Torschau Saison 2018/2019: VfL Bochum – Hamburger SV

Willkommen zurück im Trainerbüro! Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Der 27. Spieltag ist beendet. Am Samstag trennten sich im heimischen Ruhrstadion unser VfL Bochum und der Hamburger SV mit einem 0:0. Von nun an ist geplant, dass wir uns nach jedem Spieltag in der „Torschau“, wie der Name es schon verrät, die Tore genauer ansehen. Ein Spiel ohne Tore ist somit der perfekte Einstand für das Format! Uns bleibt somit nichts anderes übrig, als uns lediglich mit Torchancen zufrieden zu geben.

21. Minute, Chance Özcan:

Nach einem Dribbling durch das Zentrum befindet sich HSV Verteidiger Douglas Santos circa 20 Meter vor dem Bochumer Tor. Die Viererkette und beide defensiven Mittelfeldspieler sind hinter dem Ball, doch keiner der Spieler in Reichweite (Tesche, Losilla, Fabian, Celozzi) kann wirklich für Zugriff sorgen.  Zudem positioniert sich weder Losilla, noch Celozzi so, dass einer von beiden den Passweg auf den sich im Halbraum befindenden Jatta zustellt, der den Ball auch durchgesteckt bekommt. Es sei jedoch angemerkt, dass Celozzi einen Meter weiter links postiert ist, um Lasogga zu sichern, welcher sich jedoch im Abseits befindet. In dieser Situation wäre es gut gewesen, wenn der Debütant Kokovas weiter ins Zentrum gerückt und die ganze Abwehrreihe dann ein Stück nach rechts verschoben hätte. Der von ihm abgesicherte Narey war bereits durch die Körperstellung von Santos und Tesches Position nicht anspielbar und stellte somit keine Gefahr dar. So wäre Lasogga in Fabians und Jatta in Celozzis Deckungsschatten, wodurch Santos jegliche Passoptionen genommen worden wären.

Nach dem Pass von Santos auf Jatta in Richtung der Grundlinie rückt Celozzi auf diesen heraus, Hoogland rückt auf Lasogga vor, da dieser sich näher zum Ball als sein bisheriger Gegenspieler Özcan befindet und Fabian stellt auf Höhe des ersten Pfostens den Passweg in den Rücken der Abwehrreihe zu. Durch das Aufrücken ist Özcan logischerweise ohne Gegenspieler und hat nach Jattas Flanke die Großchance per Kopfball. Debütant Kokovas hätte spätestens hier mit schieben müssen (eine im Vorfeld engere Positionierung hätte den Weg zu Özcan bereits kürzer gemacht), um den Freiraum zwischen ihm und Hoogland zu verkürzen und Özcan vom Kopfball abhalten zu können. Der dadurch freiwerdende Narey ist vom Ball, als auch vom Tor weiter entfernt und stellt damit eine geringere Bedrohung dar. Bei einer Flanke bis dorthin, hätte wieder raus geschoben werden können (optimalerweise mit Özcan im Deckungsschatten).

Fazit: Danke,  Manuel Riemann!

82. Minute, Chance Saglam:

Eine gute Chance auf Seiten des VfL war der Schuss aus circa 25 Metern von Görkem Saglam. Torhüter Pollersbeck musste sich ziemlich strecken, um den Ball noch zu parieren. Doch wäre eventuell sogar noch mehr drin gewesen?

Nach Pass von Losilla hat Saglam im Zentrum eine Menge Freiraum, die Bochumer befinden sich in bei dieser Chance in einer 3 gegen 3 Situation, da Linksverteidiger Santos durch Eisfeld zu weit Außen positioniert ist (wie oben Kokovas). Ein Lauf von Losilla, nachdem er den Pass auf Saglam gespielt hat, in die Lücke zwischen ihm und Innenverteidiger van Drongelen hätte aus der Situation eine 4 gegen 3 Überzahl erzeugen können. Natürlich wäre Santos daraufhin eingerückt, doch im Rücken von Losilla hätte er wenig Möglichkeiten gehabt, noch einmal Einfluss zu nehmen.

Eine weitere Option wäre ein Lauf von Hinterseer zwischen die beiden Innenverteidiger gewesen, um Bates für einen Moment mit in die Richtung von van Drongelen zu ziehen und damit Saglam und Pantovic eine 2 gegen 1 Überzahlsituation gegen Rechtsverteidiger Sakai auf dem Teilabschnitt des Feldes zu verschaffen.

Fazit: Durch die missglückte Ballannahme raubt sich Saglam das Tempo und wodurch der nacheilende Holtby bei einem längeren Dribbling möglicherweise wieder Zugriff erlangt hätte. Er entscheidet sich jedoch sehr schnell für den erfolgten Distanzschuss und lässt zumindest die Frage offen, ob ein andribbeln der Abwehrreihe eine noch gefährlichere Torchance ermöglicht hätte.

Written by Janik Aschenbrenner

In meinem Freundeskreis dreht sich alles um die Blau-Weißen, für die ich in meiner Jugend selbst die Schuhe schnüren durfte - so kommt es, dass der VfL auch mich nicht los lässt. Durch meine Affinität zur Spielanalyse und Trainingslehre bin ich ansonsten bei Konzeptfußball zu finden. Fußball ist für mich eine Kunstform, die ich mitgestalten möchte.
Twitter: @Janik_Asc / janik.aschenbrenner@einsachtvieracht.de

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