Vonovia wird Hauptsponsor beim VfL Bochum

Quelle: Wiki Commons

Der VfL Bochum hat einen neuen Hauptsponsor. Nach drei Jahren mit dem niederländischen Unternehmen Tricorp wechselt das Logo auf der Brust der Trikots unseres VfL Bochums. Nachdem die Vonovia 2016 Namensgeber für das Ruhrstadion wurde, weitet man nun die Partnerschaft aus.

Durch den Aufstieg des VfL Bochum in die Bundesliga und die damit einhergehende weit größere Medienpräsenz des Vereins macht die Ausweitung des Engagements für den Bochumer Dax-Konzern durchaus Sinn. Der Sponsor-Trend 2018 von Nielsen Sports hat ergeben, dass die wichtigsten Ziele von Sponsoren im Sportsponsoring im DACH-Bereich vor allem die Aufwertung des Images (88%), größere Bekanntheit (78%) und die Business-to-Consumer-Kundenbindung (59%) sind. Alles Ziele, die die Vonovia SE mit dem Sponsoring der grauen Maus, des kleinen sympathischen Underdogs in direkter Nachbarschaft des BVBs und S04, wunderbar umsetzen kann.

Auch finanziell macht der VfL einen großen Schritt nach vorne. Erhielt man von Tricorp einen hohen sechstelligen Betrag, dürfte sich der VfL nun auf einem Level mit Arminina Bielefeld und Union Berlin bewegen, die rund 2,5-3 Mio. EUR von ihren Hauptsponsoren für das Engagement bekommen.

Es ist keine Selbstverständlichkeit einen DAX-Konzern in seiner Stadt zu haben, der sich so umfassend beim lokalen Fußballverein engagiert. Schon bei der Namensgebung des Stadions agierte die Vonovia sehr Fan-nah. Das stimmt optimistisch, dass auch die zukünftige, ausgeweitete Zusammenarbeit auf einem ähnlich guten Level laufen wird. Wir freuen uns über dieses durchweg Runde Engagement.

Wer ist die Vonovia SE?

Die Vonovia SE ist der größte Immobilienkonzern Europas mit über 400.000 Wohneinheiten in Deutschland, Schweden und Österreich. Das Unternehmen ist im deutschen Leitindex DAX gelistet und wurde im September letzten Jahres zusätzlich in den EURO STOXX 50 aufgenommen, ein Index, der sich aus 50 großen Unternehmen der Eurozone zusammensetzt (Kriterien sind Marktkapitalisierung und Streubesitz). Aktuell hat die Vonovia SE eine Marktkapitalisierung von rund 30 Mrd. EUR und erzielte 2020 einen Umsatz von 4,031 Mrd. EUR.

Dabei steht der Konzern selbst vor großen Veränderungen. Am Pfingstwochenenden wurde bekannt, dass die Vonovia SE den zweitgrößten deutschen Immobilienkonzern, die Deutsche Wohnen, für rund 18 Mrd. EUR übernehmen möchte. Zusammen kommen beide Konzerne auf rund 550.000 Wohneinheiten. Das Kartellamt hat für die Übernahme bereits grünes Licht gegeben. Das einzige Fragezeichen steht noch bzgl. des Engagements des aktivistischen Investors Paul Singer bei der Deutschen Wohnen im Raum. Allerdings hält sein Fonds Elliot Management nur rund 3% der Anteile.

Kritik an der Vonovia

Wohnen und Mietkosten sind ein vieldiskutiertes, vor allem politisches Thema. Ganz natürlich, dass es so an der Vonovia auch durchaus Kritik gibt. Durch die Konzentration der Wohneinheiten des Konzerns auf wenige Städte entsteht eine Gewisse Marktmacht, auch wenn diese weit weg von einer monopolistischen Stellung ist. Die meisten Mieteinheiten befinden sind in Deutschland immer noch in privater Hand. Die Modernisierungspraktiken des Konzerns waren darüber hinaus immer wieder im Mittelpunkt der Diskussionen. Mittlerweile hat man auf die Kritik reagiert, die Modernisierungsumlage auf 2 EUR pro qm reduziert und sichert Mietern über 70 Jahren eine dauerhafte Bezahlbarkeit der Wohnungen zu. Aktuell gibt es die meiste Kritik an Nebenkostenabrechnungen. Anfang 2021 gab es eine Initiative von 28 regional organisierten Mietvereinen, die von der Vonovia eine transparentere Abrechnung dieser Kosten forderte.

Autor: Claudio Gentile

Als gebürtiger Bochumer wurde ich das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren ins Ruhrstadion geschleppt. Der VfL verlor. Was auch sonst. Trotzdem ließ mich der Verein nicht mehr los und spätestens als ich ein paar Tage nach meinem ersten Stadionbesuch das legendäre Papagei-Trikot mit einem "Peter Peschel"-Flock überstreifen durfte, war es um mich geschehen. Das ist jetzt 26 Jahre, wenig Siege und viele Niederlagen her. Wo die Liebe im Fußball hinfällt, kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Und eine Liga kennt Liebe auch nicht.

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