Der VfL Bochum steht vor zwei Duellen mit dem 1. FSV Mainz 05 innerhalb von vier Tagen. Den Auftakt der beiden Aufeinandertreffen gibt es in der Bundesliga. Die Hoffnungen der Blau-Weißen liegen dabei in der Torquote von Gerrit Holtmann.
Zuletzt war Mainz 05 ein beliebter Gegner bei den Bochumern. In der letzten Saison ging der VfL bereits als Sieger aus dem Pokalspiel gegen die Nullfünfer hervor. Für den Anschlusstreffer sorgte damals Ex-Mainzer Holtmann. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga legte Bochums Außenstürmer gegen seine ehemaligen Kollegen nochmal einen drauf. Im Hinspiel legte er ein einmaliges Solo hin, bei dem er zum Schluss noch Torhüter Robin Zentner tunnelte und sich damit in die Auswahl für das „Tor des Jahres“ dribbelte – hier abstimmen.
Endlich sorgenfrei
Der VfL Bochum ist endlich sorgenfrei. Simon Zoller ist der einzige Spieler, der für das Spiel gegen Mainz 05 nicht zur Verfügung steht. Doch auch der Bizeps kehrte zurück und setzt die Reha von nun an in Bochum fort.
Damit hat VfL-Trainer Thomas Reis jetzt jedoch die Qual der Wahl. Vor allem in der Innenverteidigung ist der Konkurrenzkampf groß. Erhan Masovic hat seine Sperre abgesessen. Der Gewinner der Hinrunde musste allerdings letztes Wochenende zusehen, wie Armel Bella Kotchap mit einem starkem Auftritt zurück in die Startelf drängt.
Vor seinem Bundesligacomeback steht auch Danny Blum. Nachdem der Rückrundenauftakt gegen Wolfsburg noch zu früh kam, kommt der Offensivmann wieder für einen Einsatz infrage. Rund zwei Wochen musste auch Konstantinos Stafylidis aufgrund seiner Corona-Infektion aussetzen. Unter der Woche konnte er allerdings wieder ins Training einsteigen. Der Grieche steht auch sofort wieder im Kader.
Diesen Spieltag nicht dabei ist Silvere Ganvoula. Reis hatte bereits angekündigt, dass „es Härtefälle geben [wird], denn wir haben 25 oder 26 Feldspieler zur Verfügung“. Durch die Verpflichtung von Jürgen Locadia findet der seit geraumer Zeit in einer Formkrise befindenden Stürmer keinen Platz im Kader.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Gamboa, Bella Kotchap, Leitsch, Soares – Losilla – Pantovic, Rexhbecaj – Asano, Holtmann – Polter
Mainz in Spielernot
Im Hinspiel musste Mainz 05 aufgrund einer Coronainfektion auf vierzehn Spieler verzichten und war massiv ersatzgeschwächt. Und auch im Rückspiel herrscht bei den Nullfünfern Not am Mann, wenn auch nicht in dem Ausmaß.
Vor gut einer Woche wurde Kapitän und Abwehrchef Moussa Niakhaté positiv auf COVID-19 getestet. Sollte sein Test vom Freitag negativ ausgefallen sein, ist er jedoch spielberechtigt. Das wäre wichtig für die Mannschaft aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt, da auch Alexander Hack aufgrund einer Rotsperre fehlen wird. Jeremiah St. Juste wird nach drei Monaten Verletzungspause erst zum Pokalspiel zurück erwartet.
Da auch Niklas Tauer verletzt ist, stehen Trainer Bo Svensson nur noch der erwähnte Niakhaté, Stefan Bell und David Nemeth als Innenverteidiger zur Verfügung. Im Mittelfeld fehlt zudem Dominik Kohr und im Sturm muss auf Adam Szalai und Marcus Ingvartsen verzichtet werden.
Voraussichtliche Aufstellung: Zentner – Nemeth, Bell, Niakhaté – Widmer, Stach, Aaron – Barreiro, Lee – Burkardt, Onisiwo
Wie kann Holtmann erneut den Unterschied ausmachen?
In den überwiegenden Partien tritt Mainz 05 mit einer Fünferkette auf, aber die Staffelung wird regelmäßig angepasst – auch während der Spiele. Im Hinspiel agierten die Mainzer beispielsweise in ihrer 5-2-3-Formation. So wollten sie mit drei Angreifern auf die beiden Innenverteidiger pressen und mit den beiden Mittelfeldspielern nachschieben.
Der Plan ging aber nicht auf. Durch den spielerisch starken Riemann, konnte das Pressing überspielt werden, indem der Ball auf die Außenverteidiger gespielt werden konnte und nun der Mainzer Flügelläufer sich in Unterzahl befand. So musste bereits ein Halbverteidiger nachrücken.
Es wird interessant zu sehen, ob Mainz sich daheim trotzdem nochmal für die gleiche Herangehensweise entscheidet, oder ob sie es dieses Mal in einem 5-3-2 versuchen, um für mehr Kompaktheit zu sorgen.
In dem Fall müsste der VfL es diesmal mit mehr Seitenverlagerungen versuchen, um Holtmann und Asano in „Eins gegen Eins“ -Situationen zu bekommen.
Der Blick auf die Partie in Zahlen erwünscht? Mainz 05 im Statistik-Check!
In der Ruhe liegt die Kraft
In Mainz geht auch der Angriff aus der Stabilität des Teams in der Arbeit gegen den Ball hervor. Viele der erzielten Tore entstanden durch hohe Ballgewinne und das in der Folge direkte Spiel in die Spitze, wo schnelle Spieler wie Jonathan Burkardt und Karim Onisiwo in den Schnittstellen lauern.
Svensson fordert im Offensivspiel Tempo und Vertikalität. Die Nullfünfer gelangen meist mit drei oder vier Kontakten ins Angriffsdrittel. Daraus entstehen oftmals auch hektischen Spielphasen in denen sich Ballverlust an Ballverlust bei beiden Teams reiht. Darin fühlen sie sich wohl. Das oberste Gebot wird es somit sein, defensiv das Spiel der Mainzer auszubremsen und immer wieder Ruhe einkehren zu lassen.
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