Einen schönen Urlaub

Bild von Evgeni Tcherkasski auf Pixabay

Elf Spieltage konnte der VfL Bochum im Vorfeld ungeschlagen bleiben. Jetzt ist die Serie gerissen. Der VfL kehrt nach dem letzten Spieltag bei Hannover 96 mit einer Niederlage heim (2:0). Ein kurzer Bericht über den Spielverlauf, Erkenntnisse und das Thema Fernsehgeld.

Trainer Thomas Reis musste in der Partie gegen Hannover 96 erneut ohne die Top-Scorer Silvere Ganvoula, Danny Blum, Simon Zoller und Robert Zulj auskommen. Zudem wurden mit Blick auf den Kader weitere Wechsel vorgenommen. Manuel Riemann machte Platz für Patrick Drewes, damit sich auch der Ersatztorwart nochmal über Spielminuten in dieser Saison freuen durfte. Auch Sebastian Maier bekam, wie Tom Weilandt in der Woche zuvor, eine Chance sich zu präsentieren, indem er für diesen in die Startelf rückte.

Die Ausgangslage war also keine einfache im Duell gegen die direkte Konkurrenz. Der VfL und Hannover 96 waren vor der Partie punktgleich und konnten die gleiche Tordifferenz aufweisen, da geschossene und kassierte Tore ebenfalls identisch waren. Einzig der direkte Vergleich verhalf den Bochumern dabei, in der Tabelle vor dem Gegner zu stehen. Das wollte Hannover gerne ändern, während der VfL mit einem Sieg und ein wenig Schützenhilfe aus Stuttgart sogar noch auf Platz Fünf schielen konnte.

Der Freistoß zum Pausenpfiff

Wie schon in den letzten Wochen gehörte zunächst dem Gegner die Partie. Hannover war von Beginn an hellwach und kam in den ersten 15 Minuten zu guten Chancen, sowie zu einem Tor. In der dritten Minute konnte Drewes einen Freistoß aus dem Halbfeld nicht festhalten, der Ball prallte von ihm zu einem Hannoveraner, der einen Kopfball an die Latte setzte, sodass dieser zu Torschütze John Guidette gelangte. In Absprache mit dem VAR nahm Schiedsrichter Rene Rohde den Treffer mit Verweis auf Abseits richtigerweise zurück.

Nach der ersten Viertelstunde kam auch der VfL langsam besser in die Partie und übernahm ab der 35. Minute vollends die Kontrolle. Zu diesem Zeitpunkt scheiterten auch Jordi Osei-Tutu (37.) und Thomas Eisfeld (38.) mit ihren Abschlüssen, welche wohl die besten der ersten Hälfte waren. Kurz vor dem Pausenpfiff sollte jedoch, dem Spielverlauf zum Trotz, ein Freistoß von Marvin Duksch zum 1:0 für die Gastgeber führen.

Ein Konter reicht

In der zweiten Halbzeit sollte der VfL besser aus der Pause kommen. Die Mannschaft von Thomas Reis ließ sich vom Rückstand nicht beirren und machte da weiter, wo sie aufgehört hatte. Die zweite Hälfte spielten die Blau-Weißen ruhig und kontrolliert herunter. Die Chancen von Tutu (60.), Eisfeld (71.) und Losilla (79.) sollten allerdings auch nicht vom Erfolg gekrönt sein. Gerade der Schuss von Thomas Eisfeld aus gut 24 Metern gegen den Pfosten hätte wohl ein Raunen durch ein mit Zuschauern bestücktes Stadion hallen lassen. Doch wie bereits in der ersten Hälfte setzte Marvin Duksch den Schlusspunkt. Nach einem Konter, der einzigen Nennenswerten Aktion der Gastgeber, vollendete der Stürmer seinen Doppelpack.

Rückkehrer, Fernsehgeld, Zufriedenheit

Zum Abschluss der Saison sollte es dann doch nochmal eine Niederlage für den VfL Bochum geben. Die angespannte Personallage nutzte Thomas Reis, wie bereits in den vorherigen Partien, um sich und Sebastian Schindzielorz einen Blick auf die Spieler zu verschaffen, die in dieser Saison nicht mehr zur ersten Wahl gehörten. Diese Chance konnte allerdings nur einer wirklich nutzen. Thomas Eisfeld knüpfte gegen Hannover an die Leistungen der Vorwochen an und wusste nach langer Zeit endlich wieder so zu überzeugen, wie man ihn aus der Vergangenheit kennt.

Ein später Siegtreffer im Parallelspiel von Erzgebirge Aue lässt den VfL Bochum die Saison nun auf Platz Acht beenden. Die Auswirkungen auf das zuletzt oft erwähnte Fernsehgeld wird sich in den nächsten Tagen herauskristallisieren. Das Ergebnis gegen Hannover mag zunächst ärgerlich sein, doch mit der erbrachten Leistung können Mannschaft und Fans auch nach diesem Spiel zufrieden sein. Diese ansprechenden Leistungen haben solche Rechnungen erst möglich gemacht und bieten einen Grundstein, auf den Vorfreude und Engagement für die Vorbereitung aufgebaut werden können, damit es in der neuen Saison vielleicht vom Start an läuft. Doch jetzt erstmal einen schönen Urlaub.

Autor: Janik Aschenbrenner

In meinem Freundeskreis dreht sich alles um die Blau-Weißen, für die ich in meiner Jugend selbst die Schuhe schnüren durfte - so kommt es, dass der VfL auch mich nicht los lässt. Durch meine Affinität zur Spielanalyse und Trainingslehre bin ich ansonsten bei Konzeptfußball zu finden. Fußball ist für mich eine Kunstform, die ich mitgestalten möchte.
Twitter: @Janik_Asc / janik.aschenbrenner@einsachtvieracht.de

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