Willkommen in der Bundesliga!

VfL Wolfsburg vs VfL Bochum (14.08.2021) | Foto: privat

Der VfL Bochum verliert sein Auftaktspiel in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0. Bereits früh in der Partie muss die Mannschaft eine rote Karte verkraften. Die aktuellen Schwachstellen, aber auch die eigenen Stärken wurden deutlich. 

Die beiden Teams warteten ohne große Überraschungen in ihrer Aufstellung auf. Trainer Thomas Reis veränderte seine Mannschaft nach dem Pokalspiel gegen den Wuppertaler SV auf zwei Positionen. Christopher Antwi-Adjej ersetzte den verletzten Gerrit Holtmann auf dem linken Flügel und Armel Bella-Kotchap wurde durch Vasilios Lampropoulos in der Innenverteidigung ersetzt. Die letzte Änderung wurde von vielen Medien bereits erwartet nachdem Bella-Kotchap in Wuppertal zur Halbzeit ausgewechselt und vom Trainer später angezählt wurde.

Willkommen in der Bundesliga

Der VfL Wolfsburg hieß die Bochumer direkt von Beginn an herzlich in der Bundesliga willkommen. So vergab U21-Europameister Ridle Baku bereits in der ersten Minute eine Riesenchance, als er frei vor dem Tor die Unterkante der Latte traf. Der darauffolgende Nachschuss von Maximilian Philipp wurde abgefälscht und sorgte für eine Ecke. Diese fand letztendlich Renato Steffen, dessen Kopfball von Robert Tesche mit dem Arm auf der Torlinie an den Pfosten gelenkt wurde – Elfmeter und rote Karte für Bochums Aufstiegshelden.

Zunächst fand Wout Weghorst in Manuel Riemann jedoch seinen Meister. Der Bochumer Torwart machte da weiter, wo er in der 2. Liga aufgehört hatte und hielt den Strafstoß fest. In der 22. Minute korrigierte der Stürmer jedoch seinen Fehlschuss und traf zum 1:0, nachdem er aus einem Einwurf heraus sich im Strafraum gegen drei Bochumer Verteidiger durchsetzte.

Bochum in Unterzahl – Wolfsburg überlegen

Die Anfangsphase hatte natürlich einen großen Einfluss auf das Spiel. Der VfL hatte quasi von Beginn an in Unterzahl gegen den Champions League Teilnehmer antreten müssen. Die Wölfe waren die gesamte erste Halbzeit klar überlegen. Sie ließen ruhig den Ball laufen und fanden mit der Zeit regelmäßig Lücken in der Bochumer 4-4-1 Defensivformation. Simon Zoller konnte alleine gegen beide Innenverteidiger nicht genug Druck ausüben und im Zentrum war ebenfalls Unterzahl angesagt. Infolgedessen rückte Lampropoulos oftmals aus der Viererkette heraus, öffnete damit jedoch nur Lücken in der letzten Linie, die dann vom Wolfsburger Angriff ausgenutzt wurden.

Bochum übernimmt die Kontrolle

Zunächst änderte sich im zweiten Durchgang wenig. Die Wölfe hatten erneut mit dem Anpfiff die Chance auf den Ausbau der Führung, als Weghorsts Kopfball aus acht Metern von Riemann von der Linie gewischt wird (46.). Die Szene wiederholte sich kurz darauf – Weghorst per Kopf, Riemann pariert (55.). Bochums Schlussmann war am Samstagnachmittag wieder einmal der Beste der Blau-Weißen.

Danach war jedoch erstmal Schluss mit der Wolfsburger Offensive. Die Heimmannschaft schaltete ein paar Gänge zurück und ließ die Mannen in blau ins Spiel kommen. Bochum übernahm die Kontrolle. Das nun hohe Pressing wirkte, der Ballbesitz gehörte dem VfL, der sich in der Rolle der spielbestimmenden Mannschaft noch immer wohler zu fühlen scheint. Nach dem unrühmlichen Auftritt in Wuppertal seien hier besonders Danilo Soares und Neuzugang Elvis Rexhbecaj hervorzuheben, die sich nicht nur kämpferisch zeigten, sondern versuchten die durch den Abgang von Robert Zulj entstandene kreative Lücke auszufüllen.

Die Chance zum Ausgleich sollte der VfL sich ebenso noch erarbeiten. In der 77. Minute verlagerte der eben erwähnte Rexhbecaj nach einem Einwurf auf die rechte Seite, wo der in der Halbzeit für Takuma Asano gekommene Milos Pantovic in die Tiefe startete. Der Serbe fand sich 14 Meter vor dem Tor alleine vor Torwart Koen Casteels wieder, sein Abschluss war jedoch viel zu unplatziert und es blieb beim 1:0 Endstand.

Lehren und Hoffnung für die kommenden Spiele

Eine Niederlage in Wolfsburg. Der Einstand in die Bundesliga wurde streng genommen verpatzt. In der ersten Halbzeit war ein deutlicher Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften erkennbar. Jedoch muss der Umstand, dass der VfL Bochum sich fast die gesamte Partie in Unterzahl gegen einen Champions League Teilnehmer befand, bei der Nachbetrachtung berücksichtigt werden. Die Mannschaft konnte aus dem Spiel einiges mitnehmen und die Leistung in der zweiten Halbzeit sollte ihnen Mut machen, wenn es nächstes Wochenende im heimischen Stadion gegen Mainz 05 geht. Willkommen in der Bundesliga!

Autor: Janik Aschenbrenner

In meinem Freundeskreis dreht sich alles um die Blau-Weißen, für die ich in meiner Jugend selbst die Schuhe schnüren durfte - so kommt es, dass der VfL auch mich nicht los lässt. Durch meine Affinität zur Spielanalyse und Trainingslehre bin ich ansonsten bei Konzeptfußball zu finden. Fußball ist für mich eine Kunstform, die ich mitgestalten möchte.
Twitter: @Janik_Asc / janik.aschenbrenner@einsachtvieracht.de

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