In dieser Woche war medial etwas mehr los an der Castroper und es hatte diesmal erfreuliche Gründe. Der VfL stand seit längerer Zeit mal wieder auf einem Aufstiegsplatz. Im Duell mit Verfolger SpVgg Greuther Fürth wollte der VfL seinen Platz verteidigen. Doch das gelang nicht, die Fürther enführten drei Punkte aus dem heimischen Ruhrstadion. Die Art und Weise bietet genug Ansätze um den Trainingsalltag in der Länderspielpause zu füllen.
Die mediale Präsenz spiegelte sich auch in den sozialen Netzwerken wieder. Viele Anhänger des Vereins träumten von der ersten Liga und einige ehemalige Weggefährten sahen den VfL schon am Ende der Saison unter den Top 3 der zweiten Liga. Durchaus berechtigt nach elf Jahren zweite Liga. Trainer Thomas Reis bewertete die Platzierung etwas nüchterner und sprach davon, dass man nach der Niederlage in Braunschweig noch „die Deppen“ gewesen sei und nach zwei Siegen in Folge und Platz zwei hätte man trotzdem noch den Großteil der Saison vor sich. Er setzte gegen die spielstarken Fürther auf die Elf, die gegen Aue und Würzburg jeweils drei Punkte erkämpft, spielerisch aber nur nach den Einwechslungen von Zulj, Blum und Ganvoula gegen die Mannschaft aus dem Erzgebirge überzeugt hatte. Weder Blum, noch Holtmann oder ein Ganvoula waren in der ersten Elf zu finden, alle nahmen auf der Bank Platz. Ein Robert Zulj und Tarsis Bonga fehlten gar aus „sportlichen Gründen“, dafür nahm Erhan Masovic zum ersten Mal in dieser Spielzeit einen Kaderplatz ein. Nicht mal „Glücksbringer“ Jörg Dahlmann nahm auf der Kommentatorentribüne Platz…
Fürth führt
Die Kleeblätter, von Stefan Leitl trainiert, feierten nach einem schleppenden Saisonstart mit drei Remis und einer Niederlage gegen den HSV zuletzt zwei Siege gegen Holstein Kiel und Hannover 96 und starteten druckvoll in die Partie. Die taktische Marschroute das Mittelfeld kompakt zu halten und den Gegner etwas tiefer aufzunehmen gelang in der ersten Halbzeit nicht. In der neunten Minute schlug der Ball erstmals im Kasten von Manuel Riemann zur Gästeführung ein, als sechs! Fürther in den Bochumer Strafraum drückten und im dritten Versuch dann Paul Seguin war erfolgreich.
Bereits wenige Minuten später zeigte Schiedsrichter Bastian Dankert auf den Elfmeterpunkt. Lampropoulos hatte Stürmer Hrgota gehalten, doch Julian Greens Elfmeter war zu unplatziert, sodass Manuel Riemann den Ball festhalten konnte. Sollte es der Gamechanger werden?…
Vorerst nicht, die Franken kamen sogar noch zum 0:2. Fürth überbrückt mit schnellem und direktem Spiel das Mittelfeld und Seguin setzte mit einem Schnittstellenpass Sebastian Ernst in Szene. Klar wurde nicht erst in dieser Situation, dass der VfL so gegen die Gäste nicht mithalten konnte. Die Fürther Offensive kam weiter ins Rollen und Manuel Riemann konnte sich noch bei der ein oder anderen Gelegenheit auszeichnen.
Zur Pause wechselte Thomas Reis zweifach, Tesche und Ganvoula für Chibsah und Novothny. Eisfeld rückte hinter die Spitzen und mit Losilla und Tesche gab es wieder ein eingespieltes Pärchen im defensiven Mittelfeld. Grad zu Anfang der zweiten Halbzeit bekam man die ein oder andere Einschussmöglichkeit doch bis auf die Kopfballchance für Zoller nach Eckball (69.) wurde es nicht richtig zwingend. Zwar konnte man nun mehr Stabilität ins Spiel bringen und hatte die Fürther besser unter Kontrolle, spielerisch lief allerdings wenig beim VfL zusammen, so sehr sich auch alle Akteure bemühten. Am Ende stand die erste Heimniederlage seit Februar.
Das typische Heimteam war heute der Gast
Mutig Offensiv, kontrollierte Defensive, all das hat man beim jetzigen Tabellen-2., den Fürthern, gesehen. Mit einer Serie von drei Siegen in Folge sind die Franken jetzt auf einem Aufstiegsplatz angekommen. In den letzten Jahren hat der VfL gegen spielstarke Mannschaften meist gut ausgesehen und die Spiele gegen vermeintlich kleinere Gegner, welche über Einsatz und Kampfgeist kamen, nicht so gestalten können wie es sich ein Großteil der Fans vorstellte. Diese Saison ist man bisher etwas stabiler, setzte sich „dreckig“ das ein oder andere Mal durch, blieb aber offensiv meist blaß. Die richtige Balance zwischen Kampfgeist und Offensivgeist hat man weder taktisch noch im Personal gefunden. In den nächsten zwei Wochen hat man jetzt Zeit eine erste Bilanz zu ziehen und an den Abläufen zu arbeiten. Der nächste Gegner ist der HSV aus Hamburg, bei dem es Trainer Thioune zum Start schaffte die stärken aller Spieler in sein taktisches Konzept einzubringen und ihnen gleichzeitig die nötigen Freiräume zu lassen, ist für seine Verhältnisse mit zwei Unentschieden in den letzten beiden Spielen ins Stocken geraten. Dann wird vermutliche eine „neue“ Startaufstellung zum Anpfiff auf dem Feld stehen und man darf gespannt sein, ob man dann die richtige Balance gefunden hat.
Laden...