Danke und mach’s gut, Selim!

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Nach insgesamt 9 Jahren für den VfL, von der U17 an, hat der VfL heute bekannt gegeben, dass der auslaufende Vertrag von Selim Gündüz nicht verlängert wird. Somit verlässt uns ein Eigengewächs in unbekannte Richtung. Es ist Zeit, lebewohl zu sagen und sich für den Einsatz zu bedanken, denn sowohl diesen, als auch das Herzblut für den VfL kann dem kleinen Flügelflitzer niemand im geringsten absprechen.

Gündüz wechselte 2009 aus der Jugend unseres inzwischen Kooperationsvereins Sportfreunde Siegen zur U17 des VfL. Dort spielte er gleich groß auf und wurde bereits ein Jahr später als eigentlicher B-Jugend-Altjahrgang bei der U19 eingesetzt.

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Spritzigkeit, schnelle Haken und eine sehr direkte Spielweise machten ihn zu offensiven Waffe auf beiden Außenbahnen, ob mit Leon Goretzka in der U17 oder mit Cebio Soukou in der U19. Auch im Profitraining war er häufiger dabei und konnte auch dort auf sich aufmerksam machen. Leider folgte in seinem ersten „echten“ U19-Jahr dann ein großer Rückschlag –  ein Kreuzbandriss stoppte ihn. Wäre das nicht schlimm genug, riss in der darauffolgenden Spielzeit erneut das Kreuzband, nachdem er sich, eigentlich noch für die A-Jugend spielberechtigt, gerade in der zweiten Mannschaft etabliert hatte.

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

In dieser wichtigen Entwicklungsphase junger Spieler leider ein zu großer Rückschlag. Lebte er vorher von seiner extremen Dynamik (manche nannten ihn „Alexis Sanchez Light“), die so manche Ungenauigkeit locker ausbügeln konnte, ist es ihm letztlich bis heute nicht gelungen, nach den beiden Kreuzbandrissen und einer anderen langwierigen Verletzung zu 100% an alte Zeiten anzuknüpfen. Viel Herz und bedingungsloser Einsatz mit der nicht mehr ganz so starken Dynamik wie vor den Verletzungen reichen in Liga 2 manchmal leider nicht aus, denn fußballerisch ist er teilweise an seine Grenzen gestoßen.

Letztlich finde ich die Entscheidung der Trennung richtig. Von allen Spielern, die ich bei Bochum jemals in der Jugend und bei vielen U23-Spielen gesehen habe, war Selim immer einer meiner absoluten Favoriten. Schade, dass es letztlich nicht für einen dauerhaften Stammplatz gereicht hat, aber so spielt das Leben.

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Aber ich hoffe, mit Spielpraxis und einer neuen Umgebung wird irgendwann der Punkt kommen, wo man sich über seinen Abgang ärgert. Und vielleicht sieht man sich irgendwann auch noch einmal wieder. Zudem ist er menschlich einwandfrei, schon in der Jugendphase immer extrem freundlich und kein bisschen abgehoben. Man sollte ihn als absoluten Spieler Bochumer Prägung in guter Erinnerung halten.

Vielen Dank für deinen Einsatz, mach es gut und auf eine hoffentlich noch lange Karriere.

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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