Die Panzerknacker von der Castroper

Autor: Steven Ongsiek

Der VfL Bochum konnte am gestrigen Sonntag sein Heimspiel gegen den FC Ingolstadt mit 2:0 gewinnen. Die Tore erzielten unser Kapitän Felix Bastians und Flügelflitzer Robbie Kruse, wodurch unsere Jungs ganz wichtige Punkte sammeln konnten und nun mit 10 Punkten im Mittelfeld der Liga angekommen sind. Vor dem Spiel gab es eine tolle Choreographie anlässlich des 20 Jährigen Jubiläums ob unserer Europapokal-Helden.

Der Spielverlauf gegen die Schanzer

Am Sonntag hat man zwei Mannschaften gesehen, die definitiv nicht mit dem vollen Enthusiasmus und Optimismus an den Start gegangen sind. Es wurde hüben wie drüben auf Sicherheit gespielt. Beide Trainer wollten nicht zu viel riskieren. Ismail Atalan passte sein 4-3-3 System an und wechselte das Spielermaterial. Manuel Riemann kehrte zurück zwischen die Pfosten, Kapitän Felix Bastians spielte nach kurzer Erholungspause wegen Krankheit wieder in der Innenverteidigung und Lukas Hinterseer ersetzte Sidney Sam, welcher nicht im Kader stand.

Ingolstadt startete besser in die Partie und kontrollierte zu Beginn das Geschehen. Die Angriffe unserer Jungs wurden jedoch zielstrebiger ausgespielt und man konnte innerhalb von drei Minuten zwei Chancen konsequent nutzen und führte dank neuer Effizienz mit 2:0. Beide Treffer bereitete der überragende Kevin Stöger vor, welcher seine super Form der letzten Wochen bestätigte und derzeit unser Spiel prägt.

Foto: Tremark Fotografie

Die Führung konnte man in die Pause retten, obwohl Ingolstadt in Form von Morales mit einem Lattenschuss noch eine sehr gute Chance hatte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam Bochum gut in die Partie und es folgten erste Chancen für die Blau-Weißen. Im Anschluss plätscherte die Partie so vor sich hin. In der zweiten Halbzeit konnten sich unsere Jungs noch einige Torchancen erspielen, wobei die Effektivität aus der ersten Halbzeit leider in der Kabine geblieben ist. Bis auf einen guten Abschluss vom eingewechselten Kutschke und zwei ungefährlichen Freistößen, konnte Ingolstadt nie wirklich Druck aufbauen, sodass Bochum die drei wichtigen Punkte an der Castroper behalten kann.

Im Übrigen: das erste Mal zu NULL in dieser Saison!

Die Effektivität ebnet den Weg

Wie gerade schon erwähnt, hat man am Sonntag gesehen, wie wichtig es in der diesjährigen Zweitligasaison ist, wenn man effektiv ist. Unser bis dato womöglich größtes Manko war neben der Standardschwäche, die Ineffektivität, was Chancen herausspielen und verwerten angeht. Des Öfteren hat der VfL in dieser Saison mehr von der Partie gehabt, wenn man den Ballbesitz, die Zweikampfquote oder auch die Torschussanzahl betrachtet. Zählbares kam jedoch selten dabei heraus. Gestern wurde allerdings das komplette Gegenteil gezeigt! Endlich einmal! Durch einen genialen Pass von Stöger und ein einstudiertes Freistoßtor gewinnen wir einfach mal gegen einen möglichen Topfavoriten (zumindest vor der Saison) um den Aufstieg mit 2-0. So einfach kann Fußball sein, bitte weiter so!

Taktische Umstellungen bringen den Erfolg

Unser Chefcoach Atalan hat durch seine Anpassungen in der Startelf einen großen Teil zum Sieg beigetragen. Denn man ist heute defensiver aufgetreten, zumindest wenn man die Aufstellung betrachtet. Mit einem defensiven Mittelfeldspieler, Losilla und zwei Achtern, Stöger und Tesche, hat Atalan die nötige Stabilität in die Reihen der Bochumer gebracht. Das war enorm wichtig gegen offensiv gut aufgestellte Schanzer. Auch der Wechsel zu den beiden Stürmern, Hinterseer und Diamantakos, hat super funktioniert. Die beiden Neuzugänge harmonieren gut zusammen und ergänzen sich. Die Überladung der linken Seite mit Kruse und Stöger hat ebenso gut funktioniert wie das situative Einrücken von Hinterseer. Stöger weiß genau, wann der den Ball wie in die Tiefe auf Kruse zu spielen hat – so auch übrigens vor dem 2-0. Vor Wochen sah das noch ganz anders aus, da waren die Laufwege nicht abgetimed und ständig stand Kruse im Abseits. Mittlerweile läuft die Maschine. Schade, dass Stöger gegen Kiel wegen seiner fünften Gelben im zentralen Mittelfeld fehlt. Da wird es womöglich Saglam richten müssen. Diamantakos suchte immer wieder die Tiefe, auch wenn ihn die Fahne vom Schiedsrichterassistenten das ein oder andere Mal zurückbeorderte.

Wie geht es jetzt weiter?

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Am nächsten Wochenende geht es für unseren VfL hoch in den Norden nach Kiel. Die Störche stehen aktuell auf Platz 3 der Tabelle, punktgleich mit den Nürnbergern. Die Aufsteiger spielen bisher eine klasse Saison und gerade die Offensive strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Der VfL Bochum sollte also gewarnt sein, wenn es gen Norden geht. Eine konzentrierte Saisonleistung wird sehr wohl abgefordert werden und nur als Team schafft man es auch dort zu punkten!

Glück auf!

Autor: Claudio Gentile

Als gebürtiger Bochumer wurde ich das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren ins Ruhrstadion geschleppt. Der VfL verlor. Was auch sonst. Trotzdem ließ mich der Verein nicht mehr los und spätestens als ich ein paar Tage nach meinem ersten Stadionbesuch das legendäre Papagei-Trikot mit einem "Peter Peschel"-Flock überstreifen durfte, war es um mich geschehen. Das ist jetzt 26 Jahre, wenig Siege und viele Niederlagen her. Wo die Liebe im Fußball hinfällt, kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Und eine Liga kennt Liebe auch nicht.

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