Es sind seit dem Spiel gegen Hannover 96 ganze 4115 Tage vergangen, doch am heutigen Samstag um 15:30 Uhr ist es so weit und der VfL Bochum spielt wieder in der 1. Bundesliga. Am ersten Spieltag der Saison 2021/22 erwartet den VfL erneut ein Team aus Niedersachsen, der VfL Wolfsburg.
Bochum führt – Wolfsburg zuletzt überlegen
Die beiden Vereine trafen in der Vergangenheit in 27 Spielen aufeinander. Die Bilanz des VfL Bochum steht bei 13 Siegen zu 10 Niederlagen und vier Unentschieden. Doch Vorsicht, denn der diesjährige Champions League Teilnehmer gewann bereits beim letzten Aufeinandertreffen im Jahr 2010 mit 1:4.
Mission Klassenerhalt -Wie kann unser VfL die Klasse halten?
Gleich acht Spieler fallen aus
Beim Saisonauftakt fallen mit Eduard Löwen, Gerrit Holtmann, Danny Blum, Konstantinos Stafylidis, Saulo Decarli, Soma Novothny, Luis Hartwig und Paul Grave gleich acht Spieler aus. Herbert Bockhorn, der lange fraglich war, hat es jedoch gerade noch rechtzeitig in den Spieltagskader geschafft.
Voraussichtliche Aufstellung: Riemann – Soares, Leitsch, Bella-Kotchap, Gamboa – Tesche, Losilla, Rexhbecaj – Antwi-Adjei, Zoller, Asano
Bei den Wölfen muss Trainer-Neuzugang Mark van Bommel auf Paulo Otávio, den zuletzt an Schalke ausgeliehenen William, Neuzugang Aster Vranckx und die Sturmtalente Bartosz Bialek sowie Lukas Nmecha verzichten. Auch der Einsatz von Nationalspieler und U21-Europameister Ridle Baku war nach einer Trainingsverletzung unter der Woche gefährdet. Der Senkrechtstarter der letzten Saison wird jedoch aller Voraussicht nach spielen können.
Voraussichtliche Aufstellung: Casteels – Roussillon, Brooks, Lacroix, Mbabu – Arnold, Schlager – Steffen, Philipp, Baku – Weghorst
Die Chance in Wolfsburgs holpriger Vorbereitung
Die Vorbereitung lief für den Ex-Club von Cheftrainer Thomas Reis holprig. In sechs Testspielen musste sich der heutige Gegner der Blau-Weißen fünf Mal geschlagen geben. In der ersten Pokalrunde gegen Preußen Münster konnten die Wölfe ebenfalls erst spät den Ausgleich erzielen, bevor sie in der Verlängerung das Spiel 3:1 für sich entscheiden konnten (Das Weiterkommen nach der Wechselpanne bleibt jedoch fraglich).
Die Ergebnisse zeugen davon, dass die neue Spielidee von den Spielern noch nicht ganz adaptiert wurde. Während Vorgänger Oliver Glasner einen eher pragmatischeren Ansatz im Ballbesitz hat spielen lassen, möchte Mark van Bommel einen kontrollierten und offensivfokussierten Fußball von seiner Mannschaft sehen. Deshalb lag in der Vorbereitung sein Hauptaugenmerk auf das Kurzpassspiel.
Hohes Pressing oder tiefe Kompaktheit?
Das zeigt sich bereits im Aufbauspiel, bei dem er aus der 4-2-3-1 Grundstruktur auf einen klaren Zentrumsblock, bestehend aus den zwei Sechsern, die vor den zwei Innenverteidigern positioniert bleiben, setzt. Hier wird interessant sein, ob der VfL sich traut die Überzahl der Wölfe im Aufbau auszugleichen, indem einer der Mittelfeldspieler neben Zoller vorschiebt, wie es Zulj in der letzten Saison einige Male tat. Dann könnten hohe Ballgewinne gegen ein Wolfsburg möglich sein, dass noch nicht so gefestigt darin ist, sich durch Kurzpassspiel aus Drucksituationen zu befreien.
Im Angriffsdrittel schieben die Flügelspieler in den Halbraum ein und es wird durch gegenläufige Bewegungen und Kreuzungen versucht eine tiefe Anspielstation zu erzeugen. Darüber hinaus lässt van Bommel seinen Mannen jedoch freie Hand. Bereits in Eindhoven zeigte sich seine Mannschaft dementsprechend gegen kompakt agierende Teams statisch und ideenlos. Die Bochumer müssen also den Mittelweg aus dem risikoreichen hohen Anlaufen, um eigene Chancen zu kreieren, und Kontrolle durch tiefere Kompaktheit finden.
Tesche bleibt Schlüsselspieler
Im Ballbesitz wird der VfL Bochum jedoch auch vom Holländer eine typisch deutsche Verteidigung entgegengesetzt bekommen. In Verteidigungsphasen ziehen die Wölfe sich in ein 4-4-2 zurück, beim Herausschieben bleiben sie im 4-2-3-1 mit zentraler positionierten Außenspielern in der vorderen Reihe. So soll der Gegner auf die Außenbahnen geleitet und dort dann zugegriffen werden, teilweise sogar mit starken ballnahen Verschiebungen. Dagegen könnten die Blau-Weißen durch lange Diagonalbälle vorgehen, oder ein Spieler im Zentrum müsste die Situation auflösen. Durch den Ausfall von Löwen, bleibt dafür jedoch nur noch Robert Tesche als Spezialist über.
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