Es ist für die Fans das am heißesten erwartete Spiel der Saison. Der VfL Bochum empfängt Borussia Dortmund zum Derby. Im Vorfeld hat der VfL jedoch einen Coronafall zu beklagen. Dafür meldet sich Manuel Riemann zurück.
Vor dem ersten Revierderby nach dem elfjährigen Aufenthalt in der 2. Bundesliga holt der VfL vor allem im heimischen Ruhstadion seine Punkte. Die vier Siege stehen lediglich einem Unentschieden und einer Niederlage gegenüber. Die Blau-Weißen können somit im Duell „David gegen Goliath“ dennoch mit breiter Brust in die Partie gehen, wie auch die Aussage von Elvis Rexhbecaj im Interview mit Reviersport zeigt.
„Wir sind eine Heimmacht! Mit unseren Fans im Rücken ist alles möglich. Wir wollen eklig, griffig sein, uns Torchancen erspielen. Wir wollen den Derbysieg.“ – Elvis Rexhbecaj
Zumal die Borussia auswärts bisher ordentlich schwankt. Im bisherigen Saisonverlauf wechselten sich nämlich Auswärtssieg und -niederlage ab.
Positive Derby Bilanz
In der Vergangenheit schnitten die Bochumer in den Aufeinandertreffen auch besser ab, als es heute so mancher jüngerer Fan im ersten Moment vermuten mag. Die letzten zwei Spiele an der Castroper Straße unterlagen sie zwar dem schwarz-gelben Nachbarn, doch zwei aufeinanderfolgende Auswärtserfolge gab es davor noch nie für diesen.
Der VfL musste sich daheim generell erst sechs Mal den Borussen geschlagen geben und schoss gegen sie so viele Tore (52), wie gegen keinen anderen Verein.
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Riemann meldet sich zurück
Die Bochumer freuen sich laut Thomas Reis darauf, sich „mit Top-Spielern wie Erling Haaland zu messen“, dabei muss der VfL-Coach jedoch auf Simon Zoller, Saulo Decarli, Tom Weilandt und Takuma Asano verzichten. Außerdem muss auch Danny Blum einen neuen Rückschlag hinnehmen. Der verletzungsgeplagte Flügelspieler muss aufgrund muskulärer Probleme passen.
Den großen Schreck verursachte dann Eduard Löwen, der unter der Woche positiv auf COVID-19 getestet wurde. Der Mittelfeldmann fällt für die restliche Hinrunde aus. Der Verein ließ danach verkünden, dass alle weiteren Test der Mannschaft negative Ergebnisse ergaben, jedoch gegen zwei Spieler vom Gesundheitsamt Quarantänemaßnahmen verhängt wurden.
Dafür meldet sich aber Manuel Riemann zurück. Der Bochumer Schlussmann hat seine muskulären Probleme aus dem Spiel gegen Freiburg überstanden und meldete sich zurück.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Stafylidis, Masovic, Lampropoulos, Soares – Losilla – Pantovic, Rexhbecaj – Holtmann, Antwi-Adjej – Polter
BVB ohne Akanji & Malen
Nach dem offiziellen Ausscheiden aus der Champions League muss der von nun an Europa League Teilnehmer am heutigen Samstag auf Neuzugang Donyell Malen verzichten. Dem Niederländer macht derzeit eine Virusinfektion zu schaffen.
Innenverteidiger Manuel Akanji wurde bereits vor der Beendigung der Hinrunde herausgenommen und unterzog sich einem kleineren Eingriff am Knie. Als direkter Ersatz kehrt dafür Dan-Axel Zagadou zum Team zurück, der gegen Besiktas sein Startelf-Comeback feierte. Des Weiteren fehlen dem BVB Routinier Marcel Schmelzer, Ersatztorwart Roman Bürki und die Youngster Giovanni Reyna, Mateu Morey und Youssoufa Moukoko.
Voraussichtliche Aufstellung: Kobel – Meunier, Hummels, Zagadou, Guerreiro – Can – Bellingham, Dahoud – Wolf, Haaland, Reus
Dortmund nicht ins Rollen kommen lassen
In der ersten Saison von Trainer Marco Rose befindet sich die Borussia derzeit wenig überraschend auf dem zweiten Platz. Dennoch offenbarte der BVB Schwächen, die ihn gerade auswärts immer wieder patzen ließen.
Die Borussen sind nahezu unaufhaltsam, wenn sie einmal ins Rollen kommen. Bieten die Bochumer ihnen Räume für einen Vertikalpass zur Tempoaufnahme, dann wirkt der Angriff überfallsartig. Stürmerstar Erling Haaland ist die Verkörperung dessen. Allerdings hat Dortmund Probleme mit dem Spielaufbau. Hierbei agieren sie häufig zu flach, weshalb der Spielfluss zum Erliegen kommt. Das Spiel wird langsam, durch einfaches Decken kann der Ballführende isoliert werden und der Ausweg ist ein Rückpass oder ein langer Ball (der nur durch Haaland nochmal gefährlich werden kann).
Mit etwas mehr Risiko könnte es sich jedoch auch lohnen den BVB ab und zu frühzeitig unter Druck zu setzen. Die Dortmunder, allen voran Emre Can, sind im Aufbauspiel fehleranfällig. Aus solchen Ballgewinnen können gefährliche Umschaltmomente entstehen.
Über Konter zum Derbysieg
Der VfL wird gegen den eigentlich übermächtigen Gegner offensiv vor allem auf Konter aus sein. Gerade da zeigen die Dortmunder sich zudem auch anfällig, weil sie nach Ballverlusten nicht konstant ins Gegenpressing oder danach nicht rechtzeitig wieder hinter den Ball kommen.
Dabei sollte der VfL seine schnellen Flügelspieler einsetzen. Nach einer Verlagerung auf die ballferne Seite geraten die Außenverteidiger der Schwarz-Gelben durch zu wenig Unterstützung in „Eins gegen Eins“ – Situationen, während der Angreifer bereits Tempo aufnehmen konnte. Bereits im letzten Spiel gegen Augsburg nutzte der VfL hin und wieder seine Überladungen auf dem Flügel, um daraufhin den Mitspieler auf der anderen Seite zu suchen.
Ein weiterer Weg führt am Dortmunder Sechser vorbei – die Halbräume. Hinter den beiden Achtern im 4-3-3 des Ballspielvereins ergeben sich oftmals Räume, die Mittelfeldanker Emre Can allein nicht schließen kann. Milos Pantovic, der aller Voraussicht nach für Löwen übernimmt, wird seine Rolle erneut etwas offensiver interpretieren. Der Fernschussspezialist fühlt sich im Halbraum wohl und kann von dort aus den Ball auf die Flügel oder in den Strafraum weiterleiten.
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