Nach dem 1:1 im Derby gegen den BVB wartet drei Tage später die nächste Herausforderung auf den VfL Bochum. Der 16. Spieltag ist nicht nur eine englische Woche, sondern bietet das Westfalenduell gegen Arminia Bielefeld, welches zu einem frühen Schlüsselspiel für den Klassenerhalt avanciert.
Während der VfL Bochum derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmt und die Euphorie immer wieder einen neuen Höhepunkt erreicht, will der Rivale und heutige Gegner aus Ostwestfalen – Arminia Bielefeld – nicht so richtig in Fahrt kommen. Gerade einmal zehn Punkte und zehn Tore stehen auf dem Konto. Erst einen Sieg konnte die Arminia in den ersten 15 Spielen erzielen.
So stehen die Bielefelder bereits mit dem Rücken an der Wand oder haben mit den Worten von VfL-Trainer Thomas Reis „Druck auf dem Kessel“, wenn sie den Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet empfangen. Ein Sieg könnte den Vorsprung der Bochumer auf einen direkten Abstiegsplatz auf 13 Punkte anwachsen lassen.
Kader unverändert – Rotation möglich
In diesem Schlüsselspiel wird der VfL „wohl mit dem identischen Kader nach Bielefeld reisen“ gab Reis bekannt. Die personelle Lage ist somit zum Wochenende unverändert. Alles andere hätte auch überrascht. Fehlende Spieler: Simon Zoller, Danny Blum, Eduard Löwen, Takuma Asano, Saulo Decarli und Tom Weilandt.
Am Kader wird es keine Veränderungen geben, doch das gilt nicht unbedingt für die Startaufstellung. Reis „macht sich schon Gedanken, ob es vielleicht sinnvoll ist, ein oder zwei Positionen zu verändern.“ Denn „es gibt Jungs, die gerade am Limit sind. Der Kader ist auf verschiedenen Positionen sehr eng beieinander.“ Eine Rotation aufgrund des intensiven Derbys vor gerade einmal drei Tagen ist nicht ausgeschlossen.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Stafylidis, Masovic, Lampropoulos, Danilo Soares – Losilla – Pantovic, Rexhbecaj – Antwi-Adjei, Holtmann – Polter
Kramer will Frische in die Mannschaft bringen
Bei Arminia Bielefeld werden am heutigen Abend Sebastian Vasiliadis und Jacob Laursen defintiv fehlen. Auch hinter dem Einsatz von Edimilson Fernandes steht noch ein Fragezeichen.
Noch klarer als sein Bochumer Kollege wurde Arminias Trainer Frank Kramer in Sachen Rotation. Kramer hat Änderungen in der Startelf angekündigt. Er wolle „Frische“ in die Mannschaft bringen, da es ganz normal sei, „dass hinten raus zur Hinrunde die Körner so ein bisschen weniger werden.“
Voraussichtliche Aufstellung: Ortega — Brunner, Pieper, Nilsson, Andrade — Kunze, Prietl – Wimmer, Schöpf, Okugawa – Lasme
Warum Bielefeld gefährlich werden kann
Die Qualität des Bielefelder Kaders ist höher, als die bisherigen Saisonergebnisse als auch der Tabellenplatz es vermuten lassen. Die Arminia nahm vor ihrer zweiten Erstligasaison den großen Umbruch vor. Die einzelnen Teile müssen selbstverständlich noch zusammenfinden.
Dabei setzten die Ostwestfalen vor allem auf junge Spieler. Die Neuzugänge Patrick Wimmer (20), Fabian Kunze oder auch Robin Hack (beide 23) nehmen bereits wichtige Rollen ein. Ex-Bochumer Janni Serra, Bryan Lasme und Andrés Andrade (alle 23) sind derzeit noch Rotationsspieler. Die meisten der genannten Spieler befinden sich zudem in ihrer ersten Erstligasaison. Die Arminia setzt mit Kramer, ehemals U-Nationaltrainer, darauf, die Spieler weiterzuentwickeln und befindet sich insgesamt in einem großen Lernprozess.
Die schlechteste Offensive der Liga
Aktuell holt die Arminia trotz des größeren Potenzials jedoch wenig Zählbares. Vor allem, wenn es um Tore geht. Die Ostwestfalen stellen mit gerade einmal zehn erzielten Treffern die schlechteste Offensive der Liga.
Kramers Offensive wirkt bis dato ideenlos. „Sie haben mit Fabian Klos einen starken Zielspieler“ merkte Reis vor der Partie an, doch nach dem sehr direkten Spiel in die Spitze auf den als Wandspieler agierenden Klos, gegen Bochum vermutlich Lasme, ist meistens Schluss. Dieser legt in der Folge auf seine Mitspieler ab, aber den Weg in den Strafraum findet Bielefeld im Anschluss zu selten, sodass der Angriff in einem Fernschuss resultiert.
Räume für Holtmann & „Jimmy“
Am gefährlichsten ist die Arminia, wenn sie die langen Bälle dazu nutzt, um mit gutem Nachrückverhalten sofort Druck auf den Gegner auszuüben, so den zweiten oder dritten Ball zu gewinnen und dann die Unordnung auszunutzen.
Im Spiel gegen den Ball liegt nämlich die Stärke der Ostwestfalen. Sie überlassen dem Gegner gerne dem Ball und üben dann ein aggressives Pressing aus, welches gerne auch mal höher als beim Großteil der anderen Erstligisten einsetzt.
Auf der einen Seite sorgt das für Gefahr, der VfL ist aber dazu in der Lage sich hinten mit Hilfe von Manuel Riemann freizuspielen. Auf der anderen Seite sorgt eine solche Positionierung für Räume, die die Bochumer nach einer Befreiung mit schnellen Spielern wie Gerrit Holtmann oder Christopher Antwi-Adjej, alias „Jimmy“, nutzen können.
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