VfL Bochum gibt in Regensburg fahrlässig drei Punkte aus der Hand

Stefano Celozzi war für uns damalig spielstark und -intelligent, so wie aktuell Matthias Zimmermann für Fortuna Düsseldorf. Foto: Tim Kramer (VfL Bochum)

Tabellarisch mochte es für den VfL Bochum und den SSV Jahn Regensburg um nicht mehr viel gehen. Dieser Eindruck verschwand allerdings schon nach wenigen Minuten in den sonnigen Regensburger Abendhimmel. Die Heimreise musste der VfL ohne Zähler antreten. Zu fahrlässig hatte er nach eigener Führung verteidigt und verdient mit 1:2 verloren.

Regensburg erwischte den deutlich besseren Start. Zwei Minuten dauerte es, bis es im VfL-Strafraum erstmals brannte. Stelios Kovokas ließ sich auf seiner linken Abwehrseite leicht überrumpeln, Jann-Christopher George köpfte die dadurch mögliche Flanke an den Pfosten. Auf der Gegenseite lenkte SSV-Keeper Philipp Pentke immerhin Görkem Saglams Freistoß über den Querbalken. Dann wieder Betrieb im blau-weißen Sechzehner: Stefano Celozzi brachte Marco Grüttner zu Fall – über einen Elfmeterpfiff hätte sich Bochum wohl nicht beschweren dürfen, auch wenn Grüttner klar den Kontakt suchte. Anschließend fand Tim Hoogland nicht in den Zweikampf, doch der Jahn verzog aus dem Rückraum. Generell machte Regensburg in den ersten 20 Minuten den gefährlicheren Eindruck.

Dann auch der VfL mit dem ersten gelungenen Spielzug, den Görkem Saglam mit der Pike abschloss. Der Schuss und die nachfolgende Ecke brachten zwar nichts ein, Patrick Fabians Kopfball sorgte aber nur Sekunden später erneut für Gefahr. Fabians Kopf war es auch, der nach einem Freistoß von Saglam – der auffälligste Bochumer im ersten Durchgang – frei zum Abschluss kam, aber nur Pentke traf. Die letzte Chance der letztlich torlosen ersten Halbzeit sparten sich allerdings die Regensburger auf. Tim Hoogland fälschte Sargis Adamayans Schuss beinahe unhaltbar ab, der Pfosten rettete.

Rasanter Wiederbeginn

Durchgang zwei hatte nach fünf Minuten direkt eine Überraschung für den VfL parat. Schließlich bekommen unsere Bochumer nur allzu selten einen Elfmeter zugesprochen, zwei waren es vor dem Spiel  – geteilter Ligatiefstwert. Doch der Arm von Benedikt Saller war da, wo er nicht hingehört. Lukas Hinterseer trat an und verwandelte sicher unten rechts (52.) Es war bereits sein 14. Saisontreffer.

Das Problem: Der SSV konterte sofort. Langer Ball auf Grüttner, der hielt das Leder am langen Pfosten artistisch im Spiel und legte in den Strafraum zurück. In der Mitte kam George völlig freistehend zum Abschluss – 1:1 (53.). Wenige Minuten später bewies Regensburg dann, warum es besonders stark Rückstände aufholen kann. Nach einer glänzenden Parade von Riemann gegen George befand sich die VfL-Defensive in kollektivem Tiefschlaf, der starke Grüttner beförderte den Ball zum 2:1 in die Maschen (62.).

Durch Rückstand aus der Bahn geworfen

Alles, was in blau-weiß über den Platz lief, schien fortan verunsichert. Die Abwehr präsentierte sich anfällig, vor allem George und Grüttner entwickelten immer wieder Gefahr. Der Bochumer Anschlusstreffer dagegen lag nie in der Luft. So blieb es beim verdienten 2:1 für die Gastgeber. Daran konnten auch die eingewechselten Silvère Ganvoula, Baris Ekincier und Thomas Eisfeld nichts mehr ändern.

Autor: Timo Janisch

Als Sportjournalist- und Fotograf neben dem Studium vor allem für die Ruhr Nachrichten im Einsatz. Interessiert an jedwedem Detail, was den Fußball prägt - von inversen Außenverteidigern bis hin zu emotionalen Diskussionen, warum Fiege das beste Pils des Planeten ist.

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