Am Freitag um 18:30 Uhr wird in der Benteler-Arena zu Paderborn das vierte Saisonspiel des VfL angepfiffen. Knapp 2000 Schlachtenbummler werden den VfL wohl über die A 44 begleiten. Liest und hört man sich rund um das blau-weiße Fanlager um und man wisse es wirklich nicht besser, könnte man meinen, dass der VfL einen katastrophalen Saisonstart hingelegt hat. Schaut man allerdings auf die Tabelle, wird man sehen, dass mit einem Sieg sogar für eine Nacht Platz eins möglich ist. Doch das Spiel gegen den Aufsteiger SC Paderborn wird alles andere als ein Selbstläufer.
Achtzehn, Achtzehn, Achtzehn, zwei. Dies könnte die neue Vorwahl der Ostwestfalen sein, die in Paderborn leben und zu dem Sport Club halten. So waren nämlich die letzten Platzierungen in der jeweiligen Liga des SC Paderborn. UFF! Und wären die Münchner Löwen nicht direkt durch gereicht worden, würde es dieses Spiel wohl möglich an diesen Freitag gar nicht geben. Denn nach dem erneuten sportlichen Abstieg hielt man so die Liga und schaffte überraschend danach den Aufstieg in Liga zwei. Die Bilanz aus zwölf Liga Spielen spricht mit sechs Siegen für den VfL. Dreimal siegten die Ostwestfalen und dreimal trennte man sich schiedlich friedlich mit einem Remis. Das letzte Aufeinandertreffen gab es am 24. Oktober 2017 im DFB-Pokal, als der VfL mit 2-0 verlor und nicht in die nächste Runde einziehen konnte.
Der Trainer und die Mannschaft ist der Star
Paderborn konnte seine Leistungsträger und Aufstiegshelden zum Großteil halten, mit Hünemeier, Gjasula und Rechtsaußen Bernard Tekpetey erwähnen wir mal nur drei der insgesamt 18 Neuzugänge. Der Marktwert des Kaders von Paderborn ist überschaubar. Trotzdem formte Steffen Baumgart eine starke Mannschaft, die noch für viel Aufsehen in dieser Liga sorgen wird. Wenn es am Freitag um wichtige Punkte geht, muss der Sport Club Paderborn allerdings auf Mohammed Dräger (gelb-rot Sperre) und Massih Wassey verzichten. Beim VfL indessen werden definitiv Langzeitverletzter Jannik Bandowski, sowie Thomas Eisfeld, Florian Kraft und der immer noch gesperrte Sidney Sam fehlen. Ob es für Sebastian Maier für einen Kaderplatz reichen wird, bleibt abzuwarten und war nach Redaktionsschluss nicht sicher.
Der SC Paderborn ist als Aufsteiger befriedigend in die neue Zweitligaspielzeit gestartet. Zwar verloren die Ostwestfalen ihr erstes Spiel unglücklich bei den Lilien aus Darmstadt, doch konnte man danach Jahn Regensburg, sowie Ingolstadt im Pokal zuhause durch Kampf und überfallsartigen Fußball beeindruckend besiegen. Dass es dem Team von Trainer Steffen Baumgart nicht an Moral fehlt, zeigten der SC Paderborn zuletzt in Fürth, als man binnen der letzten zwei Minuten das Spiel von 2:0 auf 2:2 stellte. Wohlgemerkt in Unterzahl!
Euphorie trifft auf Tristesse
Herrscht in Paderborn so etwas wie Euphorie, herrscht im Fanlager des VfL sowas wie Tristesse. Ja, dass Kreative und wichtige Säulen mit Maier, Sam und Eisfeld dem Team fehlen, ist offensichtlich. Trotzdem schaffte das Team es zuletzt gegen Sandhausen geschlossen und kompakt aufzutreten und konnte drei Punkte an der Castroper behalten! Die Mannschaft scheint gereift und so mancher wusste: Damals wäre so ein Spiel wohl remis oder gar verloren gegangen. Wenn die Kreativ-Stützen zurückkommen, kann der VfL eine gute Rolle in dieser Saison spielen, denn immerhin sind schon sechs Punkte im Sack. Mit etwas Glück und Können könnten es am Freitagabend neun, fette, saftige, Zähler und für eine Nacht Platz eins sein. Es ging dem VfL mal schlechter und eventuell wird aus Tristesse ein Funken, der die Euphorie neu entfachen kann.
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