VfL belohnt sich für den betriebenen Aufwand nicht

Startelfdebüt in der Innenverteidigung: Erhan Masovic. Foto: VfL Bochum 1848
Foto: VfL Bochum 1848

Am 6. Spieltag traf unser VfL zu Hause im Sorgenduell auf den VfB Stuttgart. Unterstützt von knapp 15000 VfL- Fans zeigte man bis zum Strafraum über die ganzen 90 Minuten bis zum Strafraum eine kämpferisch starke Leistung. Durch das 0:0 steht der VfL jetzt bei vier Punkten, bleibt aber aufgrund der schlechteren Tordifferenz im Vergleich zu Arminia Bielefeld auf Platz 17.

Trainer Thomas Reis hatte unter der Woche im Training mit seinem Team daran gearbeitet, die Intensität im Spiel zu erhöhen: mehr Bissigkeit im Zweikampf, kompakter stehen, weniger unnötige Dribblings und zielstrebigeres Spiel nach vorne. So stellte er im Vergleich zum Spiel in München vierfach um und brachte Bockhorn, Masovic, Löwen und Antwi-Adjei für Stafylidis, Lampropoulos, Tesche und Pantovic. während beim VfB Stuttgart im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen zuletzt insgesamt dreifach umstellte und Anton nach überstandener Rotsperre als auch Klimowicz und Al Ghaddioui für Ito, Kempf und Massimo brachte.

Der VfL brachte die Trainingsinhalte auf dem Rasen und zeigte von Beginn an eine engagierte Leistung, welche doch sehr an die (gute) Leistung gegen Hertha BSC zuletzt erinnerte. Zentral stand man kompakt und unterband so das gefährliche Spiel der Schwaben, was teilweise zur Lasten des eigenen Offensivspiels durch die Mitte ging. Deutlich gefährlicher unterwegs war man über die Außen unterwegs in Person von Christopher Antwi-Adjei und immer wieder Gerrit Holtmann. Dem Schwung über die Außenbahnen konnte der VfB mehrmals nicht folgen und so zückte Schiedsrichter Dingert bereits in Durchgang eins dreimal Gelb für die Gäste. Im letzten Drittel haperte es aber mit der Zielgenauigkeit, die Flanken fanden selten einen Abnehmer und auch die Besetzung des Strafraumes wird sicherlich Trainingsinhalt in der kommenden Woche sein. Trotz optischer Überlegenheit blieb es nur bei einer Chance von Löwen nach einer Kombination über Polter und Antwi-Adjei in Halbzeit eins der an Torwart Müller scheiterte, während der VfB bis auf einen Kopfball, der leichte Beute für Riemann war, offensiv gar nicht stattfand.

Feierte sein Comeback: Danny Blum. Foto: VfL Bochum 1848

Offenes Spiel in der zweiten Halbzeit

Der VfB reagierte und stärkte mit den Einwechslungen von Erik Thommy und Chris Führich die offensiven Außen. Der VfL kam unverändert aus der Kabine. Das Spiel wurde offener der VfL brauchte knapp zehn Minuten um sich auf die Gäste wieder einzustellen.

In diese Phase fiel auch die erfolgreichste Offensivaktion der Gäste: Nach einer von uns schlecht verteidigenden Standardsituation gingen sie etwas überraschend in Führung. Viele der Anhänger auf den Rängen fühlten sich an das letzte Heimspiel gegen die Alte Dame aus Berlin erinnert. Kurze Zeit später Jubel unter den blau-weißen Fans: Schiedsrichter Dingert überprüft nach einem Hinweis aus dem Kölner Keller das Tor und nahm es aufgrund eines Handspiels durch Mavropanos zurück. Im Verlauf der zweiten Halbzeit zwang dann Antwi-Adjei Stuttgarts Müller ins noch mal zu einem Arbeitsnachweis nach einem Konter über rechts. Das Spiel wurde offener und umkämpfter, die Offensivaktionen beider Mannschaften fehlten meistens die Zielgenauigkeit. Am Ende stand ein torloses Remis mit dem beide Mannschaften besser leben können als eine Niederlage, das aber auch keinen richtig voran bringt.

Genug zu tun unter der Woche

Hervorheben möchte ich neben Löwen, der mir sehr gut gefiel, der allerdings auch von einigen Zuschauern im Stadion und vor den Fernsehgeräten kritisch gesehen wurde. Auch das sehr stabile Startelfdebüt von Masovic in der Innenverteidigung ist erwähnenswert. Unsere Außenbahnen brachten den VfB zudem sehr oft ins Wanken – aber wie am Anfang bereits erwähnt, fehlte es bei uns wie auch gegen Hertha BSC im letzten Drittel. Die Griffigkeit im Zweikampf war da und auch wurden die Offensivaktionen des Gegners mehr als ein mal frühzeitig, wenn teilweise auch rustikal unterbunden. Klaren Verbesserungsbedarf sehe ich hingegen bei unseren Standards und dem Verteidigen von Standards. Da hatten wir Glück, dass das 0:1 tatsächlich zurückgenommen wurde. Die Abstimmung im letzten Drittel und aus Ausspielen von Kontersituationen wird weiterhin Inhalt des Trainings sein.

Für den VfL geht es vor der Länderspielpause nach Leipzig, die nach schwachem Start in die Liga dieses Wochenende ein 6:0-Ausrufezeichen gegen die Hertha aus Berlin setzten.

Autor: Thorsten Amberge

Eine Dauerkarte beim VfL habe ich mit einjähriger Pause im Zivijahr 1998/99 ab der nächsten Saison im 20. Jahr, so dass ich verwundert feststellen muss, dass ich nunmehr doch zum alten Eisen langsam gehöre. Der VfL und ich haben aber lange gebraucht, um warmzuwerden. Erstmalig im Stadion bei Schwarz-Weiß Essen Mitte der 1980er Jahre, bin ich der typische Bochum-Fan, der über die Fanfreundschaft zum FC Bayern zum VfL kam – und gewissermaßen ein Erfolgsfan bin. Denn ich bin maßgeblich über die 1996/97er-Truppe dem VfL verfallen und habe mich seitdem diesem Verein total verschrieben. Ohne den VfL kann ich nicht – so einfach ist das.

Im Internet treibe ich seit nunmehr über 15 Jahren mein Unwesen und habe neben meiner nicht minder zeitintensiven Aktivität bei transfermarkt.de zuerst bei vfl-fanforum.de und dessen Nachfolger unservfl.de als Mitinhaber der Seite mit mehreren Akteuren des VfL sehr spannende Interviews und Gespräche führen dürfen. Meine zeitintensiven Vorberichte dürften sicherlich bekannt sein, einige meiner Interviews mit aktiven Spielern, aber auch mit Vorständen möglicherweise auch.

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