Dutts Spielmaschine läuft

Ein Mann mit Format an der Seitenlinie: Robin Dutt. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)
Hat demnächst hoffentlich wieder einen breiteren Kader zur Verfügung: Chef-Trainer Robin Dutt. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Autor: Steven Ongsiek

Der VfL Bochum sammelt weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Dank einer souveränen Darbietung gewinnt man hochverdient mit 2:0 gegen die Eintracht aus Braunschweig und kann den Aufhänger unserer Stadionzeitung „mein VfL“ bestätigen: „Der Dutt uns gut.“!

Weiterhin in Baller-Laune: Ösi-Bomber Lukas Hinterseer. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Nach dem wichtigen 3:2 Auswärtserfolg in Sandhausen vor der Länderspielpause empfing man am gestrigen Ostersonntag mit breiter Brust den Gegner aus Braunschweig. Dank zweier Tore von Lukas Hinterseer gelang schlussendlich der nächste Dreier und man steht mit 37 Punkten nun auf Platz 8 der Tabelle!

Der Spielverlauf

Vermeintlich war dies gestern unsere stärkste Saisonleistung. Wir haben gestern alles, ja wirklich alles, im Griff gehabt. Man hat über sehr weite Strecken der 90 Minuten das Spiel kontrolliert und es nicht zugelassen, dass Braunschweig sich Torchancen erspielen kann. Bis auf den Pfostenschuss von Kumbela waren die Offensivbemühungen der Eintracht aus Braunschweig sehr mager. Dies resultierte daraus, dass man vor allem defensiv völlig souverän und abgeklärt im Kollektiv verteidigt hat. Zudem hat der VfL im eigenen Offensivspiel den Ball laufen lassen und somit klar das Spiel kontrolliert.

Erfreulich anzumerken ist, dass man sich endlich wieder Torchancen erarbeitet! Um es präziser auszudrücken: Man erspielt sich richtig gute Torchancen! Gestern war der VfL in der Lage zwei seiner gut erspielten Chancen zu verwerten, sodass die Punkte absolut verdient anner Castroper bleiben.

Der Dutt Effekt

Unsere guter Mittelblock gestern: Jan Gyamerah, Tim Hoogland, Robert Tesche und Anthony Losilla. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Der Dutt Effekt fruchtet immer mehr. Es kristallisiert sich langsam heraus, dass eigentlich in jedem Mannschaftsteil eine Leistunssteigerung von mindestens einer Klasse stattgefunden hat. In der Defensive hat Dutt mit 4-5 Spielern sein Grundgerüst gefunden, wodurch eine Stabilisierung der Defensive stattgefunden hat. Nicht umsonst gehen viele unserer Spiele hinten zu Null aus, seitdem Dutt auf der Bank sitzt. Auch die zuvor formschwachen Tim Hoogland und Danilo Soares sind wieder aufgeblüht. Soares zwar hier und da mit zu viel Zeit am Ball, aber insgesamt doch mit klar besserer Form.

Im Mittelfeld zeigt sich die Qualität vom Duo Anthony Losilla und Robert Tesche, die beide hervorragend zueinander passen. Beide mit einer Klasse Defensivarbeit und zudem noch mit gutem Auge für die Mitspieler in der Offensive. Losilla als umtriebiger Achter und Tesche als absichernder Part, der immer den Blick für die Situation hat und die Balance zwischen Abwehr und Mittelfeld herstellt. Zudem haut sich Tesche in jeden Zweikampf und zeigt endlich die Qualitäten, wegen derer man ihn verpflichtet hat. Wenn es so funktioniert, sollte Tesche gerne in Bochum bleiben für die kommende Saison.

Verdientermaßen bald wohl in der ersten Liga: Kevin Stöger. Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Durch die enorme Klasse, welche wir zweifelsohne in der Offensive besitzen, in Person von Kevin Stöger, Robbie Kruse, Sidney Sam und Lukas Hinterseer, sind einige unserer Spielzüge aktuell purer Zucker, sodass es einfach nur noch Spaß macht, diesen „neuen“ VfL unter Robin Dutt zuzuschauen. Stöger zeigt zumeist in jedem Spiel, dass er einen feinen Fuß besitzt. Das Zuspiel vor dem gestrigen 1:0 war erste Sahne. Schade, dass der Junge uns verlässt, doch wer will es ihm verübeln, wenn die Bundesliga ruft?! Auch Sam ist unter Robin Dutt erst so richtig erwacht, auch wenn das gestrige Spiel eher unauffällig von ihm war. Manche Aktionen hätte er zu Saisonbeginn so garantiert nicht hinbekommen, geschweige denn erst versucht. Hat Sam Selbstvertrauen, dann kann er den Unterschied ausmachen. Und dieses Selbstvertrauen vermittelt ihm Dutt scheinbar. Kruse, der in der Rückrunde immer noch mit einer anhaltenden Formschwäche zu kämpfen hat, gestern wieder mit der ein oder anderen gelungenen Aktion, auch wenn er zwischenzeitlich das 2:0 eigentlich machen MUSS!!

Zu Lukas Hinterseer bleibt aktuell nicht viel zu sagen, denn er ist der Mann der Stunde. Fünf Buden in zwei Spielen spricht für sich. Er hat einen Lauf, und dieser kommt wirklich genau zur richtigen Zeit. Durch die Tore kommt das Selbstvertrauen und das tut der ganzen Mannschaft gut.

Das Fazit zum Spiel

Foto: Tim Kramer (Tremark Fotografie)

Durch eine sehr souveräne und starke Leistung am Ostersonntag konnte man auf Platz 8 der Tabelle springen mit nunmehr 37 Punkten. Normalerweise klingt dies nach 28. Spieltagen wie die sichere Rettung, doch nicht dieses Jahr! Platz 16, aktuell belegt von Heidenheim, liegt mit 34 Punkten gerade einmal drei mickrige Pünktchen hinter uns. Auf der Gegenseite ist Platz 4 auch nur drei Punkte entfernt, sprich es ist noch alles möglich für uns, sowohl nach oben als auch unten.

Daher gilt es am Freitag, im Rhein-Ruhr Derby in Düsseldorf den Schwung mitzunehmen und nachzulegen. Ich denke, es wird ein offenes Spiel werden und die Chancen stehen 50:50. Ich hoffe auf zahlreiche mitreisende Bochumer Fans und eine tolle Stimmung! Die Krönung wären weitere drei Punkte und dies ist nach den zuletzt gezeigten Leistungen sicherlich möglich!

Autor: Claudio Gentile

Als gebürtiger Bochumer wurde ich das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren ins Ruhrstadion geschleppt. Der VfL verlor. Was auch sonst. Trotzdem ließ mich der Verein nicht mehr los und spätestens als ich ein paar Tage nach meinem ersten Stadionbesuch das legendäre Papagei-Trikot mit einem "Peter Peschel"-Flock überstreifen durfte, war es um mich geschehen. Das ist jetzt 26 Jahre, wenig Siege und viele Niederlagen her. Wo die Liebe im Fußball hinfällt, kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Und eine Liga kennt Liebe auch nicht.

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