Am 8. Spieltag der Saison 2021/22 geht es für den VfL Bochum zur SpVgg Greuther Fürth. Im Ronhof findet das erste Duell der beiden Aufsteiger statt, die beide bereits jetzt unter Zugzwang stehen.
Die Spielvereinigung holte nur einen Punkt aus den ersten sieben Spielen. Die Ausbeute des VfL ist auch nur um drei Punkte größer. Wenn der Siebzehnte auf den Achtzehnten der Tabelle trifft, ist das Ergebnis richtungsweisend. Die beiden Aufsteiger haben die Punkte dringend nötig, um nicht frühzeitig von den etablierteren Mannschaften abgehangen zu werden. Die beiden Trainer bemühen sich dennoch im Vorfeld der Partie den Druck rauszunehmen, so sagte Fürths Coach Stefan Leitl: „Ich finde nicht, dass es ein Endspiel ist. Davon bin ich weit entfernt. Wir haben den achten Spieltag. Es ist noch vieles möglich.“ Sein Kollege Thomas Reis will ebenso wenig von einem Finale sprechen: „Das ist es nicht, sondern ein Spiel, das wir positiv gestalten wollen.“
Die Null muss stehen
Im heutigen Spiel in Franken geht es um die null. Beide Teams trafen im Oberhaus noch nie aufeinander. Fürth hat von seinen insgesamt 20 Bundesliga Heimspielen bisher noch keines gewinnen können und auch diesmal sollen die Gastgeber, wenn es nach den Blau-Weißen geht, leer ausgehen.
Bockhorn verletzt – Gamboa wieder da
Die Bochumer Langzeitverletzten Luis Hartwig, Tom Weilandt, Paul Grave, Simon Zoller und Maxim Leitsch stehen auch für das Spiel in Fürth nicht zur Verfügung. Damit verpasst der Bochumer Abwehrchef auch das zwischenzeitlich anvisierte Spiel nach der Länderspielpause. Dazugesellen wird sich zukünftig Herbert Bockhorn, der mit einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich wochenlang ausfallen wird. Zudem steht Robert Tesche aufgrund muskulärer Probleme am heutigen Samstag nicht zur Verfügung. Dafür meldet sich Cristian Gamboa zurück.
„Er ist natürlich noch nicht auf dem Leistungsniveau, wo er sein kann, aber er ist sehr nah dran. Es spricht nichts dagegen, auch aufgrund der Alternativen, dass er wieder anfängt. Und wenn er anfängt, haben wir hundertprozentiges Vertrauen, dass er mit seiner Art der Mannschaft gut zu Gesicht stehen wird und der Mannschaft hilft.“ – Thomas Reis
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Gamboa, Masovic, Bella Kotchap, Soares – Losilla, Löwen, Rexhbecaj – Antwi-Adjei, Holtmann – Polter
Leitl wechselt den Torhüter
Die Langzeitverletzten der Kleeblätter sind die Neuzugänge Gideon Jung und Jessic Ngankam, sowie Robin Kehr und Torjäger Havard Nielsen. Erst kurzfristig vor dem Spiel wird sich hingegen entscheiden, ob Maximilian Bauer ausfällt. Der Verteidiger zog sich unter der Woche beim Länderspiel für die deutsche U21-Nationalmannschaft eine Kopfverletzung zu. Sollte er nicht einsatzbereit sein, wird den Platz neben Neuzugang Nick Vergiever Justin Hoogma übernehmen.
Bereits vor der 1:3-Niederlage in Köln hatte Leitl einen Wechsel auf der Position des Torhüters vorgenommen. Der junge Marius Funk übernahm für Routinier Sascha Burchert und wird auch gegen den VfL weiterhin zwischen den Pfosten stehen. „Marius hat sich das verdient. Er hat ein sehr gutes Spiel in Köln gemacht und die Trainingswoche war gut“, so Leitl.
Voraussichtliche Aufstellung: Funk – Meyerhöfer, Bauer, Viergever, Willems – Griesbeck – Seguin, Dudziak – Tillman – Itten, Hrgota
Das Duell der Aufsteiger
Die Herangehensweise der Hausherren ist den Bochumern aus der letzten Saison bekannt. Reis und Leitl lieferten sich bereits in der 2. Bundesliga ein spannendes Duell. Die Fürther agieren wie in der vergangenen Hinrunde aus einem 4-3-1-2 oder wie beim letzten Aufeinandertreffen aus einem 3-4-2-1 heraus.
Im Aufbauspiel lassen die Kleeblätter den Ball zunächst zwischen der Viererkette und dem „Sechser“ zirkulieren. Darauf folgt ein schnelles und vertikales Passspiel über das Zentrum oder die Halbräume in die Spitze. Im Angriffsdrittel suchen die Mittelffeldspieler den Kontakt zu den Stürmern und die Außenverteidiger halten die Breite. Durch die vielen Spieler in der Mitte wird den Außenverteidigern der nötige Platz verschafft, um mit Tempo hinter die Abwehr zu gelangen.
Probleme im Pressing & bei Standards
Im Gegensatz zum Vorjahr spielen die Fürther nach der 5:1-Niederlage in Stuttgart am ersten Spieltag häufiger auch lange Bälle und versuchen nicht mehr alles über das Kombinationsspiel. Im Anschluss setzen sie auf ihr aggressives Gegenpressing, um den Ball in aussichtsreicher Situation vom Gegner zurückzugewinnen.
Ist das effektive Gegenpressing jedoch einmal ausgespielt, zeigen die Gastgeber bisher deutliche Schwächen. Ihr Mittelfeldpressing läuft aufgrund zu großer Abstände zwischen den Mannschaftsteilen häufig ins Leere. Zudem bieten sich ebenfalls immer mal wieder zu große Abstände in der Abwehrkette an.
Ebenso sorgt die Verteidigung von Standards den Franken Kopfzerbrechen. Bereits sieben Gegentore entstanden aus einem ruhenden Ball. Da kommt es wie gerufen, dass Reis „den Fokus in dieser [Trainings-]Woche auf Standards gelegt“ hat.
Laden...