Mission: An die Tabellenspitze für eine Nacht

Das letzte Auswärtsspiel in Paderborn haben wir nicht so gut in Erinnerung. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)
Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Am Freitag um 18:30 Uhr wird in der Benteler-Arena zu Paderborn das vierte Saisonspiel des VfL angepfiffen. Knapp 2000 Schlachtenbummler werden den VfL wohl über die A 44 begleiten. Liest und hört man sich rund um das blau-weiße Fanlager um und man wisse es wirklich nicht besser, könnte man meinen, dass der VfL einen katastrophalen Saisonstart hingelegt hat. Schaut man allerdings auf die Tabelle, wird man sehen, dass mit einem Sieg sogar für eine Nacht Platz eins möglich ist. Doch das Spiel gegen den Aufsteiger SC Paderborn wird alles andere als ein Selbstläufer.

Achtzehn, Achtzehn, Achtzehn, zwei. Dies könnte die neue Vorwahl der Ostwestfalen sein, die in Paderborn leben und zu dem Sport Club halten. So waren nämlich die letzten Platzierungen in der jeweiligen Liga des SC Paderborn. UFF! Und wären die Münchner Löwen nicht direkt durch gereicht worden, würde es dieses Spiel wohl möglich an diesen Freitag gar nicht geben. Denn nach dem erneuten sportlichen Abstieg hielt man so die Liga und schaffte überraschend danach den Aufstieg in Liga zwei. Die Bilanz aus zwölf Liga Spielen spricht mit sechs Siegen für den VfL. Dreimal siegten die Ostwestfalen und dreimal trennte man sich schiedlich friedlich mit einem Remis. Das letzte Aufeinandertreffen gab es am 24. Oktober 2017 im DFB-Pokal, als der VfL mit 2-0 verlor und nicht in die nächste Runde einziehen konnte.

Zuletzt mit Dynamik und guter Technik: Danilo Soares Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Der Trainer und die Mannschaft ist der Star

Paderborn konnte seine Leistungsträger und Aufstiegshelden zum Großteil halten, mit Hünemeier, Gjasula und Rechtsaußen Bernard Tekpetey erwähnen wir mal nur drei der insgesamt 18 Neuzugänge. Der Marktwert des Kaders von Paderborn ist überschaubar. Trotzdem formte Steffen Baumgart eine starke Mannschaft, die noch für viel Aufsehen in dieser Liga sorgen wird. Wenn es am Freitag um wichtige Punkte geht, muss der Sport Club Paderborn allerdings auf Mohammed Dräger (gelb-rot Sperre) und Massih Wassey verzichten. Beim VfL indessen werden definitiv Langzeitverletzter Jannik Bandowski, sowie Thomas Eisfeld, Florian Kraft und der immer noch gesperrte Sidney Sam fehlen. Ob es für Sebastian Maier für einen Kaderplatz reichen wird, bleibt abzuwarten und war nach Redaktionsschluss nicht sicher.

Der SC Paderborn ist als Aufsteiger befriedigend in die neue Zweitligaspielzeit gestartet. Zwar verloren die Ostwestfalen ihr erstes Spiel unglücklich bei den Lilien aus Darmstadt, doch konnte man danach Jahn Regensburg, sowie Ingolstadt im Pokal zuhause durch Kampf und überfallsartigen Fußball beeindruckend besiegen. Dass es dem Team von Trainer Steffen Baumgart nicht an Moral fehlt, zeigten der SC Paderborn zuletzt in Fürth, als man binnen der letzten zwei Minuten das Spiel von 2:0 auf 2:2 stellte. Wohlgemerkt in Unterzahl!

Die Benteler-Arena fasst knapp 15.000 Menschen. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Euphorie trifft auf Tristesse

Herrscht in Paderborn so etwas wie Euphorie, herrscht im Fanlager des VfL sowas wie Tristesse. Ja, dass Kreative und wichtige Säulen mit Maier, Sam und Eisfeld dem Team fehlen, ist offensichtlich. Trotzdem schaffte das Team es zuletzt gegen Sandhausen geschlossen und kompakt aufzutreten und konnte drei Punkte an der Castroper behalten! Die Mannschaft scheint gereift und so mancher wusste: Damals wäre so ein Spiel wohl remis oder gar verloren gegangen. Wenn die Kreativ-Stützen zurückkommen, kann der VfL eine gute Rolle in dieser Saison spielen, denn immerhin sind schon sechs Punkte im Sack. Mit etwas Glück und Können könnten es am Freitagabend neun, fette, saftige, Zähler und für eine Nacht Platz eins sein. Es ging dem VfL mal schlechter und eventuell wird aus  Tristesse ein Funken, der die Euphorie neu entfachen kann.

Autor: Sebastian Heise

Ich halte dem VfL nun seit mehr als 23 Jahren die Treue. Eine Saison ohne Dauerkarte geht natürlich nicht. Ich bin durch und durch Lokalpatriot und kein anderer Verein und keine andere Stadt hat einen so großen und wichtigen Platz in meinem Herzen und Leben. Danke Papa. Gefühlt ist Bochum für mich immer noch ein Erstligist, so wie damals, als meine Jungs und ich die ersten Fahrten nach Bremen, Hamburg und wie sie nicht alle hießen auf uns genommen haben. Na ja, aber wie wir alle wissen ist seitdem wir zuletzt in einem Pflichtspiel auf Schalke oder Dortmund trafen viel passiert. Aber hey, auch das gehört nun zu unserer Geschichte. Dass ich Musik mache und auch Songs für unseren Verein geschrieben haben, erwähne ich mal dezent am Rande. Nun gehen wir in das neunte Zweitligajahr und die Motivation mit den Jungs in der Kurve zu stehen und tolles zu erreichen mit dem Verein ist ungebrochen. Wahre Liebe kennt halt keine Liga. Daher, immer vorwärts VfL.

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