Die erste Kerze auf dem Adventskranz brennt!

Beschreibt man den Spielstil des VfL mithilfe von Statistiken, haben wir ein aktives Team, welches gerne den Ball erobert. Foto: David Matthäus Photography

Strahlend klarer Himmel, eisige drei Grad. Winterfußball anne Castroper. Für unsere VfL Bochum stand das ganz wichtige Spiel gegen den FC Erzgebirge Aue an. Kann man mit einem Sieg in die letzten vier Spiele des Kalenderjahres 2019 starten und somit den Grundstein für einen versöhnlichen Abschluss legen? Oder sollte die Stimmung vollends kippen und für eine unruhige Weihnachtszeit sorgen?

Die erste Kerze auf dem Adventskranz brennt. Pünktlich zum ersten Advent gewinnt der VfL das erste von vier Spielen vor Weihnachten.

1. Halbzeit – Viel Kontrolle, geringer Ertrag

In der ersten Halbzeit sah man einen dominant auftretenden VfL. Bei 68% Ballbesitz hatte die Mannschaft die klare Oberhand gegenüber den Gästen aus Aue. Auch Torchancen konnte Aue sich nicht im Geringsten erspielen, dafür war der Weg zum Tor viel zu weit. Thema Torchancen. Der VfL hatte ebenfalls Probleme sich gute Gelegenheiten rauszuspielen. Der Torschuss innerhalb des Sechzehners von Silvere Ganvoula sollte der einzige bleiben. Ansonsten tat sich die Mannschaft schwer, den Ballbesitz erfolgreich in die gefährlichen Zonen zu verlagern. Der Gegner stand in einem sehr tiefen 4-5-1/5-4-1 vor dem Tor und bot dem VfL kaum Räume. So blieben den Blau-Weißen größtenteils nur Fernschüsse über.

2. Halbzeit – Mit einer sinnvollen Anpassung zum Erfolg

Die zweite Halbzeit brachte keine Veränderung in der Verteilung der Spielanteile mit sich, der VfL war weiterhin dominierend. Der große Unterschied war jedoch eine kleine Anpassung von Trainer Thomas Reis. Der VfL bildete mit einem einrückenden Milos Pantovic eine Raute im Mittelfeld. Da man das ganze Spiel bereits auf diese Weise gegen den Ball agierte, war die Übertragung dessen ins Offensivspiel kein großer Eingriff. Pantovic war entweder der rechte Achter, wenn Anthony Losilla die tiefe Sechs spielte, oder er trat als Zehner auf und Losilla war der Achter. So konnten die Spieler des FC Erzgebirge Aue gebunden werden und es entstanden Freiräume im Zehnerraum. Aus diesem Grund fiel auch der Führungstreffer. Einen genaueren Blick auf das Tor gibt es die kommenden Tage in der Torschau.

Ab der 75. Minute schob Aue dann vor, um noch den Ausgleichstreffer zu erzielen. Die ersten Minuten merkte man dem VfL ein paar Probleme in der Umstellung an. Es folgten die bekannten langen Bälle von hinten heraus. Mit die Zeit konnte die Stabiität im Aufbauspiel zurückerlangt und die Punkte souverän eingefahren werden.

 

Den Schwung aus diesem Spiel muss man mitnehmen und nutzen. Die kommenden drei Spiele vor Weihnachten sind richtungsweisend. Punktet man weiter ordentlich, kann man den ganz schwachen Saisonstart schnell vergessen machen. Das Pendel kann aber auch genau in die andere Richtung ausschlagen. Ein Tanz auf Messers Schneide. Großes Lob allerdings heute auch noch an das Publikum, dass extrem feinfühlig unsere Elf ab der 80. Minute durchgehend lautstark unterstützte. Es war förmlich zu spüren, wie die Fans alles taten, um einen erneuten Punktverlust in der Schlussphase zu verhindern.   

Autor: Claudio Gentile

Als gebürtiger Bochumer wurde ich das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren ins Ruhrstadion geschleppt. Der VfL verlor. Was auch sonst. Trotzdem ließ mich der Verein nicht mehr los und spätestens als ich ein paar Tage nach meinem ersten Stadionbesuch das legendäre Papagei-Trikot mit einem "Peter Peschel"-Flock überstreifen durfte, war es um mich geschehen. Das ist jetzt 26 Jahre, wenig Siege und viele Niederlagen her. Wo die Liebe im Fußball hinfällt, kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Und eine Liga kennt Liebe auch nicht.

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