Teil 2 unseres Rückblicks der UEFA-Cup-Reihe des 20jährigen Jubiläums führt uns nach Belgien.
Nach den Jubelstürmen nach Einzug in Runde 2, dem ein legendärer Fußballabend voranging, zogen wir mit dem FC Brügge ein Los in unmittelbarer Nachbarschaft. Belgien war damals noch ein Land, was für unseren VfL kein rotes Tuch darstellte, das kam erst später – und „Brügge sehen und sterben“? Nun gut, das war dieser Abend sicherlich auch nicht für uns.
Der große FC Brügge, durchaus hochangesehener alter europäischer Fußballadel und seines Zeichens zum damaligen Zeitpunkt zehnfacher belgischer Meister und bereits zweimaliger Finalteilnehmer in europäischen Finalspielen – 1976 im UEFA-Cup und 1978 im Landesmeisterpokal (die Champions League kam erst später) – belächelte den VfL als Gegner sicherlich von oben heran. Aber dieses Gehabe konnte sich der FC Brügge vor den Partien gegen uns auch leisten. Während der FC Brügge nämlich Spitzenreiter in der belgischen Liga waren, entschieden wir uns in Bochum, wieder Abstiegskampf zu spielen. Trainer war kein Geringer als Eric Gerets beim FC Brügge, seines Zeichens dreifacher WM-Teilnehmer mit den roten Teufeln Mitglied des Teams, welches den größten Erfolg der belgischen Nationalelf feiern konnte, Platz 4 bei WM 1986 und Platz 2 bei der EM 1980. Der FC Brügge war somit also eine große Nummer im europäischen Fußball, ohne Wenn und Aber.
Unter diesen Voraussetzungen fanden auch beide Spiele statt, respektive das Hinspiel in Brügge an einem – wie sagt man im Ruhrpott so schön? – „usseligen“ Tag, dem 21.10.1997 bei nasskaltem Herbstwetter. Aber bereits im Hinspiel merkte der FC Brügge, dass der VfL durchaus standhalten konnte. Die Elf, die Toppi auf dem Platz schickte, sah wie folgt aus:
Die Elf, die Toppi in Brügge auf den Platz brachte, sah wie folgt aus:
Gospodarek – Sundermann, Dickhaut, Kracht, Schreiber – Reichel, Mamic – Stickroth, Hofmann – Peschel, Wosz. Auf der Bank nahmen Ernst, Közle, Gülünoglu, Bastürk, Hutwelker, Donkov und Michalke Platz, von denen im Laufe des Spiels Közle für Mamic, Gülünoglu für Peschel und Bastürk für Stickroth ins Spiel kamen.
Zwar musste Toppi seine Elf umstellen und die gesperrten Reis, Juran und Waldoch ersetzen, aber die neu formierte Abwehrreihe hielt stand, vor allem in Halbzeit 1, auch wenn Schreiber links hinten mit seinem Gegenspieler durchaus eine Probleme hatte. Auch im Mittelfeld stellte man den Gegner geschickt zu. Die Offensive zündete hingegen gar nicht und das auf Konter ausgelegte Spiel des VfL fruchtete nicht. Und so wäre dieses trostlose Spiel, das sicherlich den wenigsten VfLern noch in Erinnerung geblieben ist, sicherlich auch 0:0 ausgegangen, wenn Eric Gerets nicht mit Jbari einen Joker gebracht hätte, der unsere stabile Defensive 10 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit doch noch überwand und das 1:0 für den FC Brügge erzielte. Die Belgier hatten also ihre Hausaufgaben erledigt und sahen das Rückspiel auch als Routine-Aufgabe mit Sicherheit an. Aber wie so oft sollte es anders kommen…
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