzeiten in einem Spiel, häufig fand man eine Lösung in der Halbzeit. Nichtsdestotrotz wird man weiter am Spiel der Mannschaft arbeiten müssen um auch zukünftig in der höchsten deutschen Spielklasse bestehen zu können.
Wir haben von Anfang bis Ende sehr schlecht agiert, fanden keine Lösungen. Im Endeffekt hatten wir noch Glück, dass es nicht noch höher ausgegangen ist. Solche Tage gibt es eben im Fußball. Qualitätslos sind wir nicht, wir haben 36 Punkte. Heute war Freiburg einfach extrem gut und wir extrem schlecht. – Simon Zoller
Vielleicht hat sich durch die letzten Leistungen, den fast sicheren Klassenerhalt, Transferspekulationen über Zu- und Abgänge der Fokus im Umfeld etwas verschoben als die Kernaufgaben an jedem Wochenende. Für Thomas Reis und sein Trainerteam geht es jetzt darum den Fokus wieder auf die Trainingswoche und die Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel gegen den FC Augsburg zu legen um dann vor einem ausverkauften Ruhrstadion ein weiteren wichtigen und vielleicht auch finalen Schritt mit Unterstützung der Fans Richtung Klassenerhalt zu machen. Nach einer Niederlage zurückzukommen und die Mannschaft auf das nächste Spiel richtig zu fokussieren gehört allerdings auch zu den Stärken von Thomas Reis.
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