Der VfL Bochum 1848 spielt daheim 3:3. Welches Spiel ich meine? Das gegen den Karlsruher SC am 10. Spieltag natürlich. Welches denn sonst? Beide Mannschaften erzielen ihre ersten Tore nach Standards und das Letzte aus dem Rückraum. Der Unterschied zwischen den beiden Teams lag vor allem in der physischen Veranlagung. Wieso, erfahrt ihr unter anderem in der heutigen Ausgabe der Torschau.
0:1, Philipp Hofmann
Die erste Führung der Gäste ist einfach und schnell erklärt. Bei der Verteidigung der Ecke ist Saulo Decarli direkt Philipp Hofmann zugeteilt. Der Karlsruher nutzt hier seine physische Überlegenheit aus und gewinnt dieses Duell.
1:1, Saulo Decarli
Die Karlsruher verteidigen die Ecke in einem Mix aus Raum- und Mannverteidigung, allerdings überwiegt ersteres deutlich. Saulo Decarli ist ebenfalls nicht direkt zugeteilt und bekommt einen „free release“ (ungehinderten Start). So kann er in den Rücken der ersten Linie und in den Raum zwischen die tieferen Verteidiger starten. Dorthin gelangt der Ball und Decarli kann seinen vorherigen Patzer wieder wett machen.
1:2, Kyung-rok Choi
Der Karlsruher SC sorgte in der ersten Hälfte vor allem durch seine Schnellangriffe für Gefahr. Nach einem Freistoß der Bochumer konterte der KSC über die linke Seite. Der Ball wird über zwei Stationen mit wenigen Kontakten oder per Dribbling nach vorne getragen. Dadurch kommen die Bochumer nicht in ihre Ordnung und müssen mit der Dynamik zum eigenen Tor hin verteidigen. Bei der Flanke deckt Decarli den Raum amkurzen Pfosten ab, doch Sebastian Maier verliert in seinem Rücken Choi, der allein vor Riemann die Hereingabe bloß noch verwerten muss.
2:2, Danny Blum
Elfmeter.
3:2, Cristian Gamboa
Vor der Bochumer Führung ist Silvère Ganvoula, wie so oft im Spiel, auf Linksaußen ausgewichen, während es Danny Blum ausgleichend ins Zentrum zog. Den Offensivzweikampf entscheidet er durch eine Finte für sich und kann somit Platz zwischen sich und seinem Gegenspieler schaffen. Der ballnahe Innenverteidiger hat sich zur Absicherung ebenfalls nach links rausziehen lassen, wodurch a) eine Lücke entsteht und b) die Bochumer eine Überzahl im Zentrum besitzen. Ganvoula entscheidet sich jedoch für einen Schuss aus einem schwierigen Winkel, was normalerweise nicht ganz so sinnvoll ist, doch in diesem Fall hat er Glück. Sein Schuss trifft nämlich den langen Pfosten und springt dem aus dem verlassenen Rückraum kommenden Cristian Gamboa vor die Füße.
3:3, Anton Fink
Ein Freistoß aus der eigenen Hälfte wird mit einem langen Ball vor das Tor gebracht. Hier entscheidet der physisch überlegene Philipp Hofmann erneut ein Kopfballduell, diesmal gegen Simon Lorenz, für sich und legt den Ball auf Anton Fink ab. Beim Kopfball lässt sich die restliche Bochumer Hintermannschaft fallen, um eine mögliche Verlängerung abzusichern. Dabei haben alle Spieler nur die Aktion und nicht das Umfeld im Blick. Das Zurückfallen schafft dem im Rückraum abwartenden Fink am Ende genügend Platz, um rechtzeitig abzuschließen, bevor einer der Bochumer Zugriff auf ihn erlangen kann.
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