Am 26. Spieltag ist der VfL Bochum bei Eintracht Frankfurt zu Gast. Die Eintracht wartet nach zwei Siegen mit breiter Brust auf den VfL, der mit einem Sieg den direkten Tabellennachbarn überholen kann.
Nachdem Frankfurt zuvor drei Niederlagen in Folge hinnehmen musste, gelang den Hessen mit dem deutlichen 4:1-Erfolg gegen Hertha BSC der Befreiungsschlag. Danach konnten die Adler gegen Betis Sevilla in der Europa League noch mehr Selbstvertrauen sammeln. Sieben Punkte fehlen aktuell auf Platz sechs. Soll es also in der nächsten Saison weitere Frankfurter Europapokalnächte geben, müssen drei Punkte her.
Der VfL ist allerdings schon in Lauerstellung. Die Blau-Weißen liegen zwei Punkte hinter den Frankfurtern und haben mit einer Wiederholung des Hinspielerfolgs die Chance am Kontrahenten vorbeizuziehen.
Abwehr in Nöten – Blum in der Startelf
Zunächst eine freudige Botschaft: Es hatte sich langsam angedeutet und am Mittwoch war es so weit – Simon Zoller ist zurück im Mannschaftstraining. Seine Rückkehr auf den Rasen an einem Spieltag wird noch etwas dauern, doch auch dafür gab Reis bereits eine grobe Fahrtrichtung aus: „Wenn alles gut läuft, ist das Spiel gegen Freiburg [30. Spieltag, Anm. d. Red.] vielleicht der Termin, an dem er wieder fit genug und spielfähig ist. Das Spiel gegen Freiburg ist Ostern, das ist Mitte April.“
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Ebenfalls nicht dabei ist Cristian Gamboa. Der Verteidiger fehlt gelbgesperrt. Außerdem ist auch der VfL von Corona gebeutelt: Maxim Leitsch, Luis Hartwig, Michael Esser und Danilo Soares sind positiv. Damit fehlen drei von vier Spielern aus dem zuletzt gesetzten Abwehrverbund. Jürgen Locadia konnte hingegen das Training absolvieren und steht im Kader. Polter wird allerdings seinen Platz in der Startelf behalten.
Nach zuletzt zwei Kurzeinsätzen feiert wohl auch Danny Blum, dessen Rücken anscheinend der Auslöser der vielen Verletzungen war, gegen Frankfurt sein Comeback in der Startelf. „Danny macht einen sehr, sehr guten Eindruck. Seine Qualität ist unbestritten. Er spielt in meinen Gedanken eine große Rolle. Mal sehen, ob es für 90 Minuten reichen wird. Aber es könnte sehr gut sein, dass er auflaufen wird“, gab Reis erstaunlich offen auf der Pressekonferenz bekannt. Blum erzielte bereits im Hinspiel gegen seinen Ex-Verein frühzeitig den Führungstreffer.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Bockhorn, Masovic, Bella-Kotchap, Stafylidis – Losilla, Rexhbecaj, Osterhage – Holtmann, Blum – Polter.
Never change a winning team
Bei der Eintracht meldet sich Kapitän Sebastian Rode nach überstandener Bauchmuskelverletzung zurück. Von Reservist Ragnar Ache mal gesehen, steht Oliver Glasner damit der gesamte Kader zur Verfügung.
Eine Rotation wird es auch inmitten der englischen Wochen bei den Hessen voraussichtlich nicht geben. Der Trainer vertraut gegen den VfL auf seine Erflolgs-Elf der letzten beiden Spiele. Ganz nach dem Motto „never change a winning team“.
Voraussichtliche Aufstellung: Trapp – Tuta, Hinteregger, N‘Dicka – Knauff, Sow, Jakic, Kostic – Lindström, Kamada – Borré
Eintracht kommt über links
Die erste Saison von Glasner in Frankfurt ist nach schwerem Start ein letztendlich ordentlicher Auftakt. Inzwischen hat er mit leichter Abwandlung auf Vorgänger Hütters Formation (3-4-2-1, statt 3-4-1-2) zurückgegriffen und aus den Frankfurtern ein wahres Pressing-Monster entwickelt, das Tore nach Umschaltsituationen oder Standards schießt.
Während in längeren Ballbesitzphasen der Weg über die Flügel, vor allem über Filip Kostic, gesucht wird, ist es in Umschaltmomenten Daichi Kamada. In jedem Fall kommt Frankfurt am liebsten über die linke Seite. Der Japaner wird frühzeitig nach Ballgewinn gesucht und sucht sofort einen Weg in den höchstmöglichen zentralen Freiraum. Dadurch wird der Gegner gezwungen sich in der Rückwärtsbewegung zusammenzuziehen.
Im Rücken verschwinden dann seine Mitspieler, wie Stürmer Rafael Borré, der nicht nur ein Auge für Räume, sondern auch ein gutes Timing bei seinen Läufen hinter die Verteidigungslinie besitzt. Die schnellen Flügelläufer Ansgar Knauff und Kostic erhalten ebenfalls mehr Platz für Anschlussaktionen.
Bochum muss die linke Seite der Eintracht verdichten, um seinen Gegner nach rechts zu lenken, fern der Hauptakteure. Das gilt im Aufbau für Evan N’Dicka und Djibril Sow, als auch im Angriffs- und Umschaltspiel für Kostic und Kamada.
Die Gefahr der Aufsteiger-Flügelzange
Aus einem 5-2-3 heraus presst Frankfurt bereits im Angriffsdrittel seine Gegner (nur die Bayern erzeugen dort mehr Drucksituationen). Die eingerückten Jesper Lindstrøm und Kamada stellen den Verteidigern bis zum Pressing-Auslöser die Passwege auf die Sechser zu, während Borré auf die Innenverteidigung Druck ausübt. Der Stürmer, sowie die Sechser Kristijan Jakic und Sow gehören zu den besten Pressingspielern der Liga. Die Beiden aus dem Mittelfeldzentrum stoßen auf die gegnerischen Sechser nach und überzeugen mit ihren Ballgewinnerqualitäten.
Die hochstehende Abwehr offenbart trotz der individuellen Qualität von Martin Hinteregger und N’Dicka jedoch eine Schwäche bei Bällen, die über sie hinweg gespielt werden. Generell stellen schnelle Spieler wie Gerrit Holtmann immer wieder ein Problem, vor allem für den rechten Halbverteidiger Tuta, dar. Auch Distanzschüsse, für die Rückkehrer Blum endlich wieder sorgen kann, sorgten gegen die Eintracht immer wieder für Gefahr.
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