Der VfL Bochum empfängt den 1. FC Union Berlin zum letzten Bundesliga-Spiel im Jahr 2021. Der VfL möchte noch einmal die eigene Heimstärke beweisen und die Niederlage gegen Bielefeld vergessen machen, doch auch Union ist nach dem Patzer in Fürth auf Wiedergutmachung aus.
„Union Berlin macht es unheimlich gut. Sie spielen schon drei Jahre hintereinander in der Bundesliga und haben uns einiges voraus. Die Mannschaft hat die Spielweise von Trainer Urs Fischer total verinnerlicht. Sie sind körperlich sehr präsent, unheimlich giftig und spielen geradlinig nach vorne. Da kommt ein hartes Stück Arbeit auf uns zu.“ – Thomas Reis
Thomas Reis war voll des Lobes vor dem Spiel gegen die Mannschaft, die nach dem Aufstieg in Bochum zum großen Vorbild deklariert wurde. Auch in dieser Saison stehen die Köpenicker auf dem achten Platz, obwohl viele Experten wegen der Teilnahme in der UEFA Conference League einen Einbruch erwartet hatten. Am letzten Spieltag der Hinrunde kommt es nun zum Aufeinandertreffen der beiden Teams und zur Rückkehr eines Bochumers – Andreas Luthe.
Soares rechtzeitig fit
Die Personallage beim VfL Bochum wird langsam ziemlich eng. Der Stand um die Ausfälle von Simon Zoller, Danny Blum, Eduard Löwen, Takuma Asano, Saulo Decarli und Tom Weilandt hat sich zu den letzten beiden Spielen nicht verändert – sie gehören weiterhin nicht zum Kader.
Beim Spiel in Bielfeld musste Linksverteidiger Danilo Soares verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Der Einsatz des Brasilianers war fraglich, doch aller Voraussicht ist er rechtzeitig wieder fit.
Weniger optimistisch sieht es um Gerrit Holtmann aus. Der Außenstürmer litt unter der Woche an einem grippalen Infekt. Er wird mit ziemlicher Sicherheit gegen die Berliner nicht zur Verfügung stehen.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Stafylidis, Masovic, Leitsch, Soares – Tesche – Losilla, Rexhbecaj – Pantovic, Antwi-Adjei – Polter.
Max Kruse zurück in der Startelf
Bei Union Berlin meldet sich Innenverteidiger Marvin Friedrich nach überstandener Erkrankung zurück. Auch der unter der Woche gegen Freiburg nicht berücksichtigte Max Kruse steht vor seinem Startelf-Comeback.
Abgesehen von dem schon seit längerer Zeit verletzten Laurenz Dehl, kann Union-Trainer Urs Fischer also wieder aus dem Vollen schöpfen.
Voraussichtliche Aufstellung: Luthe – Friedrich, Knoche, Baumgartl – Ryerson, Khedira, Prömel, Gießelmann – Haraguchi – Awoniyi, Kruse.
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Die Defensive als Prunkstück
Union Berlins Prunkstück seit dem Aufstieg in der Bundesliga ist die eigene Defensive. Der Gegner braucht ein ziemlich gutes Ballbesitzspiel im eigenen Repertoire, um Unions Verteidigung auszuhebeln.
Hinzukommt ein effizientes und sehr vertikales Offensivspiel, welches immer wieder gefährliche Nadelstiche setzt und Lücken in der gegnerischen Staffelung gnadenlos bestraft. Vor allem die Spielmacherfähigkeiten von Max Kruse sind hierbei Dreh- und Angelpunkt.
Fürths Blaupause gegen Union
Doch auch im dritten Jahr der Bundesligazugehörigkeit gibt es natürlich Bereiche im eigenen Spiel, an denen Urs Fischer und seine Mannschaft noch arbeiten muss. Dazu gehört mit dem eigenen Spielaufbau und Ballbesitzspiel eine defensiv stehende Mannschaft zu bespielen.
Ausgerechnet Bochums Konkurrent und Mitaufsteiger Greuther Fürth konnte dafür wohl eine Blaupause bieten, die sich auch für Reis und seine Bochumer leicht umzusetzen ließe. Indem der VfL die offensiven Außen in der Verteidigung einrücken lässt, ließe sich ein 4-3-2-1 System herstellen, in dem die drei Angreifer die Dreierkette von Unions 3-5-2 System anlaufen kann und die Passwege ins Mittelfeld verdecken.
So bleibt nur der Weg über die Flügel. Den Berliner Flügelverteidigern ist der Weg zurück ins Zentrum durch die Bochumer Mittelfeldspieler, die sich ebenfalls leicht den Gegenspielern zuordnen lassen, verhindert. Der einzige und damit berechenbare Ausweg ist nach vorn, doch dann können die Außenverteidigern des VfL auf sie herausrücken.
So wird sich Union Berlin über weite Strecken in Ballbesitz befinden, jedoch in ungefährlichen Zonen und Kreativspieler wie Kruse wären weitestgehend vom Spiel abgeschnitten. Bei einem Pass ins Zentrum wäre dieses quantitativ so stark besetzt, dass der Ball erobert und daraufhin gekontert werden kann.
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