Was ändert sich am Samstag gegen den BVB?

Foto: VfL Bochum 1848 e.V.

Nach dem Fehlstart in die neue Spielzeit brodelt es beim VfL Bochum. Sowohl in Bielefeld als auch in Stuttgart bietet die Mannschaft indiskutable Leistungen an. Am Samstag geht es mit dem B1-Derby gegen Borussia Dortmund weiter. Die Fans erwarten eine Reaktion.

Auch wenn wir in den vergangenen zwei Wochen die Leistungen in Bielefeld und Stuttgart umfassend aufgearbeitet, gibt es für uns immer noch offene Fragen. Das Umfeld des VfL Bochum macht sich Sorgen.

Gespannt darf man sein, wie sich die Mannschaft am Ende wirklich auf dem Platz präsentiert. Jedem ist klar, dass Borussia Dortmund finanziell in einer anderen Liga spielt. Unter normalen Umständen geht der VfL am Ende als Verlierer vom Platz. Aber wenn es nur danach geht, dann wären wir in den vergangenen zwei Jahren auch zweimal abgestiegen. Das Umfeld des VfL erwartet Einsatz und Kampf. Nicht mehr. Nicht weniger.

Wir haben in der PK einige Fragen vor dem Heimspiel am Samstag gegen den BVB an unseren Trainer Thomas Letsch gestellt. Wir weißen darauf hin, dass die Anworten keine Zitate sind, sondern sinngemäß wiedergegeben werden. Für das gesprochene Wort verweisen wir auf die Videoaufnahme der PK des VfL.

Einsachtvieracht: Herr Letsch, Sie erwähnten zuletzt mehrfach, dass das System nicht maßgeblich sei, sondern die Prinzipien umgesetzt werden müssen, die den VfL in der letzten Saison stark gemacht haben. Können Sie uns erklären wie diese Prinzipien unabhängig von Grundformation bzw. Spielsystem den Spielern Orientierung geben können? Auf welche konkreten Prinzipien wird es gegen Dortmund ankommen?

Letsch verwies darauf, dass man natürlich nicht zu viel verraten will. Es sei immer ein schmaler Grat zwischen Fragen beantworten und zu viele Details für den Gegner zu verraten. Natürlich sei es kein Geheimnis, dass der VfL den Gegner hoch attackieren und aggressiv anlaufen möchte. Die Ordnung des VfL richtet sich dabei ein Stück anhand der Formation des Gegners aus. Man hat eine grundlegende Ausrichtung und diese verschiebt sich flexibel, um den Gegner gut aufnehmen zu können. Letsch meinte, dass man es wieder schaffen müsse, als Schwarm zu agieren. Das wichtigste Prinzip ist Intensität. Es gibt nur ein Tempo – Sprint! Man dürfe dem BVB weder Zeit noch Raum geben, ins Spiel zu kommen – vor allem wenn die schnellen Spieler wie Adeyemi oder Malen ins Rollen kommen, haben sie eine gehörige Qualität.

In Stuttgart habe man einen anderen Ansatz gewählt, meinte Letsch. Dies hat nicht ganz so geklappt wie man es sich vorgestellt hat. Grundlegend möchte man „Stress machen“, wenn der Gegner den Ball hat. Es soll niemandem Spaß machen, gegen uns Fußball zu spielen. Mit dem Ball möchte man schnell zu Abschlüssen kommen. Wir wollen laut Letsch aktiv sein und das Spiel mitgestalten.

Einsachtvieracht: Herr Letsch, Sie beschreiben einen Schritt zurück zu mehr Mannorientierung und Intensität gegen den Ball sowie mehr Direktheit im Ballbesitz. Ist dies eine temporäre Maßnahme gegen den BVB? Sie haben vor der Saison ja klar kommuniziert, dass bisherige Ansatz erweitert werden muss, um den nächsten Schritt in der Bundesliga zu gehen.

Letsch meinte, dass es primär darum geht, jetzt Punkte einzufahren. Natürlich gehe es auch immer darum, sich weiterzuentwickeln. Man wird aber keine 180 Grad Kehrtwende zur letzten Saison machen, vor allem da man auch einen Großteil des Kaders beisammenhalten konnte und diesen noch mit starken Spielern ergänzen konnte. Wenn man mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet ist, geht es erstmal darum, Sicherheit zu bekommen. Man möchte auf jeden Fall eine Situation vermeiden wie in der letzten Spielzeit, als man sehr früh einem großen Rückstand in der Tabelle hinterherlaufen musste

Einsachtvieracht: Herr Letsch, Matus Bero hat diese Woche wieder trainiert. Gegen Bielefeld hat er 20 Minuten lang als 10er, danach dann als 6er gespielt. Wie kann er der Mannschaft gegen den BVB am meisten helfen?

Laut Letsch ist Matus Bero schwer in ein klassisches Raster zu stecken. Er kommt sehr stark über die bereits genannten Attribute, wie man auftreten möchte – eine fleißige Spielweise, ekelig sein. Diese Eigenschaften seien der Inbegriff von Matus Bero. Vom Typ her sei ere eher ein Box-to-Box Spieler, ein 8er. Natürlich ist es auch von der Struktur des Gegners im Mittelfeld abhängig wie und wo genau er spielt. Wichtig sei für Letsch, dass Matus wieder einsatzbereit sei. Denn er bringt Komponenten in unser Spiel mit, die uns sonst fehlen und am ehesten durch Patrick Osterhage noch eingebracht werden könnten.

Einsachtvieracht: Herr Letsch, sie erwähnen eine Orientierung am Mittelfeld des Gegners. Das Mittelfeldzentrum des BVB wurde von mehreren Taktikbloggern als Schwachpunkt im letzten Spiel ausgemacht. Wie sehen Sie das Duo aus Emre Can und Marcel Sabitzer? Worauf müssen unsere Stürmer und Mittelfeldspieler beim Pressing achten?

Emre Can bester Holding 6er der Bundesliga, Sabitzer hat ebenso auch ne tolle Vita, österreichischer Nationalspieler. Insgesamt sei das das höchstes Level und eine große Herausforderung. Dazu noch Marco Reus auf der 10. Weitere Details zum Pressing wollte unser Cheftrainer jedoch auf einer Pressekonferenz nicht verraten.

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Autor: Claudio Gentile

Als gebürtiger Bochumer wurde ich das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren ins Ruhrstadion geschleppt. Der VfL verlor. Was auch sonst. Trotzdem ließ mich der Verein nicht mehr los und spätestens als ich ein paar Tage nach meinem ersten Stadionbesuch das legendäre Papagei-Trikot mit einem "Peter Peschel"-Flock überstreifen durfte, war es um mich geschehen. Das ist jetzt 26 Jahre, wenig Siege und viele Niederlagen her. Wo die Liebe im Fußball hinfällt, kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Und eine Liga kennt Liebe auch nicht.

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